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Kunstforum Ostdeutsche Galerie

Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel. 0941 - 297140, Fax 2971433
Di - So 10 - 17 Uhr, Do bis 20 Uhr
www.kunstforum.net
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

23.09. - 04.11.2001

 

Christof Schläger

Electric Motion

Klangobjekte, Instrumente, Installation, Geräusch-Gestalten-Orchester,
Konzert

Electric MOTION heißt das neueste internationale Projekt des bekannten Amsterdamer Aktions-, Klang- und Objektkünstlers, das demnächst im Kunstforum Ostdeutsche Galerie und im Sommer 2002 im renommierten Muzeum Sztuki in Lodz, Polen gezeigt wird. Dabei ist nicht nur die elektrische Aktion, in die die unter Strom stehenden Klangskulpturen-Instrumente treten, sondern der in der Zusammensetzung der englischen Begriffe diskrete und dennoch unübersehbare Hinweis auf die Emotion, das zentrale Anliegen des Projektes. Die Freisetzung der Emotionen bei den Zuschauern (und bei den Zuhörern) gehört zu den wichtigsten Aspekten der Installation, die Schläger speziell für die räumlichen Gegebenheiten des großen Ausstellungssaals des Regensburger Museums entwickelte.

Hauptbestandteil der Installation sind vom Künstler selbst entworfene und aus geradezu unzähligen mechanisch-elektrischen Einzelelementen zusammengesetzte Instrumente, die ausnahmslos vom Strom angetrieben und von einem extra dafür gebauten und programmierten Computernetzwerk miteinander verbunden sind. Je nach Art der Geräusche und Klänge, aber auch des zum Bau benutzten Materials, tragen die Instrumente entsprechende Namen, wie beispielsweise Federrinne, Sirenen oder Wrummer. 20 zum Teil überdimensionale und futuristisch anmutende Klangobjekte bilden die Installation. Der Begriff Installation allein scheint jedoch hier zur adäquaten Beschreibung nicht vollständig auszureichen, denn Schlägers Klangobjekte sind nicht nur vom Künstler mit Hilfe einer an das Netzwerk angeschlossenen Tastatur einzeln bespielbar, sondern erlauben ihm den aktiven und interaktiven Zugriff auf alle Instrumente gleichzeitig. Eine Ausstellung mit automatischem Ablauf der Klänge kann durch den Eingriff des Künstlers zu einem Konzert werden, in dem es nicht nur um bildhauerisch-räumliche Elemente der präsentierten Objekte und Klänge geht, sondern um die Interpretation der eigenen Kompositionen, wobei der Künstler nicht nur die Rolle des Dirigenten übernimmt, sondern auch die des improvisierenden Interpreten der eigenen Kompositionen. Seine Instrumente bilden auf diese Weise, wie Schläger sagt, ein "Geräusch-Gestalten-Orchester", dessen Kostprobe zur Eröffnung am Sonntag, 23. September um 11 Uhr vorgeführt wird.

Geräusch heißt nämlich die Materie, mit der sich Schläger seit über 20 Jahren beschäftigt, und zwar Geräusch vorwiegend industriellen Ursprungs. 1958 in Bytom / Oberschlesien geboren, verbrachte Schläger seine Kindheit im riesigen Braunkohlenförderungsgebiet um Konin / Polen und war Zeuge der regelmäßigen Landschaftsschändung. Nach der Flucht der ganzen Familie in den Westen folgten ebenso prägende Jahre im Zentrum vom Ruhrgebiet. Die anschließende Ausbildung zum Ingenieur aber auch die Ortswahl seines Ateliers in der Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne haben sicherlich seine künstlerischen Aktivitäten nicht weniger stark beeinflusst, wie das Interesse an dem Geräusch als künstlerische Materie. Dieses Interesse, das sich bereits sehr früh in der Beschäftigung mit der Musik ankündigte, kulminierte schließlich in der Herstellung der ersten geräuscherzeugenden Instrumente, der Geräuschtöner, die nicht nur nach den Prinzipien der künstlerischen Gestaltung entstanden sind, sondern auch mit Hilfe der komplexen Technologien aus den Bereichen: Akustik, Mechanik, Elektrik, Elektrotechnik, Elektronik und Pneumatik.

Im aktuellen Gespräch mit dem Kurator des Projektes, Dr. Jacek Barski, sagte der Künstler, "ich brauche für meine künstlerische Vision verschiedene Ebenen und Fertigkeiten. Mit dieser übergreifenden Arbeit will ich zu einem Gleichklang mit der Weit kommen. Und diese Weit erfahre ich als einen technisierten, automatisierten, vernetzten, ganz elektrisierten Planeten, voller merkwürdiger Apparate und Maschinen. Sie erzeugen vor allem Geräusche. Wahrscheinlich kann man die Zivilisation zuerst hören. Ich glaube auch, wir sind längst ein Teil dieser Geräusch-Kultur, die bis ins Unbewusste reicht. Dieses Ur-Material, das Geräusch, will ich gestalten. Diese ursprüngliche Kraft muss erhalten bleiben, also nehme ich die Quelle selbst, den Apparat oder die Maschine und forme und gestalte sie zu meinem Gesamtkunstwerk".

Zur Eröffnung am Sonntag, 23.9.2001, 11 Uhr, findet ein Konzert mit Christof Schläger statt. In das Werk des Künstlers führt der Kurator Dr. Jacek Barski ein.

Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog mit aktuellen Texten, Darstellungen der einzelnen Instrumente, über 250 meist farbigen Abbildungen sowie einer CD-ROM mit neuesten Musikstücken, Videoclips und multimedialen Informationen.

 

FINISSAGE KONZERT

Sonntag, 4.11. 2001 um 11 Uhr

Konzert anläßlich der Finissage der Ausstellung ELECTRIC MOTION

Anläßlich des letzten Tages der Ausstellung ELECTRIC MOTION gibt der Künstler Christof Schläger ein Abschlußkonzert. Mittels seines Computers bringt er - wie bereits bei der Ausstellungseröffnung - seine Klangkörper in Bewegung - und erzeugt dadurch unterschiedlichste Geräusche, die eine genauestens komponierte "musikalische" Darbietung bilden. Christof Schläger "benutzt dazu alle ihm zur Verfügung stehenden Elemente der Akustik, Mechanik, Elektrik, Elektronik und Pneumatik ... Die originellen, vom Künstler selbst entworfenen und aus unzähligen Einzelelementen zusammengesetzten Objekte oder Instrumente, die er Geräusch-Gestalten nennt ..., werden von Strom angetrieben und von einem dafür ausgelegten und programmierten Computernetzwerk inszeniert" (Ines Kohl in: Bayerische Staatszeitung, 12.10.2001). Sowohl die visuelle Präsentation als auch die akustische Darbietung finden Interesse nicht nur bei musikalisch oder bildnerisch gebildeten Besuchern, sondern sind auch für Laien und Kinder geeignet und bringen ihnen ein hochwertiges und kurzweiliges audiovisuelles Erlebnis.

Christof Schläger (geboren 1958 in Bytom/Beuthen) verbrachte seine Kindheit im riesigen Braunkohlenförderungsgebiet um Konin (Polen), nach der Flucht der ganzen Familie in die Bundesrepublik Deutschland lebt er seit 1968 im Ruhrgebiet und seit einigen Jahren auch in Amsterdam.



 

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