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Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Hans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
E-mail: info@kunsthalle-karlsruhe.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
www.kunsthalle-karlsruhe.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
28.02. - 13.09. 2009
Tierisch gut!
Irmela Maier und Thomas Putze
Junge KunsthalleDie erste Ausstellung "Tierisch gut!" in der neu eröffneten Jungen Kunsthalle präsentiert bis zum 13. September 2009 Tierskulpturen sowie Grafiken von Irmela Maier und Thomas Putze. Obwohl beide Künstler oft mit ähnlichen Materialien wie Holz oder Draht arbeiten, haben ihre Werke jeweils einen ganz eigenen Charakter.
Die 1956 in Bad Waldsee geborene Künstlerin Irmela Maier studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der Académie des Beaux Arts, Paris und der Saint Martin's School of Art, London. Sie lebt und arbeitet seit 1988 in Ettlingen. In ihren aktuellen Arbeiten kombiniert sie Drahtgeflechte, die teilweise mit Pappmaché kaschiert werden, mit Elementen aus Ton, Gips oder Holz. Daraus entstehen realistische Tierskulpturen, die betrachtet man vor allem die ausdrucksstark gearbeiteten Gesichter erstaunlich präzise das Wesen der Tiere weit über das rein Sichtbare hinaus widerspiegeln. Dabei liegt jeder Skulptur ein langer Prozess der genauen Tierbeobachtung, beispielsweise im Karlsruher Zoo, zugrunde, bei dem die Künstlerin ihr Gegenüber in zahlreichen detailgenauen Zeichnungen festhält. Hierdurch ist sie weit davon entfernt, Tiere zu vermenschlichen oder mythisch zu überfrachten. Vielmehr werden Orang Utans, Elefanten oder Raben in ihren natürlichen Bewegungen und ihrem Sozialverhalten porträtiert. In den facettenreichen Bildnissen finden sich melancholische aber auch humorvolle Untertöne, beispielsweise in der Darstellung von Kattas, einer Lemurenart aus Madagaskar.
Nach einer Lehre als Landschaftsgärtner, einem Theologiestudium und der freiberuflichen Tätigkeit als Illustrator und Musiker studierte der 1968 in Augsburg geborene Thomas Putze von 1998 bis 2003 freie Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Seitdem arbeitet er als freiberuflicher Bildhauer in Stuttgart. Thomas Putzes Figuren sind witzig und merkwürdig, dabei aber nie platt oder auf billigen Spaß aus. Seine Tiere sind vielmehr Karikaturen und Sinnbilder, mit denen Putze auch menschliche Charakterzüge und Verhaltensweisen ironisch tiefgründig hinterfragt. Aus unterschiedlichen Materialien, vor allem Holz und Alltagsgegenständen, entstehen "coole Pinguine", "tanzende Schweine" oder ein "Kampfhase", die den Betrachter zum Schmunzeln und Nachdenken bringen.
Was Irmela Maier und Thomas Putze verbindet, ist das verblüffende Vermögen, Materialien so zu verarbeiten, dass sie völlig gegensätzlich wahrgenommen werden. So meint man beispielsweise beim Anblick eines Pinguins von Thomas Putze den Flaum des Gefieders förmlich zu erspüren und muss beim genaueren Hinsehen erkennen, dass die Struktur tatsächlich aus porösem rauem Beton besteht. Ebenso verhält es sich beim scheinbar flauschigen Fell von Irmela Maiers Orang Utan, das sich schließlich als Gespinst von unzähligen Kupferdrähten entpuppt.Die Ausstellung bietet die Gelegenheit, sich faszinierenden Kreaturen zu nähern und diese mit einer Vielzahl von Angeboten kreativ zu erfassen. Neben der Möglichkeit zu malen und zu zeichnen, können junge Besucher ihre Eindrücke auch in kleinen Gedichten und Geschichten als Tonaufnahme festhalten, Zwiesprache mit den Tieren halten oder sich in die Gedankenwelt eines nachdenklich schauenden Orang Utans einfühlen.In zahlreichen Workshops und Sonderführungen wird es Gelegenheit geben, mit den gleichen Materialen zu experimentieren, die auch die beiden Künstler einsetzen. Hier werden Tiere aus Draht, Holz, Ton oder auch Alltagsgegenständen entstehen.
