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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben FrauenRegierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel. 0391 - 56 50 20, Fax 56 50 255
Ausstellungen: Di- So 10-17 Uhr, Bauwerk: Di- So 10-18 Uhr,
Bibliothek: Di - So 10-16 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
26.06. - 11.09. 2005
Fluxus und Freunde
Sammlung Maria und Walter Schnepel
"Das Wichtigste an FLUXUS ist, dass niemand weiß, was es ist. Es soll wenigstens etwas geben, das die Experten nicht verstehen. Ich sehe FLUXUS, wo ich auch hingehe." (Robert Watts, 1962)
Die oben genannte Ausstellung ist die erste zu diesem Thema, die das Museum präsentiert. Sie basiert auf der Sammlung von Maria und Walter Schnepel, Bremen. Der Umfang der Sammlung ermöglicht einen differenzierten Blick auf die in den sechziger Jahren entstandene Kunstrichtung, die vor allem durch Performance, Happening und andere, bis dahin ungewohnte Formen künstlerischen Ausdrucks, bekannt wurde.
FLUXUS als kategorialen Begriff ,erfand' 1961 George Maciunas. Er umschrieb damit die Idee einer Kunst in Bewegung, eines ständigen Flusses. Damit wollte Maciunas den Objektfetischismus, aber auch das Ego des Künstlers überwinden. Der weltweite mediale Durchbruch gelang 1962 mit dem FLUXUS-Fest (Festspiele neuester Musik) in Wiesbaden. Zu den spektakulärsten Aktionen zählte dabei die Zerstörung eines Steinwayflügels mittels Äxten, Hämmern, Sägen, Schraubenziehern und anderer Werkzeuge. Diese "Piano activities" fanden umgehend den Weg auf die Titelseiten und in die Nachrichtensendungen. Die an Wirtschaftwunder gewöhnte deutsche Öffentlichkeit war schockiert. Für die Medien galt FLUXUS, wie Ben Patterson, einer der beteiligten Künstler, später sagte, nur als ein anderer Begriff für "schrecklich". Was sich 1962 im Wiesbadener Theater vollzog, die Zerstörung, Verstörung oder Neuordnung herrschender Kultur und Werte, sollte sich 1968 in anderer Form wiederholen. Insofern nahm die ,Generation FLUXUS' künstlerisch vorweg, was politisch folgte. Trotz vielschichtiger und betont anderer Intentionen lässt sich der gesellschaftlich-politische Gehalt von FLUXUS immer wieder entdecken, nicht zuletzt bei George Maciunas.
Die inhaltlichen, methodischen und formalen Quellen von FLUXUS sind jedoch weder im Begriff allein noch in den Wiesbadener Aktionen zu suchen. Sie liegen vielmehr in den Arbeiten der Komponisten John Cage an der New School for Social Research, New York, und La Monte Young. Zu den Schülern von John Cage zählten Dick Higgins, Al Hansen, George Brecht und Allan Kaprow. Erheblichen Einfluss übten auch der Dadaismus, Künstler wie Marcel Duchamp, Man Ray und andere aus. Motor der Bewegung wurde jedoch der aus Litauen übergesiedelte George Maciunas. In New York schuf er Atelier- und Wohngemeinschaften für Künstler, organisierte weltweit FLUXUS-Veranstaltungen, sorgte für die ,Produktion' und den Vertrieb der Werke (FLUXBOXEN, Zeitungen), gab Publikationen heraus. Sein früher Tod 1978 bedeutete zwar nicht das Ende von FLUXUS, aber doch eine tiefe Zäsur.
Durch die Vielfalt der Ausdrucksweisen (z.B. Aktion, Performance, Multiple, Video, Konzert) und Verknüpfungen (zur Objektkunst, Musik, Film, Wissenschaft, Literatur) stellt Fluxus bis heute eine der einflussreichsten Kunstrichtungen dar.
Gezeigt werden weit über 200 Objekte. Eine Liste der Künstler finden Sie unten. Darüber hinaus sind akustische und filmische Dokumente Bestandteil der Ausstellung.
Die Ausstellung wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.Hans Peter Alvermann, Eric Andersen, Arman, AY-O (Takao Iijima), Mary Bauermeister, Joseph Beuys, George Brecht, KP Brehmer, Ursula Burghardt, John Cage, Giuseppe Chiari, Christo, Philip Corner, Marcel Duchamp, Robert Filliou, Ken Friedman, Jochen Gerz, Wolfgang Hainke, Richard Hamilton, Al Hansen, Dick Higgins, Ray Johnson, Joe Jones, Rolf Julius, Mauricio Kagel, Allan Kaprow, Bengt af Klintberg, Milan Knizak, Alison Knowles, Arthur Koepcke, Christina Kubisch, Richard Lindner, Bernhard Luginbühl, George Maciunas, Ann Noël, Claes Oldenburg, Yoko Ono, Robin Page, Nam June Paik, Ben Patterson, Robert Rauschenberg, Man Ray, Paul Renner, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Takako Saito, Tomas Schmit, Paul Sharits, Mieko Shiomi, Daniel Spoerri, Klaus Staeck, Karlheinz Stockhausen, André Thomkins, Jean Tinguely, Günther Uecker, Timm Ulrichs, Ben Vautier, Wolf Vostell, Robert Watts, Stefan Wewerka, Emmett Williams