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Kunstforum Ostdeutsche Galerie

Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel. 0941 - 297140, Fax 2971433
Di - So 10 - 17 Uhr, Do bis 20 Uhr
www.kunstforum.net
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

18.11.2001 - 13.01.2002


Bernhard Heiliger

Die Köpfe

Bernhard Heiliger, 1915 in Stettin geboren und 1995 in Berlin verstorben, zählt zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern der Nachkriegszeit. Er hinterließ ein äußerst vielfältiges Werk, das sich von der Figuration zur reinen Abstraktion entwickelte. Heiligers Großskulpturen sind in zahlreichen deutschen Städten aufgestellt (u.a. Bonn, Villa Hammerschmidt und ehem. Bungalow des Bundeskanzlers; Bremen, Bürgerschaftshaus; Esslingen, Neckarbrücke; Frankfurt a. M., Justus-von-Liebig-Schule; Karlsruhe, Technische Universität; München, Tucherpark; Nürriberg, Germanisches Nationalmuseum; Stuttgart, Landesbibliothek; Ulm, Universitätsklinik; Untertürckheim, DaimlerChrysler).

Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie besitzt von dem Bildhauer die Wandplastik "Montana 111", die an der Westfassade des Museums zu sehen ist. Doch Heiligers Schaffen ist eng mit der Stadt Berlin verbunden, wo Werke wie die "Flamme" auf dem Ernst-Reuter-Platz oder das "Auge des Nemesis" vor der Schaubühne auf dem Kurfürstendamm stehen. In Berlin lehrte er fast vierzig Jahre an der Hochschule der Künste und hier befand sich auch sein Grunewalder Atelier, dem heutigen Sitz der aus dem Nachlaß hervorgegangenen Bernhard Heiliger-Stiftung.

Neben seinen freien Arbeiten schuf Heiliger eine Serie von Porträtköpfen, die zu den wichtigen Werken ihrer Gattung zählen. Die schwierige Aufgabe nach 1945, den Darzustellenden möglichst treffend zu charakterisieren und dabei zugleich ein modernes Kunstwerk zu schaffen, fand eine neuartige Lösung zwischen formaler Radikalität und mimetischer Präzision, von allgemeinem Typus und individueller Physiognomie. Heiliger verzichtete hierbei auf expressionistische Elemente, auf Pathos und karikaturhafte Ubersteigerung. Die Köpfe, zumeist Zementgüsse neben Bronzen, wurden so über das Persönliche des Porträts hinaus zu Gesichtern der Zeit. Vor allem erregte der Kopf des damals 73jährigen Hochschuldirektors Karl Hofer großes Ansehen, dessen künstlerische Leistung einst der Kunsthistoriker Will Grohmann betonte: "Er ist von einer entwaffnenden Ähnlichkeit und gleichzeitig ganz und gar plastisch. Wie Heiliger das zuwege gebracht hat, ist rätselhaft." Die Arbeit wurde von mehreren Museen gekauft und brachte Heiliger schlagartig öffentliche Anerkennung.

Die Porträtierten waren größtenteils mit Heiliger befreundet. Es sind unter anderem Künstler (Karl Hofer, Alexander Camaro, Boris Blacher), Schauspieler (O.E. Hasse, Ernst Schröder), Kunsthistoriker (Karl Ludwig Skutsch, Christian Adolf Isermeyer, Kurt Martin, Graf Philippe d'Archot), Autoren (Hans Blüher, Martin Heidegger), Sammler (Ehepaar Schniewind), Tänzerinnen (Dore Hoyer, Catharine Dunhum) sowie Freundinnen und Ehefrauen. In vier Fällen hatte Heiliger Aufträge aus der Politik angenommen (Ernst Reuter, Theodor Heuß, Ludwig Erhard und Heinrich Nordhoff). Fast alle Köpfe sind nur aus dem Interesse an der Spiegelung eines Charakters entstanden, wenn ihm ein "besonders einprägsames Gesicht begegnet, das meiner Formenwelt entsprach."

Die Rückschau auf Heiligers Köpfe wird nun erstmals nach dem Tode des Künstlers im Rahmen einer knapp zweijährigen Ausstellungstoumee quer durch Deutschland ermöglicht. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie übemimmt die von der Bernhard-Heiliger-Stiftung konzipierte Ausstellung als fünfte Station. In Regensburg werden 35 Köpfe aus der Zeit zwischen 1943 und 1965 zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 160 S. und zahlreichen SchwarzWeiß-Abbildungen, herausgegeben von Marc Wellmann im Auftrag der Bernhard-Heiliger-Stiftung, der kritische Aufsätze, biographische Informationen zu den Dargestellten und ein Werkverzeichnis aller Köpfe enthält (Preis an der Museumskasse DM 29.--).

Pressekonferenz:
Sonntag, 18.11.2001, um 12 Uhr
in Anwesenheit von Frau Wellmann-Heiliger (Bernhard-Heiliger-Stiftung, Berlin)

Ausstellungseröffnung am Sonntag, 18.11.2001, um 13 Uhr

Begrüßung: Klemens Unger, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ostdeutsche Galerie

Grußworte: Dr. Pavel Liska, Wissenschaftlicher Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie

Einführung: Marc Wellmann M.A., Kurator der Ausstellung, Bernhard-Heiliger-Stiftung, Berlin

Anläßlich der Eröffnung spielt das Kammerensemble Regensburg

 

 

 

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