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Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
täglich 10 - 18 Uhr
info@hausamwaldsee.de
über das Haus am Waldsee
www.hausamwaldsee.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
10.09. - 06.11. 2011
William Engelen Music Box
Unter dem Titel "Music Box" widmet das Haus am Waldsee dem niederländischen Künstler-Komponisten William Engelen (*1964 in Weert) eine erste Einzelausstellung in Berlin.
Schokoladenriegel, Staubsaugertüteninhalte, Gummibäume, Tagebücher, Magenknurren oder Wetterdaten bilden die Parameter der Kompositionen von William Engelen. Wenn der niederländische Künstler und Komponist seine Partituren in Form von grafischen Notationen entwirft, geht sein Werk meist von kulturellen Erinnerungen unterschiedlicher Wahrnehmungsebenen aus. Sie reichen vom "Urknall" bis zu den Schokoladenträumen der eigenen Kindheit. Sie nutzen die Wetterdaten im ersten Jahrzehnt des frühen 21. Jahrhundert oder erfassen die unbewusste Musikalität der eigenen Gedärme.
Sein Werk pendelt zwischen bildender Kunst, Architektur und Musik, Ausstellung und Performance, Installation, Skulptur und Komposition. Es entstehen temporäre musikalische Mischformen, die durch ihre besondere Ortsgebundenheit kaum reproduzierbar und meist vergänglich sind. Vor den Augen des Publikums findet eine Vereinigung des Unvereinbaren, von Statik und Dynamik, Dasein und Vergehen, Raum und Zeit statt.Engelen geht in seinen Kompositionen nicht von Noten und Takten aus. Vielmehr arbeitet er mit situationsgebundenen Parametern, die sich im Wechselverhältnis von Visuellem und Akustischem ergeben: "Wenn ich Zeit benutze, komponiere ich mit Klängen und Geräuschen, Objekten und Raum. Daraus entsteht etwas Multimediales. Indem meine grafischen Partituren den Musikern kreatives Mitspracherecht einräumen, komponiere ich darüber hinaus menschliches Handeln", betont er.
Seine experimentelle Welt der Klänge und Geräusche steht damit deutlich in der Tradition von John Cage und Morton Feldman, die die fortwährende Wiederholung klassischer Kompositionen als Kitsch ablehnten und unter Einbeziehung klassischer Instrumente sowohl das Instrumentarium auf Alltagsgegenstände wie Topfdeckel ausdehnten als auch die Notationen mit neuen abstrakten Zeichensystemen bereicherten. Bewusst zollt Engelen den amerikanischen Erneuerern der ernsten Musik Respekt, nicht zuletzt, indem er nach Wegen neuer Klangerlebnisse im 21. Jahrhundert sucht. Dabei bewegt er sich als Bildender Künstler und Klangkünstler heute auf einer globalen, überkulturellen und noch breiteren technischen Basis als seine großen Vorbilder vor 80 Jahren.
"Music Box" wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler für das Haus am Waldsee entwickelt, um den Besuchern nicht nur einen Einblick in das Experimentierfeld von William Engelen heute zu ermöglichen, sondern auch die innovative Kraft zwischen Komposition und Installation, zwischen Tönen und Räumen seines Werkes seit den 90er Jahren nachvollziehen zu können.
Die Ausstellung stellt das gesamte Spektrum des Werkes dar. So werden unterschiedliche Medien, wie grafische Partituren als visuelle Musik mit Audiobeispielen, Skulpturen, Modelle und Klanginstallationen zu erleben sein.
Im Skulpturenpark des Hauses am Waldsee wird seit 2010 William Engelens hör- und begehbare Wetterstation "Meteophon" gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch und Englisch im Verlag Walther König.
Gefördert durch
Hauptstadtkulturfonds, Berlin, Schering Stiftung, Botschaft des Königreichs der Niederlande, Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V.
