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Horst-Janssen-Museum Oldenburg

Am Stadtmuseum 4-8
26121 Oldenburg
Tel. +49 441 235-2905
Fax +49 441 235-3350
Horst-Janssen-Museum@stadt-oldenburg.de
www.horst-janssen-museum.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

bis 19.02.2012

Max Klinger. Das Drama um Mann und Weib

Grafische Zyklen von Max Klinger

 

"Das Drama um Mann und Weib. Grafische Zyklen von Max Klinger" lautet die etwa 100 Exponate umfassende Schau, die das Horst-Janssen-Museum aus den Beständen des Stadtmuseums Oldenburg und der Kunsthalle zu Kiel vom 25. November 2011 bis 19. Februar 2012 veranstaltet. Sie widmet sich dem künstlerisch bedeutsamsten und modernsten Teil von Max Klingers (1857-1920) vielseitigem Werk, seiner Grafik.

In einer Auswahl seiner druckgrafischen Zyklen spürt die Ausstellung Klingers unkonventioneller Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Mann und Frau nach, einer als fatal empfundenen Anziehung der Geschlechter. Zum einen werden frühe Folgen aus den 1880er Jahren gezeigt (Eva und die Zukunft, Ein Handschuh, Dramen, Ein Leben, Eine Liebe). Sie begründeten den Ruhm des Ausnahmekünstlers Klinger und übten großen Einfluss auf nachfolgende Künstlergenerationen aus. Ihnen wird Klingers letzter Zyklus Das Zelt (1916) gegenübergestellt, ein opulentes und durchaus autobiografisch geprägtes Alterswerk. Bisher nur selten in Ausstellungen präsentiert, wurden diese Blätter von der Forschung "als wohl drastischste Bilder zum Krieg der Geschlechter und zur sexuellen Triebhaftigkeit des Mannes" bezeichnet. Klinger folgt in der Befragung der Geschlechter einem Zeitthema, das nicht nur die symbolistische Kunst des Fin de Siècle beherrschte, sondern auch die anthropologischen und philosophischen Diskurse um 1900. Diese gingen meist vom "defizitären weiblichen Geschlecht" aus und dämonisierten die Frau in ihrer erotischen Verführungskraft als Verhängnis des Mannes. Bei Klinger hingegen führt die intensive Auseinandersetzung mit weiblicher und männlicher Identität auch zu einer kritischen Hinterfragung fester Geschlechterkategorien. Seitenblicke auf die reale Situation der Frauen um 1900, auf bürgerliche Moral- und Sittenvorstellungen und die erstarkende Emanzipationsbewegung ermöglichen ein vertieftes Verständnis von Klingers "dramatischer" Bildwelt.

 

Ein Katalog und ein umfangreiches Rahmenprogramm begleiten die Ausstellung. Der Katalog ist zum Preis von 19,- Euro an der Museumskasse erhältlich.

Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg und der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg gefördert.

 

 

 

 

 

 

 

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