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Kölnischer Kunstverein

Die Brücke
Hahnenstraße 6
50667 Köln
Tel. 49-221-217021
Fax 49-221-210651
Di - So 13 - 19 Uhr
info@koelnischerkunstverein.de
www.koelnischerkunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

bis 07.06. 2009

Nora Schultz

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0

In Nora Schultz' (*1975) erster institutioneller Einzelausstellung 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 zeigt sie umfassende Installationen, Diaprojektionen und Filme, die ihre intensive Auseinandersetzung mit einer konkreten Realität auf abstrakte Weise formulieren. Ihre unmittelbare Sprache und die Thematisierung kultureller, politischer und ethnographischer Werte durchdringen sich dabei gegenseitig. Nora Schultz hat für den Ausstellungsraum eine Installation geschaffen, die grundlegende skulpturale Fragen aufgreift. Zu sehen sind mehrere an der Wand montierte oder mit einem Seil abgehängte, verchromte Rohre, die gleich einem Mobile sich mal in perfekter Balance befinden und an Waagen erinnern und mal ihr Gleichgewicht verloren haben und mit ihrer eigenen Haltung kämpfen. Nora Schultz' Skulpturen erteilen den ausgewogenen Gewichtsverhältnissen des Kontrapost in der klassischen Skulptur eine Absage. In ihren künstlerischen Arbeiten gibt es kein ausgewogenes Verhältnis von Ruhe und Bewegung, Spannung und Entspannung, Gebundenheit und Freiheit des Körpers. Das Verhältnis von Träger und (Eigen)gewicht gerät in Schieflage. Schultz' minimale Skulpturen bestehen aus industriellen Stoffen, Fundobjekten, Baumaterialien und Schiffsseilen und legen in ihrer Beschaffenheit Assoziationen zum Unabgeschlossenen, zum Bauen und Reisen nahe. Doppelungen, Reproduktionen von Bildern und Situationen lösen die Autorität von ,so ist es gewesen' auf und bieten gleichzeitig eine andere ,Authentizität' an, die sich durch die Animation der ausgestellten Objekte ergibt.

Die fragilen Skulpturen werden im hinteren Bereich des Raums um zwei Diaprojektionen erweitert. Die erste Diaserie hält dreidimensionale Objekte mittels der zweidimensionalen Photographie aus unterschiedlichsten Winkeln fest. In der Bildfolge werden sie damit aber letztlich dynamisiert und in Bewegung gesetzt. Im letzten Raum empfängt den Besucher eine weitere Diaprojektion mit gefundenen und persönlichen Bildern von Reisen. Die abstrakten Andeutungen eines (Un-)Gleichgewichts von Massen und Werten werden hier in weitgreifende kulturelle und politische Bilder übersetzt. Dabei stellt Schultz assoziative Bezüge zum französischen Schriftsteller und Ethnologen Michel Leiris her, der in seinen Reisebüchern und Essays eine schonungslose Selbstanalyse und einen offenen, unmittelbaren Eindruck seiner Erlebnisse fremder Kulturen schildert. In seinem Tagebuch L´Afrique Fantôme beschreibt er afrikanische Rituale, in denen Stammeskulturen nicht nur ihre eigene Geschichte reflektieren. In ihren Ritualen kommentieren und parodieren sie auch europäische Kulturen und zeigen, dass es nie nur den einen herrschenden Blick auf einen Gegenstand gibt, sondern dass dieser Blick durchaus zurückgeworfen wird.

Neben den neuen zeigt Nora Schultz weitere Arbeiten, die inhaltlich korrespondieren. Die arrow sculpture (2007) kann sowohl als typografisches, zweidimensionales Zeichen mit Verweisfunktion als auch als reales Objekt und Visualisierung eines Pfeilgeschosses gelesen werden. Die x-tables (2007) changieren in ihrem Status zwischen buchstäblichem Zeichen und Objekt und weisen, ähnlich den Waagen, eine Instabilität und Umkehrung der Verhältnisse von Träger und Gewicht auf. Auch eine Diaprojektion im Untergeschoss greift den berühmten Fall eines gescheiterten Balanceakts als Thema auf, nämlich die Geschichte des Zappelphilipps aus dem Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann, einem Klassiker der Kinderliteratur. Hoffmann, Arzt und Direktor der Anstalt für Irre und Epileptische in Frankfurt am Main, schrieb in der Zeit der Nationalrevolution 1845 die Geschichte des kleinen Jungen, der nicht still am Tisch sitzen will. Das rebellische Kind, das sich den Vorschriften und Erziehungsmethoden der Eltern widersetzt und auf seinem Stuhl akrobatische Übungen durchführt, scheitert in dem Versuch, auf zwei Beinen die Balance zu halten, und findet ein schlimmes Ende. Der Tisch wird dabei in der Diaprojektion zum Hauptakteur. Das durchaus umstrittene Kinderbuch ist in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden; die Illustrationen zeigen die vielfältigen Interpretationen dieser Geschichte in unterschiedlichen Kulturen der Welt.

