german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Berlin
Haus am WaldseeArgentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
Di - So 12 - 20 Uhr, Führungen So 16 Uhr
über das Haus am Waldsee
http://www.hausamwaldsee.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
02.02. - 17.03.2002
Beate PassowGesammelte Verluste
Fotoarbeiten, Objekte, Video 1992 2002
Die Ausstellung im Haus am Waldsee steht im Zeichen eines neuen Interesses an einer sich politisch artikulierenden Kunst, deren Verantwortung, Rezeption und gesellschaftlicher Stellenwert auch in der Diskussionsveranstaltung am 1. März auf dem Prüfstand stehen wird (vgl. Rubrik Veranstaltungen).Die Münchner Künstlerin Beate Passow repräsentiert eine politische Richtung der art of memory. Sie zeigt Fotoarbeiten, Objekte und Videos aus den Jahren 1992 - 2002. In ihren subtilen, kritischen und zugleich melancholischen Werken bearbeitet Beate Passow die gesammelten Verluste der menschlichen Existenz anhand historischer und aktueller Themen: Rassismus und Neonazismus, Spuren des Krieges und der Völkervernichtung im Dritten Reich wie in anderen totalitären Regimes, ebenso wie die psychischen Beschädigungen des Individuums in einer zunehmend verunsicherten Gesellschaft. Neue Arbeiten der Künstlerin widmen sich dem traumatischen Ereignis des 11. September 2001. Beate Passow arbeitet gegen das Phänomen der Amnesie, den gegenwärtig deutlich zu beobachtenden Erinnerungsverlust im kollektiven Gedächtnis. Sie setzt als Künstlerin Zeichen gegen das Vergessen. "In ihrer Kunst äußert sich die Hoffnung, dass die Menschen aus den Fehlern der Vergangenheit trotz Erinnerungslücken und Verdrängung Lehren ziehen und das Wiederholen von Fehlern keine menschliche Naturgesetzlichkeit sein muss." (Ingrid Raschke-Stuwe)
Die Künstlerin
Beate Passow studierte von 1969 - 1975 an der Akademie der Bildenden Künste, München. Sie lebt und arbeitet in München. Ausstellungen im In- und Ausland seit Beginn der 80er Jahre. 1995 realisierte sie gemeinsam mit Andreas von Weizsäcker das europäische Projekt Wunden der Erinnerung mit Werken im öffentlichen Raum mit Ausstellungen in München, Berlin, Rotterdam und Warschau. 1997 wurde ihre Arbeit Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung (mit A. v. Weizsäcker) im Innenhof der Siemens-AG Berlin realisiert. Beate Passow erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. Förderpreis der Landeshauptstadt München, Risch Art Preis (1988), Arbeitsstipendium des Kunstfonds, Bonn (1991), Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris (1992); Stipendium der Ernst-Strassmann-Stiftung, Städt. Stipendium Budapest (1996) sowie des Instituts für Auslandsbeziehungen, Stuttgart (1999).
Weitere Informationen zu Beate Passow finden Sie im Internet unter
Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 1. Februar 2002 um 19:00 Uhr
Begrüßung
Erik Schrader, Stadtrat für Bildung, Kultur und Sport, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin
Dr. Kurt Johannson, Vorstandsvorsitzender der Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V.
Einführung in die Ausstellung
Barbara Straka, Leiterin des Hauses am Waldsee
Ausstellungskatalog
Beate Passow - Gesammelte Verluste. Fotoarbeiten, Objekte, Video 1992 - 2002; Hrsg.: Haus am Waldsee, Berlin 2002;
mit Texten von Helmut Friedel und Barbara Straka sowie Gedichten aus dem Landsberger Poesieautomaten von Hans Magnus Enzensberger
zum Preis von 10,- Euro
Edition
Zur Ausstellung erscheint eine Edition von Beate Passow mit dem Titel TOD'S and Lucky, 2002, Fotoarbeit (zweiteilig), Aufl. 12 (Preis bitte telefonisch erfragen unter 030 / 6321-5234)
Sponsoren
Ausstellung und Katalog wurden ermöglicht durch die freundliche Unterstützung von:
Hypo-Kulturstiftung, München; Siemens Berlin sowie Philip Morris Kunstförderung
Fotoarbeiten von Beate Passow in der Ausstellung:
Zähler/Nenner, Projekt 1995 1998, Europa und Israel, mehrteilige Fotoarbeit (Detail)
Tropfenweise Hoffnung unter Zeitdruck dieser staubige Edelmut vor der Pleite
und diese vorgedruckten Zahlungsbefehle. Das kennt man!
Freilich verlangen wir immer irgendwas. Danach auf Antrag schrille Proteste.
Ungerührt sparen! Telefonspitzel (das Publikum war immer so gierig).
Im Überbau dumpfe Wut. Der graue Anzeigenteil ist zählebig wie Impotenz.
Andererseits schuften wir ganz allein.
Sachzwänge, Biergeruch, wuchernde Weichbilder! In kleinen Mengen fließt Blut.(Aus: Landsberger Poesieautomat von Hans Magnus Enzensberger, Kaufbeuren 7.9.2000)
2. Februar, 18:00 - 2:00 Uhr
Lange Nacht der Museen
Eintritt: 10,- Euro (erm.: 6,- Euro) für alle Museen
Programm
Klezmer-Konzert mit Harry's Freilach; Lesungen mit Rachel Seiffert: Die dunkle Kammer (2001) und Uta Maria Heim: Ruth sucht Ruth, (2002); Musik und Lyrik: Das Rilke-Projekt Notizen zur Melodie der Dinge, mit Matthias Bauer (Sprecher, Kontrabass) und Joachim Gies (Saxophon, Bassklarinette u. Komposition); Jakob van Hoddis ein deutsches Dichterschicksal, szenische Lesung mit Cello-Musik: Antonin Dick (Erzähler), Sonny Thet (Cello), Jakob van Hoddis-Theater.
In Zusammenarbeit mit: Museumspädagogischer Dienst, Neue Gesellschaft für Literatur, Marionette-Veranstaltungs-GmbH, Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V.
23. Februar, 20:00 Uhr
Neue Klänge aus Berlin
Konzert mit Uraufführungen* und Einführung durch Komponisten mit Werken von: Dietrich Erdmann, Holger Münzer, Gabriel Iranyi*, Karl-Heinz Wahren, Helmut Zapf, Gisbert Näther* und Grete von Zieritz. Interpreten: Marianne Boettcher, Violine; Kensei Yamaguchi, Klavier; Eintritt: 8,-/5,- Euro
Veranstalter: Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V.
1. März, 18:00 - 22:00 Uhr
"Vorwärts und doch vergessen?"
Ein Themenabend mit Vorträgen, Statements und Podiumsdiskussion zu den Fragen "Was ist politische Kunst heute?", "Kunst und Rassismus", "Das Internet als neue politische Aktionsplattform" u.a.
(Moderation: Stefan Vogt, Historiker); Eintritt: 2,50 Euro.
Veranstalter: Freunde und Förderer des Hauses am Waldsee e.V. in Zusammenarbeit mit dem BBK Berlin