Medienkooperation: rbb kulturradio, taz.die tageszeitung
Begleitprogramm
Konzert
Sa., 24. September, 20.00 Uhr
"Portraits", Komposition für Viola, Cello, Flöte, Klarinette und Percussion von William Engelen;
gespielt vom Kammerensemble Neue Musik, Berlin
Teilnahme: 15,-
Künstlergespräch mit anschließendem Konzert
Di., 04. Oktober, 19.30 Uhr
mit William Engelen, Matthias Osterwold (Maerz Musik) und Wilhelm Schürmann (Sammler)
Moderation: Katja Blomberg
Interpretation von "Komponenten" durch Christine Paté, Akkordeon
Teilnahme: 9,- (inkl. Ausstellungseintritt)
Künstleressen mit William Engelen
Mi., 26. Oktober, 19.30 Uhr
Catering: Zagreus Projects
Teilnahme: 35,- (3-Gang-Menü)
Kuratorenführung
Mi., 02. November, 18.30 Uhr
mit Katja Blomberg, Leiterin des Hauses am Waldsee
Teilnahme: 9,- (inkl. Ausstellungseintritt)
Ausstellungsdaten
William Engelen Music Box
Ausstellungsdauer: 10. September bis 06. November 2011
Pressevorbesichtigung: Do., 08. September 2011, 11.00 Uhr
Eintritt: 7,- / ermäßigt 5,-
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 11-18 Uhr, Montag geschlossen
23.11. 2011 - 12.02. 2012
GRAFT Architects - Why Taste is the Lack of Appetite
GRAFTING bezeichnet, das bisher Unvereinbare neu zu denken. Auf dieser Grundlage entwickeln Gregor Hoheisel, Christoph Körner, Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit als GRAFT Architekten seit über 13 Jahren komplexe Fusionsmethoden, die den Design- und Architekturdebatten der Gegenwart wesentliche Impulse verleihen.
Mit Büros in Berlin, Los Angeles und Peking schafft das noch junge Team Architekturhybride, die aktuelle Geschmackskulturen und Methodikdebatten aufnehmen und politische wie ästhetische Phänomene reflektieren. Scheinbar Gegensätzliches wird neu zusammengesetzt. GRAFT ist gegenüber zukünftigen Wirklichkeiten aufgeschlossen wie kaum ein vergleichbares Architekturbüro der Gegenwart.
Im Winter 2011/2012 wird GRAFT das Ausstellungshaus am Waldsee in ein Szenario des 21. Jahrhunderts verwandeln. Dabei können Besucher Tag und Nacht in die visionären Welten eintauchen und anhand von Installationen, Möbeln, Modellen und Objekten aktuell relevante Architekturdebatten aus Sicht von GRAFT erleben.
GRAFT versteht sich als globaler Think Tank für Designstrategien und als Labor für Lebenskulturen der Zukunft. Es nutzt ungewöhnlich offene Entwurfspraktiken, die aus allen Bereichen des Lebens Anregungen mit einbeziehen. Die Ausstellung "Why Taste is the Lack of Appetite" zeigt das gesamte Assoziationsspektrum, auf dem die Graftwelten basieren. Wie entsteht Schönheit? Warum lieben sie eine gute Geschichte? Wieso ist Stil für sie das Gegenteil von Neugier? Wie erfindet man Strategien des Vergessens? Wie entsteht das doppeldeutig Interessante in der Welt?
Die Architektursprache von GRAFT gleicht somit eher intelligenten Promenadenmischungen als hochgezüchteten Edelrassen. Ihr Entwurfsprozess wird weitgehend von modischen Wiederholungen befreit. "Genetic Bastards" entstehen, bei denen GRAFT versucht, die Grenzen von Ideologie und Dogmatismus zu durchbrechen.
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein umfangreiches Künstlerbuch mit Texten von GRAFT. (Hrsg. Haus am Waldsee. Englisch, mit deutscher Übersetzung. Gestalten Verlag, Berlin)
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