"Tierisch gut!" versteht sich als Fortführung der sehr erfolgreichen Schau "Schwein gehabt! Eine kleine Tierschau im Museum". Während dort Gemälde vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert das Thema "Tier" beleuchten, wird hier dieser Themenkreis durch höchst unterschiedliche zeitgenössische Tierskulpturen erweitert. Die voneinander unabhängig konzipierten Ausstellungen ergänzen sich damit inhaltlich, kontrastieren aber gleichzeitig durch die unterschiedlichen Gattungen, Entstehungszeiten und Fragestellungen der Kunstwerke.
Eröffnung: Samstag, 28. Februar 2009, 15 Uhr
STAATLICHE KUNSTHALLE
KARLSRUHEVeranstaltungen Juli August 2009
Ausstellungen
noch bis 23.8.2009 Vom Glück zu sam-meln. Erwerbungen
Hauptgebäude des Kupferstichkabinetts seit 1995noch bis 13.9.2009 Tierisch gut!
Junge Kunsthalle Irmela Maier und Thomas PutzeKalender
Mittwoch, 1.7.2009 Kunstimbiss.
13 Uhr, HG Das besondere Blatt: Christian
Dr. Astrid Reuter Rohlfs "Sonnenblumen"Samstag, 4.7.2009 Führung in französischer Spra-che:
15 Uhr, HG Gravures et dessins: Les nou-velles
Julia Walter M.A. acquisitions du cabinet des estampesSonntag, 5.7.2009 "60 Jahre Kunstfreiheit":
11 Uhr, HG "Ein Spötter ist's und scharf sein
Dr. Astrid Reuter Scherz", Honoré DaumierSonntag, 5.7.2009 "Wertvoller Glühstoff". Die tech-nische
15.30 Uhr, HG Welt im Spiegel von Kunstwer-ken des
Dipl.-Theol. Tobias Licht, frühen20. Jahrhunderts
kath. KircheDienstag, 7.7.2009 Hände sprechen Bände:
20 Uhr, HG Darstellungen des 15. und 16.
Dr. Lieselotte Benedict JahrhundertsMittwoch, 8.7.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Ein lachender Zecher im Kerzen-
Dr. Markus Lörz schein. Caravaggios Einfluss auf die holländische MalereiMittwoch, 8.7.2009 Führung in Gebärdensprache:
18 Uhr, HG Französische Malerei vom
Dr. Markus Lörz, Rokoko bis zum Klassizismus
Monika BonnesSamstag, 11.7.2009 Seitenblicke:
16 Uhr, HG Rembrandt Harmensz. van Rijn,
Margit Fritz M.A. Konfrontation im Selbstbildnis
Sonntag, 12.7.2009 Vom Glück zu sammeln. Neu-
11 Uhr, HG erwerbungen im Kupferstichka-
Dr. Dorit Schäfer binettDienstag, 14.7.2009 Zeit und Ewigkeit:
20 Uhr, HG Hetum Gruber, "Etwas machen,
Dr. Dorit Schäfer, dessen Fertigstellung unabseh-
Dipl.-Theol. Stephan Langer bar ist"Mittwoch, 15.7.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Zeit und Ewigkeit: Hetum Gruber,
Dr. Dorit Schäfer, "Etwas machen,dessen Fertig-
Dipl.-Theol. Stephan Langer stellung unabsehbar ist"Samstag, 18.7.2009 Führung in spanischer Sprache:
15 Uhr, OR El expresionismo alemán:
Isabel García Fuente M.A. "Brücke" y "Blauer Reiter"Samstag, 18.7.2009 Führung für Blinde und Sehbe-hinderte:
15 Uhr, HG Meeresrauschen und Felsen-küste
Eva Unterburg M.A. Eine Reise an ferne Gestade mit deutschen Malern des 19. Jahr-hundertsSonntag, 19.7.2009 Farbe als Ausdruck des Inneren:
11 Uhr, OR Deutsche Expressionisten
Dr. Arthur MehlstäublerDienstag, 21.7.2009 Ein zweites Florenz: Haarlem als
20 Uhr, HG Kunstzentrum im 17. Jahrhun-
Dr. Holger Jacob-Friesen dertMittwoch, 22.7.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Hendrick Goltzius
