german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Bielefeld

Kunsthalle Bielefeld

Artur-Ladebeck-Str. 5
33603 Bielefeld
Tel. 0521 - 51 24 79 / 80; Fax 0521 - 51 34 29
Di - Fr 11 ­ 18 Uhr, Mi bis 21 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
info@kunsthalle-bielefeld.de
http://www.kunsthalle-bielefeld.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

12.03. - 05.06. 2006

Louise Bourgeois

La famille

In einer groß angelegten Retrospektive stellt die Kunsthalle
Bielefeld 120 Hauptwerke der großen Künstlerin als eine
Auseinandersetzung mit der Familie vor. Es werden zwanzig Gemälde,
mehr als sechzig Zeichnungen, fünfunddreißig Skulpturen und mehreren
Mappenwerken aus der Zeit von 1936 bis 2005 gezeigt. Der Katalog mit
zahlreichen biografischen Fotos widmet dem Thema mit einer Fülle von
Werkabbildungen eine eindringliche Untersuchung, er kostet 24 Euro.

Die Angst, nicht als Junge, sondern als unerwünschtes Mädchen auf die
Welt gekommen zu sein, die Angst, nicht gebraucht zu werden, die
Angst, im konfliktreichen Leben der Eltern als bloße Schachfigur zu
dienen, die Angst schließlich, als Ehefrau, Mutter und Künstlerin zu
versagen: Louise Bourgeois, 1911 in Paris geboren, studierte zuerst
an der Sorbonne Mathematik und Geometrie, um ab 1936 mehrere Pariser
Kunstschulen und Künstlerateliers zu besuchen. An der Ecole du Louvre
belegte sie das Fach Kunstgeschichte. Für ihren Ehemann Robert
Goldwater, einen Kurator am Museum of Modern Art, verließ sie 1938
ohne Studienabschluss die Heimat und ging nach New York. 1940
adoptierten beide ihren ersten Sohn, Michel, bis 1941 gebar sie
selbst zwei Söhne, Jean-Louis und Alain. Ihr künstlerisches Werk,
anfangs vor allem Gemälde zum Thema Familie, die in erheblicher Zahl
zum ersten Mal in Bielefeld gezeigt werden, kreist nahezu
ausschließlich um die Angst, mit ihrer Rolle nicht fertig zu werden.
Es gibt die Frau als Körper ohne Arme, der ein Haus auf den Kopf
gestülpt ist. Ihr Bildraum ist schmal und hoch, so dass sie sich
nicht setzen und ausruhen kann. Die Kinder selbst und alle
Familienmitglieder werden zu Beginn ihrer bildhauerischen Arbeit als
Pflöcke, die schicksalhaft im Boden stecken, dargestellt. Die Körper
weisen Fenster und Durchblicke auf, gelegentlich tragen sie Päckchen.
Als »Personnages«, wie sie sie nennt, wirken sie stumm und gelähmt.
1968 entsteht »Fillette«, eine penisartige Latexform, die von einem
Metalldraht durchbohrt von der Decke hängt. Mit »Destruction of the
Father«, einem von Stoff umhüllten, mit Latex überzogenen Altar, geht
sie ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes auf theatralische Weise dem
väterlichen Element in ihrem Leben nach. Später entstehen die
»Cells«, große metallische Räume, in denen ihre Kindheit dargestellt
wird.

Die Ausstellung wird großzügig durch die Kunststiftung NRW und die
Kulturstiftung Pro Bielefeld unterstützt.

 

Pressevorbesichtigung: Donnerstag: 9. März 2006, 11.30 Uhr

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 12. März 2006, 11.30 Uhr
Zur Einführung sprechen Regina Wyrwoll, Generalsekretärin der
Kunststiftung NRW, Dr. Axel Brandi, Kulturstiftung Pro Bielefeld und
Dr. Thomas Kellein, Direktor der Kunsthalle Bielefeld. Stefanie
Trojan, Frankfurt, zeigt ihre Performance "berührt"

 
german galleries: index Bielefeld
german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists