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Kunstmuseum Kloster Unser Lieben FrauenRegierungsstraße 4-6
39104 Magdeburg
Tel. 0391 - 56 50 20, Fax 56 50 255
Ausstellungen: Di- So 10-17 Uhr, Bauwerk: Di- So 10-18 Uhr,
Bibliothek: Di- So 10-16 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
16.05. - 22.08.2004
Moritz Götze
Bildersaal der deutschen Geschichte
Ritter, Generäle, Könige und Revolutionäre sind nur einige der Figuren, die die großformatigen Gemälde von Moritz Götze bevölkern. Sie alle sind Teil dessen, was man unter deutscher Geschichte versteht. Die Bilder des in Halle lebenden Künstlers haben jedoch Vor-Bilder, zum Beispiel im "Bildersaal deutscher Geschichte", einem 1900 erschienenen Folioband, der auch heute noch Liebhaber findet, wie ein kürzlicher Reprint des gewichtigen Bandes belegt.
Bereits in anderen Werkgruppen widmete sich Moritz Götze dem optischen Kanon zurückliegender Epochen. Dazu gehört auch der sozialistische Realismus der DDR mit Werken von Willy Neubert, Walter Womacka oder Willy Sitte. Durch die Neufassung einiger ihrer Arbeiten hat er ihnen die ideologische Last genommen. Zugleich werden sie als Teile der Biographie des 1964 geborenen Künstlers erkennbar.
Die Magdeburger Ausstellung widmet sich jedoch einem umfangreicheren Komplex, der deutschen Geschichte allgemein. Gern und lange pathetisch, heroisch und national gesehen, internationalisiert und 'entrümpelt' Moritz Götze die Historienbilder schon allein durch die Wahl seiner stilistischen Mittel, die er der Pop Art entlehnt.
Sein Bild gewordenes, reflektierendes Nachdenken erschöpft sich jedoch nicht in platter Reproduktion. Seine flächige, offen wirkende, an die bunte Welt der Comics erinnernde Malerei bietet ebenso Ebenen zeichenhafter Verdichtung, wenn bestimmte Bildelemente die Grenze des einzelnen Werks überspringen. Mit der Wiederaufnahme von Themen verweist Moritz Götze auch auf das Mögliche in der Veränderung des Gegebenen.
Die Ausstellung umfasst etwa 60 Werke, die bisher noch nicht öffentlich präsentiert worden sind. Sie entstanden in unmittelbarer Vorbereitung der Magdeburger Schau. Mit dabei ist auch eine Neufassung des im Magdeburger Kulturhistorischen Museum befindlichen Wandbildes mit Kaiser Otto I.
Zu sehen sind nicht allein Gemälde, sondern auch zahlreiche Emaillen, darunter ein Orden für Johann Sebastian Bach.Die Eröffnung der Ausstellung findet am 16.05., 15.00 Uhr, statt.