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Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
E-mail: info@kunsthalle-karlsruhe.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

20.04. - 14.07.2002


Johann Wilhelm Schirmer

in seiner Zeit

Landschaft im 19. Jahrhundert zwischen Wirklichkeit und Ideal


Mit der Abkehr von der klassischen Ideallandschaft und der Hinwendung zu unmittelbarer Naturnähe vollzog sich im 19. Jahrhundert eine der tiefgreifendsten Revolutionen in der Geschichte der Landschaftsmalerei. Diese Bewegung, deren Ursprung im Frankreich des 18. Jahrhunderts und in der englischen Kunst - mit Turner, Constable und Bonington - lag, erfasste ganz Europa. Sie verhalf der Landschaftsmalerei nicht nur zu wachsender Autonomie, sondern auch zu hoher Wertschätzung beim Publikum.

Auch im Werk Johann Wilhelm Schirmers (1807-1863), der in Düsseldorf studiert hatte und im Sommer 1854 nach Karlsruhe berufen wurde, um hier den Aufbau der neuen Kunstschule zu organisieren, schlägt sich diese Entwicklung nieder. Am Beginn seines Schaffens stehen frappierend naturgetreue Studien, die von einem neuen, unverstellten Blick auf Natur zeugen. Schirmers Malerei führte allerdings, anders als die der französischen Impressionisten, nicht zur Befreiung der Farbe, sondern blieb - mit feiner Lasurtechnik - auf stoffliche Naturnähe konzentriert. Diese Studien sollte er zeitlebens pflegen. Mit zunehmendem Alter jedoch spitzte sich die Polarität von idealisierender, traditioneller Komposition für den öffentlichen Rahmen und Freiheit spontaner Beobachtung in den Studien mehr und mehr zu. Zugleich stellte sich Schirmer mit seinen für die Öffentfichkeit geschaffenen Werken in die Tradition Claude Lorrains, Poussins und der Niederländer des 17. Jahrhunderts, vor allem Ruisdaels, den er besonders verehrte.

Die Retrospektive in der Staatliche Kunsthalle Karlsruhe umfasst erstmals alle Gattungen, in denen Schirmer tätig war, und alle Schaffensphasen des Künstlers - vom Studienbeginn an der Düsseldorfer Akademie bei Wilhelm Schadow über seine dortige Lehrtätigkeit bis zur einflussreichen Rolle, die ihm als Professor für Landschaftsmalerei und erstem Direktor der neuen Karlsruher Akademie zukam. Rund 140 Gemälde, davon etwa 60 Ölstudien, zirka 50 Gemälde von Vorläufern und Zeitgenossen und fast 100 Aquarelle und Zeichnungen mit zahlreichen Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz zwischen Oslo und Winterthur, Boston und Berlin vereinen sich zu einem eindrucksvollen Überblick über ein großartiges Lebenswerk, das es in seinem Rang und seiner Vielfalt neu zu entdecken gilt.

Pressekonferenz am Freitag, 18. April 2002, 11 Uhr

Eröffnung der Ausstellung am 19.4.2002 um 19 Uhr

Begrüßung: Prof. Dr. Klaus Schrenk

Zur Ausstellung sprechen:

Dr. Rudolf Theilmann

Dr. Siegmar Holsten

 

 

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