Nora Schultz hat an der Städelschule in Frankfurt am Main, an der Willem de Kooning Akademie, Rotterdam und am Bard College, New York studiert. Sie nahm unter anderem an Gruppenausstellungen im Kunstverein Braunschweig (2005), Zentrum Paul Klee Bern (2006) und Museum Kurhaus Kleve (2008) teil. Einzelpräsentationen hatte sie zuletzt im kjubh (2007), in der Dépendance, Brüssel und bei Reena Spaulings Fine Art, New York (2008). Sie ist in diesem Jahr mit einer Einzelpräsentation auf dem Open Space bei Isabella Bortolozzi, Berlin und bei Art Statements auf der Art Basel bei Sutton Lane, London/Paris vertreten. Im Kölnischen Kunstverein erhält sie ihre erste institutionelle Einzelausstellung. Im Sommer 2009 zeigt sie gemeinsam mit Pernille Kapper Williams Arbeiten im Grazer Kunstverein.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.

 

 

Veranstaltung in der Reihe Antenne Köln

Cruise-Collection ­ Heimat & Monika Stricker

Vorführung / Präsentation des Magazins Mode Depesche

Donnerstag, 10.9.09, 19 Uhr

 

 


 

Herzliche Einladung zum Tag der offenen Ateliers

 

Atelier von Michaela Eichwald, 2009

Der Kölnische Kunstverein lädt zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe Antenne Köln zur Besichtigung der Ateliers ein. Seit sechs Jahren stellt der Kölnische Kunstverein jährlich zwanzig jungen Künstlern, Musikern, Choreographen und Autoren Arbeitsräume zur Verfügung. Mit dem

Atelierprogramm engagiert sich der Kunstverein für eine nachhaltige Verbesserung der angespannten

Arbeits- und Lebenssituation junger Künstler in Köln und schafft Anreiz, nach Köln zu ziehen.

 

Die Atelierstipendiaten im Kölnischen Kunstverein/Die Brücke:

Daniel Burkhardt, Yvonne Cornelius, Michaela Eichwald, Uschi Huber, Kristina Leko, Jugoslav Mitevski,

Bernadette Mittrup, Christian Naujoks, Mark von Schlegell und Oliver Tepel

 

Die Atelierstipendiaten im Schokoladenmuseum:

Kerstin Ergenzinger, Owen Gump, Thea Gvetadze, Andreas Hirsch, Hofmann & Lindholm, Katharina Jahnke,

Claus Richter, Anja Sopic, József Szolnoki, Pipo Tafel und Shigeru Takato

 

Führungen:

14 Uhr: Ateliers im Kölnischen Kunstverein, Die Brücke, Treffpunkt: Eingang links

15 Uhr: Ateliers im Schokoladenmuseum, Am Schokoladenmuseum 1a, 50678 Köln, Treffpunkt: Büroeingang rechts

 

Eintritt frei

 

                     

Tag der offenen Ateliers
Sa, 29.8.09, 14­18 Uhr

Der Kölnische Kunstverein lädt zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltungsreihe Antenne Köln zur Besichtigung der Ateliers ein. Seit sechs Jahren stellt der Kölnische Kunstverein jährlich zwanzig jungen Künstlern, Musikern, Choreographen und Autoren Arbeitsräume zur Verfügung. Mit dem Atelierprogramm engagiert sich der Kunstverein für eine nachhaltige Verbesserung der angespannten Arbeits- und Lebenssituation junger Künstler in Köln und schafft Anreiz, nach Köln zu ziehen.

Die Atelierstipendiaten im Kölnischen Kunstverein/Die Brücke:
Daniel Burkhardt, Yvonne Cornelius, Michaela Eichwald, Uschi Huber, Kristina Leko, Jugoslav Mitevski, Bernadette Mittrup, Christian Naujoks, Mark von Schlegell und Oliver Tepel

Die Atelierstipendiaten im Schokoladenmuseum:
Kerstin Ergenzinger, Owen Gump, Thea Gvetadze, Andreas Hirsch, Hofmann & Lindholm, Katharina Jahnke, Claus Richter, Anja Sopic, József Szolnoki, Pipo Tafel und Shigeru Takato

Führungen:
14 Uhr: Ateliers im Kölnischen Kunstverein, Die Brücke, Treffpunkt: Eingang links
15 Uhr: Ateliers im Schokoladenmuseum, Am Schokoladenmuseum 1a, 50678 Köln, Treffpunkt: Büroeingang rechts
Eintritt frei

 

 

Cruise-Collection ­ Heimat & Monika Stricker
Do, 10.9.09 | 19 Uhr

Andy Scherpereel & Andreas Hoyer führen seit 2002 ihre Boutique Heimat, die als Plattform Kollektionen und Designer präsentiert, die maßgeblich die Evolution der Mode mitbestimmen.

Cruise-Collection bezeichnet eine Kollektion, die als Zwischen- oder Vorsaison der "Pret-a-porter"-Mode ergänzend zu den zweimal jährlich erscheinenden Kollektionen für wohlhabende KundInnen kreiert wird, die ihre Wintermonate in wärmeren Gefilden der Welt verbringen. Unter diesem Schlagwort beleuchtet Heimat gemeinsam mit der Künstlerin und Atelierstipendiatin Monika Stricker für einen Abend, wann Mode Schutz bietet, Kostüm wird, Hintergrundfolie bleibt oder sich zum temporären Kunstwerk erhebt.

