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Kölnischer Kunstverein
Kölnischer Kunstverein
Die Brücke
Hahnenstraße 6
D-50667 Köln
Di - So 13 - 19 Uhr
Tel. 49-221-217021, Fax 49-221-210651
info@koelnischerkunstverein.de
www.koelnischerkunstverein.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
09.02. - 30.03. 2008
Gerry Bibby, Bless, Keren Cytter, Ekkehard Ehlers, Stephan Geene, Frauke Gust, Judith Hopf, Francesca Lacatena, Henrik Olesen, Monika Rinck, de Rijkede Rooij, Jörg Rode, Deborah Schamoni, Klaus Theweleit, Florian Zeyfang
eingeladen von Judith Hopf, Kathrin Jentjens und Anja Nathan-Dorn
Konzepte der Liebe ist eine Ausstellung, die künstlerischen Diskursen, Produktionen und Positionen nachgeht, welche die Erfahrung des "In-Liebe-Fallens" als radikalisierende Bewegungsform thematisieren, oder besser: mitdenken.
Die Erfahrung des "In-Liebe-Fallens" lässt sich bekanntlich nicht herstellen, da sie außerhalb der rationalen Entschlussmöglichkeit liegt. Dabei wird die Liebe selbst nicht als irrational betrachtet. Sie wird mit unzählbaren politischen, begehrens-orientierten und ästhetischen Projektionen, Strukturen und Konzeptionen verbunden. Die Gespräche, Produkte und Analysen von Liebenden über eben diese Liebeskonzeptionen stehen dabei meist in einem Gegensatz zu einer kapitalistischen Verweislogik, da sich diese möglicherweise anheizen, verhindern, manipulieren, psychoanalytisch erklären, aber einfach nicht erfolgsorientiert "rechnen" lassen. Liebe kann erst dann wirken, wenn der oder die Liebende zur wechselseitigen Annerkennung der Differenz zum anderen gelangt, oder wenn es ihrihm gelingt, wie es die Autorin Monika Rinck zum Ausdruck bringt, "über das Ich hinaus auch das Du zu denken".
Folgt man zum Beispiel Roland Barthes' Thesen und Erfahrungen so sind Hypersensibilität, Überschreitung, Verschwendung, Beschleunigung, Verlangsamung und unvorhersehbare Bewegungen gegen die Funktionalisierung und Ökonomisierung des Subjektes alltägliche Handlungen und Erfahrungen der Liebenden. Die Unfähigkeit sich so in "Liebe (zu) gefallen", sich an die Bedingungen und Anforderungen der Alltags- und Arbeitswelt anzupassen, wird nicht als Schwäche sondern gerade als (auch politische) Stärke verstanden. Trotz der liebestollen Blindheit sieht man scharf, gelangt zu den zärtlichsten Erkenntnissen und handelt radikal, und im gesellschaftlichen Konsens gesehen oft "falsch".
Ausgangspunkt für Konzepte der Liebe ist die Arbeit von Judith Hopf, mit der wir die Ausstellung gemeinsam entwickeln. In ihrer Arbeit spielt die Frage nach dem Impuls und dem sozialen und gemeinschaftlichen Sinn für eine mögliche Produktivität, die sich in der Polis vermittelt und verhandeln lässt (oder eben nicht), eine wichtige Rolle. Der Begriff Konzepte der Liebe ist ihrem Sprachgebrauch entlehnt und ihrer Betrachtungsweise gesellschaftlicher, sozialer oder künstlerischer Prozesse. So geht es in der Ausstellung auch keineswegs um eine Genealogie oder eine Analyse unterschiedlicher Liebeskonzepte, sondern vielmehr um bestimmte (auch historische) Konzepte und Begriffe der Liebe, die sowohl für Hopf als auch für die anderen beteiligten Künstler auf je unterschiedliche Art und Weise bedeutsam sind.
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten, wie die Ko-Produktion von Judith Hopf und Stephan Geene Bei mir zu dir (tv. Low-dunkel), 2005, oder Elevator Curator, 2005, und Hospital Bone Dance, 2006, von Judith Hopf und Deborah Schamoni, sowie weiteren Arbeiten von Gerry Bibby, de Rijkede Rooij, Florian Zeyfang, dem Musiker Ekkehard Ehlers und dem Künstler Jörg Rode, sowie von der Autorin Francesca Lacatena, zeigen unterschiedliche Versuche, eine Sprache für diese Bewegungen der Liebe zu finden. Das Modelabel Bless stellt dazu das Exhibition Furnish. Im Sinne eines Moments von Intensivierung und Verschwendung werden einige Künstler wie Keren Cytter und Henrik Olesen eigene Satelliten oder kleine Kosmen innerhalb der Ausstellung entwickeln. Eine Lesung mit der Autorin Monika Rinck und ein Vortrag von Klaus Theweleit wird Konzepte der Liebe in zwei Veranstaltungen erweitern. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Judith Hopf, Frauke Gust, Monika Rinck, Kathrin Jentjens und Anja Nathan-Dorn.
