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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Regierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel. 0391 - 56 50 20, Fax 56 50 255
Ausstellungen: Di- So 10-17 Uhr, Bauwerk: Di- So 10-18 Uhr,
Bibliothek: Di - So 10-16 Uhr
presse@kunstmuseum-magdeburg.de
www.kunstmuseum-magdeburg.de
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02.04. - 11.06. 2006

Emil Cimiotti

Retrospektive


Klassiker der Bildhauerei im Magdeburger Kunstmuseum: Emil Cimiotti

Das Kunstmuseum Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen widmet vom 2. April bis zum 11. Juni 2006 dem in Wolfenbüttel lebenden Bildhauer Emil Cimiotti eine umfangreiche Retrospektive.
Emil Cimiotti (geb. 1927) gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten deutschen Bildhauern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Besonderheit seines vres ist jedoch ohne die Situation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht denkbar. Neben der Anknüpfung an Traditionen der klassischen Moderne und der figurativen Plastik gab es zahlreiche neue Ideen und Tendenzen. Während Bernhard Heiliger, Karl Hartung in Berlin oder Fritz Wotruba in Wien abstrakte und tektonische Formen entwickelten, wurde durch Waldemar Grzimek, Gustav Seitz und Richard Scheibe die figurative Plastik in den Vordergrund gestellt. Auch die frühen Arbeiten Cimiottis reflektieren die Einflüsse dieser Richtungen. Zu einem entscheidenden Neuansatz fand er zu Beginn der fünfziger Jahre, nach einem Studienaufenthalt in Paris. In dessen Verlauf lernte er nicht nur die Werke von Constantin Brancusi, Alberto Giaciometti, Henri Laurens kennen, sondern studierte auch bei Ossip Zadkine.
Neu war an Cimiottis Plastiken, die ab Mitte der fünfziger Jahre entstanden, die Auffaltung der Oberfläche in freie, rhythmische Strukturen, organisch anmutend, ohne mimetisch zu sein, und von einer Leichtigkeit, die das Physische der Materie aufzuheben scheint. Nicht die kompakte Oberfläche war dabei von Interesse, sondern Zwischenräume. Außerdem verblie-ben bewusst Spuren des Modellierens und Gießens an den Bronzen. Die zeitgenössische Kunstkritik reagierte darauf kontrovers. Es gab jedoch auch rasch Akzeptanz in Form von Teilnahmen an der Biennale Venedig und der documenta in Kassel.
Auch wenn die dem Informel zugerechneten Plastiken der fünfziger und frühen sechziger Jahre später von stärker figürliche Züge aufweisenden abgelöst wurden, um in den achtziger Jahren erneut in der Form offener zu werden, blieb während dieser Jahrzehnte die künstlerische Grundidee bei Emil Cimiotti unverändert. Bildhauerei ist für ihn ein Prozess, nicht das Schaffen ewig gültiger Formen. Materie ist in diesem Verständnis nicht das Feste, Schwere, sondern das Veränderliche. Gleichwohl blieb Emil Cimiotti dem traditionellen Material, der Bronze, treu.
Die Ausstellung umfasst zahlreiche Plastiken aus den fünfziger Jahren bis zur Gegenwart sowie Zeichnungen.

Biographie: 1927 in Göttingen geboren; 1949-1953 Studium der Bildhauerei in Stuttgart, Berlin und Paris; 1955 erste Bronzen; 1957 Kunstpreis "junger westen" für Bildhauerei; 1958 Arbeiten im italienischen Pavillon der XXIX. Biennale Venedig; 1959 Aufenthalt in der Villa Massimo, Rom; Teilnahme an der 2. documenta, Kassel, und der Binnale junger Kunst, Paris; 1961-1963 Gründungsmitglied der neu eingerichteten Kunsthochschule Braunschweig, Lehrstuhl für Bildhauerei; 1964 Plastiken und Handzeichnungen auf der 3. documenta; 1975 Ständehausbrunnen in Hannover; 1984 Niedersachsen-Preis für Kultur; 1992 Ende der Lehrtätigkeit; 1996 Wahl zum Mitglied der Akademie der Künste, Berlin

 
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