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Staatliche Kunsthalle KarlsruheHans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
E-mail: info@kunsthalle-karlsruhe.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
noch bis 1.2.2004
Forum Rotunde
Günther FörgMit seiner Arbeit für die Rotunde der Orangerie reagiert Günther Förg auf die architektonischen Gegebenheiten dieses Ausstellungsforums. Seine Werke sind häufig von der Auseinandersetzung mit dem Bildträger - mitunter massiven Materialien wie Kupfer, Blei oder Holz - bestimmt. In der Vergangenheit hat sich der Künstler in ver-schiedenen Medien immer wieder auch mit Architektur befasst: dokumentarisch in seinen Fotografien, eingreifend und verwandelnd mit seinen Wandmalereien. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Techniken und Materialien - Aquarell, Skulptur, Malerei, (Architektur-)Fotografie und Installation -, den Förg betreibt, macht ihn für den bildnerischen Dialog mit Architekturräumen besonders sensibel.
In der Arbeit für die Rotunde der Orangerie der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe führt Förg nicht nur dieses Gespräch mit dem Raum, sondern auch zwei Formen der Malerei zusammen und verändert damit erstaunlich nachhaltig sowohl den Raumeindruck als auch die Wirkung seiner kleinen Bilder, die auf der gefassten Wand zu einem langen Band gereiht hängen. Die ausgesprochen intensive, warm-gelbe Färbung der Wand verleiht ihr eine gesteigerte Präsenz und macht den Wechsel der Lichtverhältnisse im Lauf eines Tages nebenbei besonders deutlich. Diese Bemalung, die über dem braunen Sockel ansetzt, mündet oben in einen leuchtend blauen Horizontalbalken aus. Eines der dominanten Prinzipien der kleinen Malereien auf Holztäfel-chen ist das der Wiederholung: Verschiedentlich taucht das Motiv der Reihung zum Beispiel von Vertikalen oder anderen einander ähnlichen Objekten auf, mitunter schließen sich auch Vertikale und Horizontale zu Gitterstrukturen zusammen. Die Werke bilden eine Art Sammlung in der Sammlung. Die Wandgestaltung reflektiert auch das Prinzip des Museums als Gesamtkunstwerk, wie es etwa Heinrich Hübsch mit seiner durch Moritz von Schwind ausgestatteten Architektur - besonders sichtbar in den Prunksälen mit ihren farbigen Wänden - im Hauptgebäude verwirklichte.
Der 1952 in Füssen geborene Künstler studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Fred Dahmen. Eine gezielte Konzeption von Wandbildern für historisch vorgegebene Raumsituationen existiert seit den achtziger Jahren im Oeuvre des Künstlers. So gestaltete er schon 1988 eine große Wandmalerei für das Gemeentemuseum in Den Haag und 1991 eine Wand im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. Förg unterrichtete von 1992 bis 1998 als Professor an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und lehrt seit 1999 an der Akademie der Bildenden Künste München.
Die Arbeit für die Rotunde der Orangerie steht in einer Reihe von Präsentationen, in denen unter anderem Werke von Liz Bachhuber, Bogomir Ecker, Hubert Kiecol, Raimund Kummer, Wolfgang Laib, Norbert Prangenberg, Christoph Rihs und Beate Terfloth realisiert und ausgestellt wurden.