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Künstlerhaus Stuttgart

Reuchlinstraße 4/b
70178 Stuttgart
Tel. 0711 - 61 57 470; Fax 0711 - 61 57 472
Di - Fr 15 - 19 Uhr
info@künstlerhaus.de
www.kuenstlerhaus.de
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions

 

ab 06.05. 2013

APPARATUS CRITICUS & LOCUS

im Künstlerhaus Stuttgart und Projektraum LOTTE

Das Künstlerhaus Stuttgart feiert den 35. Jahrestag seiner Gründung mit der Doppelausstellung Apparatus Criticus & Locus sowie mit der Ausstellung Footnotes, die als Satellit in Kooperation mit dem Projektraum Lotte stattfindet. Diese Ausstellungen wurden im Rahmen zweier laufender kuratorischer Prozesse in Gesprächen, durch Reaktionen und Feedback recherchiert, entwickelt und realisiert. Zunächst verfolgt Apparatus Criticus die Absicht, ein konzeptuelles Werkzeug zu sein für die Erkundung zeitgenössischer Formen der kritischen Distanz und der Frage, wie verschiedene künstlerische Ausdrucksformen an ihre Gegenstände herangehen. Kritischer Apparat, lateinisch: apparatus criticus, meint eine Sammlung von Anmerkungen, Lesarten und weiterem Material, die einem gedruckten Text beigegeben ist. Damit wird das Ausstellungsmachen als offene Aufzeichnung definiert, in Anlehnung an die Praktiken des prozessbasierten Schreibens. Wenn die Ausstellung nach den potenziellen Beziehungen zwischen den Kunstwerken fragt, die sich gegenseitig assoziativ auf kontextuellen, konzeptuellen und kritischen Ebenen ansprechen, zielt das darauf ab, künstlerische Arbeitsweisen zu analysieren und wie sie ihre kritische Distanz zu Inhalt, Gegenstand und Materialwahl in Übereinstimmung mit ihren Identitäten, Positionen oder Situationen bestimmen. Apparatus Criticus behandelt das Format Ausstellung, könnte man metaphorisch sagen, wie primäres Quellenmaterial, das eine Textausgabe begleitet. Die Ausstellung experimentiert mit den Möglichkeiten, durch verschiedene Strategien eine grammatische Form der Ausstellung zu entwickeln, Strategien, die der Textkritik entlehnt sind. So besteht kein Unterschied mehr zwischen dem Machen und dem Lesen einer Ausstellung, wobei die Varianten einer Ausstellung, eines Texts, etwa der Ort, die Ausgabe, die Quelle, Gegenstände und Fußnoten, bei der Präsentation sichtbar sind.

Parallel zu diesem Ausstellungsprozess war Locus ein Konzept, das auf Apparatus Criticus reagierte. Locus ist eine Ausstellung, die untersucht, wie in Kunstwerken das Eingehen auf Gegebenheiten Form und Position annimmt. Es ist dies "ein Ort, an dem man Dinge findet", ein Bezugspunkt, der die Beziehungen zwischen aufeinander reagierende Handlungen und Vorschlägen nachzeichnet. Als Allegorie des Ausstellungsorts versucht Locus, das Publikum durch Kunstwerke neugierig zu machen, sie anzuregen, sich die Situationen vorzustellen, auf die die Kunstwerke reagiert haben. Ähnlich wie Lebewesen neigen Kunstwerke dazu, die vielfältigen Aspekte des Alltagslebens zu reflektieren, und oft entstehen sie in Reaktion auf spezifische Situationen, auch solche emotionaler, natürlicher, politischer und gesellschaftlicher Art. In diesem Sinne gibt Locus einen Überblick über Reaktionen, wie sie in künstlerischen Positionen zum Ausdruck kommen, die sich aus unterschiedlichen Bezügen herleiten. Indem die Ausstellung unterschiedliche Grade untersucht, in denen die Kunst kritische Dimensionen annimmt, sowie die parallelen Lesarten der ausgestellten Werke, reagiert sie auf die Traumata der Zerstörung, auf Utopien, die seltsamen Narrative vom "In-der- Geschichte-verborgen-sein", von Politik und der Ungezwungenheit der Natur. Apparatus Criticus & Locus sind in den Räumen des Künstlerhauses Stuttgart gleichzeitig zu sehen, was eine parallele Lesart als eine Doppelausstellung vorzeichnet. Dagegen macht die Ausstellung Locus im Projektraum Lotte den Prozess der Erforschung durch Kunstwerke, durch Zeichnungen, Skizzen, Bezüge und Fußnoten kenntlich. Mit diesen Ausstellungen entstehen nicht nur zwei unabhängige konzeptuelle Einheiten, sie bilden auch einen monolithischen Ausstellungsort, der die Zusammengehörigkeit von Ausstellungsmachen, Kuratieren und der Arbeit mit Künstlern postuliert.

APPARATUS CRITICUS

 

Künstler: Aaron Angell, Ziad Antar, Andy Kania, Bouchra Khalili, Shirin Sabahi, Pilvi Takala, Rinus van de Velde Kurator: Adnan Yðldðz

LOCUS Künstler: Khaled Barakeh, Ünsal Ðçöz, Filippa Pettersson, Frederike Vidal & Judith Groth Kurator: Didem Yazðcð FOOTNOTES, Lotte (bis 24.06. 2013) unter Beteiligung des Künstlerkollektivs Input/Output aus dem türkischen Izmir

Eröffnungsprogramm Eröffnung: Freitag, 24.05. 2013, 18.00 Uhr Künstlerhaus Stuttgart Es sprechen Frau Brigitte Lösch Vizepräsidentin des Landtags von Baden-Württemberg Frau Susanne Laugwitz-Aulbach Kulturamtsleiterin der Stadt Stuttgart Herr Adnan Yðldðz Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart Eröffnung: Freitag, 24.05. 2013, 20.00 Uhr (Ausstellung ab 18 Uhr geöffnet) LOTTE Es spricht Frau Didem Yazðcð Städelschule, Frankfurt Die Ausstellungseröffnungen im Künstlerhaus Stuttgart und im Projektraum Lotte finden am selben Tag statt wie die Veranstaltung im Württembergischen Kunstverein. Weitere Informationen zum Programm siehe unten.*

Weitere Termine Sonntagsbrunch und Künstlergespräche im Künstlerhaus Stuttgart 26.05. 2013, 12.00 bis 17.00 Uhr Linie West im Künstlerhaus Stuttgart Gang durch die Ausstellung mit Adnan Yðldðz und Didem Yazðcð Freitag, 7.06. 2013, 17.00 Uhr Gang durch die Ausstellung mit Didem Yazðcð und Künstlergespräch mit Bouchra Khalili im Projektraum LOTTE Freitag, 14.06. 2013, 17:00 Uhr * Parallel Eröffnung: Freitag, 24.05. 2013, 19.00 Uhr Vom Zaudern. Motive des Aufschubs, Übergangs und Abschweifens Württembergischer Kunstverein

 

 
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