Die Frage ist nun also seit über viertausend Jahren:
ist Eros Liebe zu nichts oder zu etwas?
Frauke Gust und Judith Hopf, "L´s Karte", Hörspiel
Eröffnung: 8.2. | 19 Uhr
mit einer Performance von Gerry Bibby und Liebesliedern, aufgelegt von Ekkehard Ehlers und Olaf Karnik
Vortrag: Klaus Theweleit, Liebesinszenierungen in Andy Warhols Factory, 7. März, 18 Uhr
Lesung: Monika Rinck, Ah das Love-Ding, 8. März 2008, 20 Uhr
Vortrag: Klaus Theweleit, Liebesinszenierungen in Andy Warhols Factory, 7. März, 18 Uhr
Klaus Theweleit, Autor von Männerphantasien und Das Buch der Könige wird im Kölnischen Kunstverein über Liebesinszenierungen in Andy Warhols Factory sprechen und zu den Bildern, die daraus hervorgegangen sind. Auch in seinem Buch Objektwahl, All You Need Is Love! zeigt sich sein feiner Blick darauf, warum und wie sich Menschen einander zuwenden.
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Mitglieder frei!
Lesung: Monika Rinck, Ah, das Love-Ding, 8. März 2008, 20 Uhr
Was stellt sich ein, wenn Leute etwas zusammen machen? Die Berliner Lyrikerin Monika Rinck schreibt in ihrem poetischen Essay Ah, das Love-Ding! gelehrt poetisch, ironisch und assoziativ von Liebe und Freundschaft. "Monika Rinck schreibt so atemberaubend originell, dass man fast vergisst einen Theorietext zu lesen" (Denis Scheck). Die Lesung findet in Kooperation mit der lit.Cologne statt.
Eintritt: Vorverkauf über Köln Ticket, Abendkasse 12 Euro.
Filmprogramm zur Ausstellung in der Auswahl des Filmclub 813
Sa, 9.2., 20 Uhr Un Chien Andalou (F 1928) und L'Age d'Or (F 1930, beide von Luis Bunuel)
So, 10.2., 20 Uhr Vivre sa vie (F 1962, von Jean-Luc Godard)
Sa, 23.2., 20 Uhr Toute une nuit (Belgien 1982, von Chantal Akerman)
So, 16.3., 20 Uhr Die Geliebte des Französischen Leutnants (GB 1981, von Kare Reisz)Wir danken dem Filmclub 813 für die Zusammenarbeit.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Kunststiftung NRW, HDI Gerling und Köllemedien.
Stephan Geene/Judith Hopf
"Bei mir zu dir (tv. low-dunkel)"
2002, video, 25 min.
Florian Zeyfang
"Obscurity (Kiev Version)", 2006
Dia Installation, 80 Dias
Keren Cytter
"Atmosphere", 2005, video, 11 min.
Bless N°32
"Frustverderber", show s/s, 2008
Judith Hopf/Deborah Schamoni
"Curator Elevator"
2005, 20min 30sec
Vortrag von
DR. SABINE BREITWIESER (WIEN)
Donnerstag, 3. April 2008, 19.00 Uhr
Zwischen Dokumentation und Narration. Filme von Dorit Margreiter:
Some Establishing Shots (1999), (6 stills)
10104 Angelo View Drive (2004), Film, 16mm, Farbe, stumm, 6 min
Grandeur et décadence d'un petit commerce de cinéma (2004), Film, 16mm, Farbe, Ton 14 min 27 sec
zentrum (2006), Film, 16mm, s/w, 2 min 44 sec
20:30 Uhr Filmscreening
Man Ray Les Mystéres du Chateau du dé (1928), 25 min
Hans Richter Die Neue Wohnung (1930) 28 min
OFFSCREEN/ONSCREEN
Installationsästhetik und filmischer Raum in der zeitgenössischen KunstFilm- und Vortragsreihe der Universität zu Köln / Kunsthistorisches Institut
21. Februar 6. Juni 2008 im Kölnischen KunstvereinEintritt 5,- / 2,50 EUR / kostenfrei für StudentInnen
der Universität zu Köln und KunsthochschulenParallel zu Offscreen/Onscreen wird ein Filmprogramm
von Carlo Peters (Köln) für den Filmclub 813 kuratiert.Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Eine Kooperation zwischen:
Universität zu Köln / Kunsthistorisches Institut
Universität zu Köln / Zentrum für Moderneforschung
Kölnischer Kunstverein
Filmclub 813
Nächster Termin: Donnerstag 24.4.2008, 19 Uh
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