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Karl Ernst Osthaus-Museum der Stadt Hagen

Hochstraße 73
58042 Hagen
Tel. 02331 - 207 31 38 Fax 02331 - 207 31 31
Di - So 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
keom@platon.ha.eunet.de
http://www.keom.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

29.8. - 1.11. 1998


Milly Steger

zum 50. Todestag

Die Grenzen des Frauseins aufheben: Die Bildhauerin Milly Steger 1991 - 1948

 

Zu ihren Lebzeiten schätzten Kritiker Milly Steger als bedeutendste Bildhauerin Deutschlands, inzwischen jedoch muß die Künstlerin, im Gegensatz zu vielen ihrer heute noch prominenten männlichen Kollegen, erst wieder entdeckt werden. Anläßlich des 50. Todestages zeigt das Karl Ernst Osthaus-Museum eine Retrospektive auf das OEuvre von Milly Steger, deren erstes Projekt für Hagen, die vier nackten Frauenfiguren für die Fassade des Theaters, im Jahr 1911 einen vehementen Skandal provozierte. Dies brachte der jungen Künstlerin damals langfristig auch überregionale Aufmerksamkeit ein.

Ihr maßgeblicher Förderer war Karl Ernst Osthaus, der Milly Steger 1910 nach Hagen geholt hatte, wo sie bis 1917 in einem der Häuser am 'Stirnband' lebte. Vermutlich erstmals in der Geschichte der Kunst wurde eine Frau zur offiziellen 'Stadtbildhauerin' ernannt und realisierte in dieser Funktion bauplastische Aufträge der öffentlichen Hand. In dieser Grenzüberschreitung in die Männerdomäne 'Kunst am Bau' liegt die besondere Bedeutung Milly Stegers, die durch ihre Arbeit und ihre selbstbewußte Persönlichkeit traditionelle Rollenzuweisungen in Frage stellte.

Da die Bildhauerin mit ihrer Großplastik in ein männliches Refugium eingebrochen war und sich zudem in einem äußerlich maskulinen Habitus präsentierte, sah sich die zeitgenössische Kritik zu der Bemerkung veranlaßt, in ihrem Schaffen seien "die Grenzen des Frauseins aufgehoben".

Die Ausstellung gibt anhand von rund fünfzig zum Teil bisher kaum gezeigten Werken aus privaten und öffentlichon Sammlungen erstmals einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Künstlerin. Der zur Ausstellung erscheinende Katalog dokumentiert darüber hinaus die ungewöhnliche individuelle Durchsetzungsstrategie Milly Stegers.

Dic Ausstellung Die Grenzen des Frauseins aufheben - Die Bildhauerin Milly Steger 1881-1948 zeigen wir vom 29. August bis zum 1. November 1998 im Obergeschoß des Neubaus.

Dr. Michael Fehr

Direktor, Karl Ernst Osthaus-Museum

 

Katalog: Die Grenzen des Frauseins aufhehen - Die Bildhauerin Milly Steger 1881-1948, hrsg. von Birgit Schulte, Neuer Folkwang Verlag im Karl Ernst Osthaus-Museum Hagen 1998, ca. 120 S., 30,- DM, zu beziehen an der Museumskasse oder per Post

 

 

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