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Haus am Waldsee

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
Di - So 12 - 20 Uhr, Führungen So 16 Uhr
über das Haus am Waldsee
http://www.hausamwaldsee.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

01.07. - 12.08.2001


Renate Anger

carpe diem

 

Über die Künstlerin

Renate Anger, geb. 1943 in Danzig, studierte von 1973 - 77 an der Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt/M., bei Reimer Jochims sowie von 1977 - 80 an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, bei Franz Erhard Walther. Renate Anger lebt und arbeitet seit 1986 in Berlin. 1992 Professur für Experimentelle Malerei an der Muthesius-Hochschule, Kiel.

 

Preise und Stipendien

1981 Arbeitsstipendium Kunstfonds e.V., Bonn
1984 Villa Massirno, Rom
1985 Arbeitsstipendium der Freien und Hansestadt Hamburg
1986 Künstlerhaus Bethanien, Berlin
1988 Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
2001 Projektförderung im Künstlerinnenprogramm der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin, mit Übersichtskatalog und Ausstellung
Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

Film: Kunststreifzüge, "IN RUND ARBEITEN - Renate Anger". Ein Film von Michael Engler, NDR 1999

 

Eine Ausstellung des Hauses am Waldsee mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin (Künstlerinnenprogramm), sowie des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und PPS. farbfoto center berlin GmbH

Edition
Renate Anger, Fotografie zwischen Verbundglas, 3 Motive,
Auflage je 10, Preis: je 350,- DM; mit freundlicher Unterstützung: GLAS ART, Oranienburg

 

Zu Renate Angers Malerei

Wenn Renate Anger ihren Raum berührt, mit dem Pinsel, durch die Farbe, ist es wie ein neuer Brückenschlag zwischen Sichtbarkeit und Berührbarkeit, und vielleicht ein Übergreifen und Überschreiten der Grenzziehung zwischen dem Ding und seiner Malerei. Ein Paradox: Die Farbe, die Geste kommen von außen und von innen, sind reflektierter Kommentar zu einer bestimmten, vorgefundenen Raumsituation... . Es ist dann nicht mehr die Malerei von etwas, sondern die Malerei zu etwas - zu Kartoffeln, Äpfeln, Stühlen und gerade in dem radikalen Entschluss zur autonornen, nicht figurativen Malerei balanciert Renate Anger ihren eigenwilligen Bezug zur Empirie: Die Haut der Dinge wird im Akt des Malens gleichsam gesprengt, reine Farbe ergreift den Raum, die Fläche: ein "Schauspiel des Nichts", das doch immer wieder züi diesem etwas zurückkehrt wie es von ihm ausgeht - ein unendliches Rondo, wo das eine dem andern sein lebendiges Wesen zusendet.

Dorothee Bauerle-Willert

 

Join the Polka-Dots

Seit Anfang der goer Jahre entstehen eine Vielzahl von Werken mit Punkten. Sie erweisen sich im weiteren Verlauf des Werkes als beinahe unerschöpfliches Formenvokabular. Mögen sich vor den Bildern auch konkrete Assoziationen einstellen, unübersehbar dominieren bei Renate Atiger die Möglichkeiten der Malerei selbst. Es ließe sich vieles über das sehr eigene Kolorit der Malerin sagen, ihre Vorliebe für riskante und nicht gerade übliche Verbindungen schreiben, auch über die enorme Sicherheit, mit der sie ganz gegensätzliche Farben ausponderiert, ihre Ausdehnungen im Verhältnis zu anderen Tönen und Formen definiert. Mit souveränen Bildschöpfungen, die sie aus dem künstlerischen Tun entwickelte, betont Renate Anger die Eigenmacht der künstlerischen Mittel und führt sie in vielfältigen Synthesen als jeweils neue Einheit vor. Schon zu Beginn ihres Werkes wird deutlich, dass Malerei für Renate Anger wesentlich ein räumliches Ereignis ist, ganz gleich, welchenTräger sie für ihre Farben und das Ritual des Auftrags bevorzugt. Bei ihren großen Raumarbeiten vollzieht sie in der Regel Eingriffe, die die Struktur des Raumes unterstreichen. Der Raum wird zum Bild und die Bewegung der Architektur zum koloristischen Ereignis.

Britta Schmitz

 

Malerei: Architektur des Raumes

Renate Angers künstlerische Arbeit war nie ein sich selbst opfernder, machtloser Protest gegen die "Zeit". So griff sie ausgerechnet Ende der 7oer Jahre zu Pinsel, Leinwand und Pigmenten, als die avancierte Devise hieß: Man kann nicht mehr malen. Doch wollte sie auch nicht malen wie man es vorher getan hat und kurze Zeit später dann unter dem Zeichen einer "Wiederkehr der Malerei". [ ... ] Wenn also in den Mitteln "der Malerei" keine "fortschreitende" Kunst möglich sei, so legte sie es darauf an zu zeigen, dass sie mit den Mitteln der Malerei eine Kunst entfalten kann, die sehr wohl in Bezug auf den zu eröffnenden und einzurichtenden (realen) Raum"avanciert". Mit anderen Worten: Wenn das Tafelbild ein Fenster zur Welt dargestellt hat, wieso sollte dann der - bis dahin in der Malerei nie sichtbare - Keilrahmen keine Funktion dabei erfüllen können, die Perspektive umzukehren: statt Raurn zu spiegeln und zu illusionieren, den Blick auf den Raum frei zu geben. Wenn sie nun das wieder gewinnen wollte, was die Malerei allein nicht leisten kann, nämlich die verlorene Bestimmung/Bestimmbarkeit der Grundlagen der Kunst, die Fläche, den Raum, die Farbe, die Zeichnung, den Rahmen und das Bild überhaupt, so um all dieses erneut zu erkunden.

Wolfgang Winkler

 

Ausstellungskatalog
Zur Ausstellung erscheint der Katalog "Renate Anger - carpe diem" als Band 1 einer Reihe von Werkmonographien im Künstlerinnenprogramm der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin.

 

Ausstellungseröffnung am Sonntag, dem 1. Juli 2001 um 12 Uhr

Begrüßung
Norbert Kopp, Stadtrat für Bildung, Kultur und Sport
Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Dr. Christoph Stölzl, Senator für Wissenschaft,
Forschung und Kultur, Berlin

Einführung in die Ausstellung
Barbara Straka, Haus am Waldsee
Dr. Britta Schmitz, Nationalgalerie Berlin

 

Veranstaltungen
Kulturtage im Park am Waldsee
6. Juli, 20 Uhr: Preisträger-Konzert mit Absolventen der HdK
und der Musikschule Sieglitz-Zehlendorf; Moderation:
Rüdiger Trantow; anschließend Feuerwerk
7- Juli, 2o Uhr: Klassik vom Feinsten - Horn-Trio der Berliner
Philharmoniker, Buffet und Feuerwerk
8. Juli, 11 - 15 Uhr: Familienbrunch im Park; Musik und
Kinderprogramm
(Veranstalter: Marionette Veranstaltungs-GmbH in Zusammenarbeit
mit dem Verein "Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e. V."

 

 

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