Dr. Holger Jacob-FriesenDonnerstag, 23.7.2009 Zeit für Kunst: Führung für
10.30 Uhr, HG Senioren: Hans Thoma: Vom
Dr. Arthur Mehlstäubler Realismus zum IdealismusFreitag, 24.7.2009 Kunst mit Muße:
10.15 Uhr, OR Rodin und Lehmbruck Resü-
Dr. des. Regine Heß mee der Ausstellung "Oublier
Rodin?", Paris 2009Sonntag, 26.7.2009 Der Zauber einer Königin:
11 Uhr, HG Die Rose in der Kunst
Thomas Angelou M.A.Sonntag, 26.7.2009 Sonntagsspaziergang durch die
14.30 Uhr, HG Kunsthalle:
Dr. Ursula Schmitt- Große Meister der altdeutschen
Wischmann Abteilung
Dienstag, 28.7.2009 Künstliche Welten: Französische
20 Uhr, HG Malerei des Barock
Dr. Arthur MehlstäublerMittwoch, 29.7.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Brice Marden
Dr. des. Regine HeßSamstag, 1.8.2009 KAMUNA
181 Uhr " entdecken"Sonntag, 2.8.2009 Der heitere Impressionist:
11 Uhr, HG Auguste Renoir
Thomas Angelou M.A.Sonntag, 2.8.2009 Sonntagsspaziergang durch die
14.30 Uhr, HG Kunsthalle:
Dr. Ursula Schmitt- Hans Thoma
WischmannSonntag, 2.8.2009 Kunst und Kirche:
15.30 Uhr, HG Frömmigkeit und Religion im
Pfarrer i. R. Eckhart Werk von Hans Thoma
Marggraf, evang. KircheDienstag, 4.8.2009 Vom Glück zu sammeln. Neuer-
20 Uhr, HG werbungen im Kupferstichkabi-nett
Dr. Astrid ReuterMittwoch, 5.8.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Neues im Kupferstichkabinett:
Dr. Astrid Reuter MappenwerkeSonntag, 9.8.2009 Vom Glück zu sammeln. Neu-
11 Uhr, HG erwerbungen im Kupferstichka-
Dr. Astrid Reuter binettDienstag, 11.8.2009 Zeit und Ewigkeit:
20 Uhr, HG Johann Liss, Venus und Adonis
Britta Borger M.A.,
Dr. Albert KäufleinMittwoch, 12.8.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Zeit und Ewigkeit:
Britta Borger M.A., Johann Liss, Venus und Adonis
Dr. Albert KäufleinSonntag, 16.8.2009 "Dies Bildnis ist bezaubernd schön":
11 Uhr, HG Porträts des 16. und 17. Jahr-hunderts
Dr. Ursula Schmitt- Wischmann
Dienstag, 18.8.2009 Bilder Geschichten:
20 Uhr, HG Anekdoten zum Schmunzeln und
Thomas Angelou M.A. Nachdenken, über Maler und ihre ZeitMittwoch, 19.8.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Von Liebe und Glück Stefano
Dr. Dorit Schäfer della Bellas BilderrätselDonnerstag, 20.8.2009 Zeit für Kunst: Führung für Senioren
10.30 Uhr, HG Im Frühling der Moderne: Deut-sche
Dr. Arthur Mehlstäubler Malerei im späten19. Jahrhun-dertSonntag, 23.8.2009 Der Blaue Reiter in der Kunst-
11 Uhr, HG/OR halle: Graphik und Malerei
Dr. des. Regine HeßDienstag, 25.8.2009 Neubeginn Die Kunst nach
20 Uhr, OR 1945
Simone Dietz M.A.Mittwoch, 26.8.2009 Kunstimbiss:
13 Uhr, HG Wenn der Berg ruft
Dr. Sibylle BrosiFreitag, 28.8.2009 Kunst mit Muße:
10.15 Uhr, HG Lieblingsbilder von Caroline
Britta Borger M.A. Luise: Caspar Netscher: "Tod der Kleopatra", 1673Sonntag, 30.8.2009 Monumentale Momente:
11 Uhr, HG Historienmalerei
Dr. Jutta Hietschold
Wir verschenken Plakate
Sonntag, 30.8.2009, Schöne Motive von
16 Uhr Ausstellungen in Museen,
Hauptgebäude, Foyer Kunstvereinen und Galerien aus dem In- und Ausland.
