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Künstlerhaus Stuttgart
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KÜNSTLERISCHE DIALOGE
11.02. - 01.04. 2012
Solmaz Shahbazi: Dreamland
Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die erste Einzelausstellung von Solmaz Shahbazi in Stuttgart zu präsentieren. Als Absolventin der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zeigt Shahbazi im Künstlerhaus einen Ausschnitt aus ihrem filmischen und fotografischen Schaffen der letzten Jahre.
In ihren Filmen und Fotografien bedient sich Solmaz Shahbazi eines scheinbar dokumentarischen Formats, das in seiner reduzierten Ästhetik das eigentliche Thema der Künstlerin offenbart: die Befragung der kollektiven Wahrnehmung von Bildern als wirklichkeitsrahmende Medien, die definieren und formen, was sich innerhalb und noch bedeutsamer außerhalb ihrer Grenzen befindet.
Dabei manipuliert die Künstlerin gewohnte Traditionen, Klischees und Codes, die uns diktieren, wie wir Bilder zu lesen und zu entschlüsseln haben. Mit menschenleeren Motiven ohne Bezug zu zeitlichen, lokalen oder kulturellen Referenzen, aufgenommen an Orten auf der ganzen Welt, zwingt sie den Betrachter dazu, weiter als nur danach zu fragen, wo die Aufnahme wohl entstanden sei.
Obwohl Orte, denen Widersprüchlichkeiten und Gegenläufigkeiten anhaften, für Shahbazi von zentraler Bedeutung sind, geht es ihr nicht um Verortung oder Festschreibung, sondern um darüber liegende
Fragen nach den Mechanismen der Etablierung von Referenzen und der Einschreibung von Geschichte. Es geht um die Freilegung der vielen Ungewissheiten, die das reproduzierbare Bild in sich vereint. Während der Betrachter stets nach Anhaltspunkten und Orientierung sucht, sind ihre Arbeiten Projektionsflächen von Vorstellungen und Erwartungen, die sich nicht erfüllen.
Die Essenz von Solmaz Shahbazis Arbeiten liegt nicht nur in dem, was enthüllt wird, sondern vielmehr in dem, was hinter dem Bild verborgen bleibt. Sie deckt auf, was wir zu wissen glauben, um dann scheinbar vertraute Formate wie die Dokumentation, das Buch, das Interview oder die Postkarte schnörkellos und subtil zu dekonstruieren. Am Ende bezeugen Shahbazis Arbeiten die potenziell fiktive Natur des Mediums Bild und demonstrieren, auf welche Weise wir Bilder wahrnehmen, filtern, analysieren und daraus eine Idee formulieren, die vielleicht stärker durch Sehgewohnheiten geprägt ist als durch objektive Vorstellungskraft.
Solmaz Shahbazi wurde 1971 in Teheran geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Sie studierte Architektur und Design an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und lebt seit einigen Jahren in Berlin. Neben ihrer Teilnahme an der 7. Sharjah Biennale und der 9. Istanbul Biennale sowie der 1. Thessaloniki Biennale für Zeitgenössische Kunst wurden Shahbazis Arbeiten seit 2001 umfangreich in Europa, den USA sowie dem Mittleren Osten gezeigt.
Die Ausstellung "Dreamland" im Künstlerhaus vereint mit "Persepolis" (2005) den dritten Teil von Shahbazis "Tehran Trilogy" sowie die Fotoserie "Dreamland Cairo" und den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2010. Überdies zeigt die Ausstellung zwei Work in Progress-Arbeiten der Künstlerin.
Die Ausstellung "Dreamland" setzt die im letzten Jahr begonnene Reihe KÜNSTLERISCHE DIALOGE fort, die mittels parallel stattfindender Einzelausstellungen unterschiedliche künstlerische Ansätze zu jeweils wechselseitigen Kontexten und Fragestellungen kombiniert und gemeinsam diskutiert. Neuer Ansatz in diesem Jahr ist es, zwei Einzelausstellungen nicht mehr zeitgleich, sondern überlappend zu präsentieren.
Die nächste Ausstellung in dieser Reihe versammelt Arbeiten von Florian Zeyfang und eröffnet am 16.März 2012.
TERMINE:
Eröffnung: Freitag, 10. Februar 2012, 19 Uhr
Künstlerhaus 4. Stock
LINIE WEST Nr. 6: Freitag, 17. Februar 2012, 18-21 Uhr
Rundgang durch die Galerien Hauff, Friese und Parrotta sowie das Künstlerhaus Stuttgart
www.liniewest.de
Kuratorenführung: Donnerstag, 23. Februar 2012, 18 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Adnan Yildiz, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart
LANGE NACHT DER MUSEEN: Samstag, 17. März 2012, 19-2 Uhr
Filmprogramm "State of Fluidity" und anschließende Diskussion: Freitag, 30. März 2012, 19 Uhr
Als Teil der Ausstellung "Dreamland" präsentiert Sarah Rifky ein gemeinsam mit Maha Maamoun kuratiertes Filmprogramm unter dem Titel "State of Fluidity". Das Programm geht der Frage nach, inwiefern sich die Lesbarkeit und Wahrnehmung von Filmen unterscheiden, je nachdem, ob sie Teil eines Filmprogramms sind oder als Einzelwerke in einer Ausstellung präsentiert werden.
Sarah Rifky lebt und arbeitet als freie Kuratorin und Autorin in Kairo und ist beteiligt an der diesjährigen
dOCUMENTA (13).
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