 

Präsentation des Magazins NEUE PROBLEME #4
Do, 17.9.09 | 19 Uhr
NEUE PROBLEME #4 ­ Weitermachen. Don't cry ­ work. Ich ging rein. Die Tür quietschte ein bisschen. Ich geh wieder rein. Keine Illusionen mehr. Kauen und warten. Méréglise. NEUE PROBLEME ­ Das Magazin mit heißen Geschichten. Es gibt kein Editorial. Keine Info-Kästen. Und keine Werbung. Es gibt deutsch- und englischsprachige Texte über Kunst, Musik und den Rest. Es gibt Illustrationen und Bilder von den Besten, Unbekanntesten und den Verrücktesten. NEUE PROBLEME erscheint seit 2006 einmal im Jahr auf Papier.
Im Kölnischen Kunstverein lesen die Autoren aus ihrem neuen Heft.

 

 

Uschi Huber features Heinrich Dubel
Der Schultheiss-Komplex ­ Psychohistorische Exkavationen und frühe Versuche ergebnisorientierten Arbeitens

Fr, 18.9.09 | 19 Uhr

Uschi Huber, Künstlerin und Atelierstipendiatin des Kölnischen Kunstvereins, hat den Berliner Künstler Heinrich Dubel eingeladen, sein Projekt Der Schultheiss-Komplex ­ Psychohistorische Exkavationen und frühe Versuche ergebnisorientierten Arbeitens im Kunstverein zu präsentieren. Aufgrund seiner fast manischen Untersuchungen von Alltagsphänomenen stellt Dubel, Gründer des Erratik Instituts Berlin, für Huber einen wichtigen Bezugspunkt dar, sowohl für Ihre Arbeit als Fotografin als auch für ihre Tätigkeit als Herausgeberin des Photomagazins OHIO. Aus seinen Untersuchungen und der Zusammenführung von disparaten Beobachtungen filtert Dubel überraschende Bedeutungsebenen heraus, die, wenn es der Wissensvermehrung zuträglich ist, auch mal ins Absurde abdriften.

 

Positionen ­ Visionen
Diskussion zu Ausstellungspolitiken im Rheinland

Mi 30.9.09 | 19 Uhr

Wichtige Kunst- und Ausstellungsinstitutionen in Nordrhein-Westfalen haben seit diesem Jahr neue Direktorinnen an ihrer Spitze: Dr. Brigitte Franzen im Ludwig Forum Aachen und Dr. Marion Ackermann im K20K21 in Düsseldorf. An dem Diskussionsabend sprechen sie von ihren Konzepten und Visionen ebenso wie von der spezifischen Problemlage der Häuser und Orte, während Dr. Markus Heinzelmann, bereits seit 2006 am Museum Morsbroich in Leverkusen, über seine Erfahrungen und Pläne berichtet. Positionen ­ Visionen fragt: Wie lassen sich in NRW neue Ideen und Profile etablieren? Welche Rahmen- und Standortbedingungen gilt es zu berücksichtigen? Sind Museen und Ausstellungshäuser heute noch Orte, die Identität stiften und ­ wenn sie dies tun ­ wie bewerkstelligen sie das und für wen?
Positionen ­ Visionen ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig und Teil des Kunstvermittlungsprogramms Open Source/// am Kölnischen Kunstverein.

 

Akademien ­ Along the Rhine
Symposium

Fr/Sa, 2./3.10.09

Akademien und insbesondere die Kunstakademie Düsseldorf und die Kunsthochschule für Medien in Köln spielen eine besondere Rolle im Rheinland ­ gerade bei dem Versuch, sich in der zeitgenössischen Kunst neu aufzustellen. Welche Künstlerbilder stehen hinter den Ausbildungskonzepten der beiden Akademien? In welchem Verhältnis stehen diese zur gesellschaftlichen Realität? Welche Wünsche, Hierarchien und Fragestellungen motivieren die Lehre und das Erlernen von Kunst? Was versteht man unter artistic-research? Sind offene Arbeitsprozesse in einer Zeit des dominanten Kunstmarktes noch zeitgemäß? Das Symposium Akademien ist Teil des Gemeinschaftsprojekts Along the Rhine von KIT-Kunst im Tunnel in Düsseldorf und dem Kölnischen Kunstverein.
Eine Gruppenausstellung im KIT präsentiert vom 06.09.­01.11.2009 junge Künstler aus Düsseldorf und Köln.

 


Fia Backström,
Herd Instinct 360°, aufgeführt von Frances Scholz
So 25.10.09, 17 Uhr
Lecture Performance

Weitere Performances und Videoscreenings finden während der Ausstellung mit TkH, Christian Naujoks, Achim Lengerer, Michael Lentz/ Uli Winters, Tris Vonna-Michell und Dan Graham/ Lutz Becker statt.

 

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Museum of Contemporary Art, Belgrad und findet in der Reihe Europäische Partnerschaften statt, initiiert und gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Goethe-Institut.

 

 

 

 
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