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Kunstforum Ostdeutsche Galerie

Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel. 0941 - 297140, Fax 2971433
Di - So 10 - 17 Uhr, Do bis 20 Uhr
www.kunstforum.net
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30.9. - 23.11.2001


Milena Dopitová

Prager Madonnen - Komm, ich zeige dir den Paradiesweg

Lukás Jasansky/Martin Polak

Tschechische Landschaft


Milena Dopitová (geb. 1963) gehört zu den "starken Frauen" von Prag. Mit Katerina Vincourová (DAAD Stipendiatin), Marketa Othova (Ausstellungen in den USA, in Basel) und Veronika Bromová (Biennale-Teilnehmerin, Venedig 1999) bildet sie eine fiktive Gemeinschaft, die - natürlich jeweils individuell - oft die tschechische Kunstszene im Ausland repräsentiert. Milena Dopitova arbeitete und stellte aus in den USA, Australien, Italien, Österreich, Deutschland und England, gewann Preise in New York und Wien und war MAK-Stipendiatin in der Schindler Residenz in Los Angeles. Sie studierte an der Prager Kunstakademie zuerst Malerei, nach der Wende wechselte sie in das neu eingerichtete Atelier Intermedia, das von Milan Knizäk geleitet wurde. Seit dieser Zeit arbeitet sie multimedial: Sie baut Installationen auf, in denen sie verschiedene Medien verwendet - Fotografie, Video, Objekte u.ä. Ihre Arbeiten sind immer kontextuell komponiert, d.h. sie bringen unterschiedliche Informationen und Sichtweisen zusammen und bieten derart dem Betrachter/der Betrachterin ein Assotiationsfeld an, das zum Nachdenken und Nachfühlen auffordert. Die Prager Madonnen (Komm, ich zeige dir den Paradiesweg) entstanden 2000 als eine Auftragsarbeit - für den Pavillon der Tschechischen Republik an der EXPO 2000 in Hannover. Sie sollten mit den dort ausgestellten Kopien gotischer Madonnen in einen Dialog treten und das Verhältnis "Geschichte - Gegenwart" thematisieren. Leider wurden aufgrund einer undurchsichtigen Entscheidung der Organisatoren die fertigen fotografischen Bilder durch Aktfotografien eines mittelmässigen tschechischen Fotografen ersetzt. Die Regensburger Ausstellung ist die erste Auslandspräsentation der ganzen Kollektion - bisher wurden deren Teile in der Prager Galerie Jiri Svestka und im Foyer des Senats der Tschechischen Republik in Prag ausgestellt. Mit ihren Aufnahmen von jungen Frauen und (ihren) Kindern schafft Milena Dopitova Prototypen zeitgenössischer Madonnen, die den gewöhnten Madonnenarchetypus weitgehen sprengen.

Die Serie schwarz-weißer Fotografien mit dem Titel Tschechische Landschaft entstand 1999-2000. Das Fotografenduo Lukäs Jasanskg/Martin Poläk (geb. 1965/1966) hält in querformatigen Kompositionen den Charakter der mittelböhmischen Landschaft fest. Gleichzeitig jedoch projizieren sie in diese flachen Landschaftsformationen - die den Meeresdarstellungen nicht unähnlich aussehen - ihre Erfahrung mit der zeitgenössischen Kunst, vor allem mit dem Minimalismus hinein. Die einzelnen fotografischen Bilder wiederholen ein und dasselbe System - in der Mitte des Bildes verläuft die Horizontlinie, die gleichzeitg die horizontale Achse der Komposition bildet. In einer - quasi unendlichen - Reihe setzt sich eines der grundlegenden Prinzipien des Minimalismus - die Wiederholung - klar durch. Das Gefühl einer Begegnung mit der Unendlichkeit wird durch die Aneinanderreihung der Horizontalen noch intensiviert. Da die Künstler mit einer großformatigen Kamera auf 13x18 cm Negative fotografieren, ohne jegliche Filter oder andere fotografische Utensilien zu verwenden, schaffen sie "naturnahe" Bilder einer kultivierten Landschaft: Man riecht geradezu und fühlt die rohen Felder, die breiten Wiesen oder das langsam fliessende Wasser. Diese Naturnähe ist jedoch trügerisch, die Bilder vermitteln gleichzeitig eine abstrahierende Distanz und Distanzierung, die - zumal in derer Austauschbarkeit -, den Betrachter/die Betrachterin stark verunsichern.

Eröffnung: Sonntag, 30.9. 2001 um 11 Uhr Die Künstler sind anwesend.

Begrüßung Klemens Unger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ostdeutsche Galerie Regensburg

Zur Ausstellung spricht Pavel Liska, Wissenschaftlicher Direktor des Kunstforum Ostdeutsche Galerie

 

Pressekonferenz: Freitag, 28.09.2001, 11 Uhr, im Kunstforum Ostdeutsche Galerie



 

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