Malen für (Groß-)Eltern und Kinder
Samstag, Farbe tanken
18.7.2009 und 29.8.2009 Gemälde im Museum betrachten und
1517.30 Uhr anschließend in der Malwerkstatt eige-
Andrea Germann ne Bilder malen (ab 5 Jahren).
Gebühr: ¤ 4,-
je VeranstaltungKurse für Kinder
Jeder Nachmittag kann separat gebucht werden!jeden Mittwoch Die Mittwochsmaler
(außer in den Ferien) Spürnasen streifen durchs Mu-seum
1618 Uhr und sind Farbspione, Geräu-scheklauer,
Ines Bingler Duftsprüher, Denkmalforscher
Gebühr: ¤ 3,50 Bilder betrachten, malen, werken oder
je Veranstaltung mit Ton gestalten (56 Jahre).jeden Donnerstag Offenes Atelier für junge Meister
(außer in den Ferien) Kunstwerke in der Galerie inspi-rieren
1618 Uhr zum Malen, Drucken, Modellie-ren oder
Simone Pache Experimentieren in der Malwerk-statt
Gebühr: ¤ 3,50 (ab 5 Jahren).
je Veranstaltung
Kurs für Jugendliche
Freitags, 3.24.7.2009 Art in motion
14.3016.30 Uhr Rasante Farbspiele und wild wirbelnde
Silvia Perez Formen locken kreative Köpfe in die
Gebühr: ¤ 14,- Kunsthalle. Junge Künstler ges-talten
4 Veranstaltungen bewegte Werke: Wenn Bilder in den Raum wachsen, Formen sich verbiegen und Figuren zu Zukunftsmusik grooven, ist Ac-tion garantiert (ab 12 Jahren).
In den Sommerferien
30.31.7., 10.8.11.9.2009 Ferienmalen
10.3012.30 Uhr Bilder betrachten, spielen, malen
Gebühr: ¤ 3,50 oder werken (510 Jahre).
je Veranstaltung Jeder Vormittag kann separat
gebucht werden.10.14.8.2009 Für Daheimgebliebene auf Bildern
1416.30 Uhr in die ferne Welt reisen, nach Italien,
Gebühr: ¤ 18,- Holland, Frankreich oder nach Übersee.
5 Nachmittage Von von unserer Reise bringen wir Bilder mit, die wir mit Ölfar-ben, Pastellkreiden oder Tempe-ra gemalt haben. Am letzten Nachmittag veranstalten wir eine Vernissage (ab 8 Jahren)!Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0721/926-3370, MoDo 1417 Uhr, Fr 1416 Uhr
oder per e-Mail unter muse@kunsthalle-karlsruhe.de.
25.28.8.2009 "Tierisch unterwegs"
1417 Uhr in der Jungen Kunsthalle und im Zoo.
Gebühr: ¤ 12,- Wir haben viel Zeit und Gele-genheit,
4 Nachmittage Tiere zu beobachten, zu skizzie-ren und zu malen, sie aus Draht und Fundstücken zu bauen, mit einem Biologen und einem Tier-pfleger zu sprechen, in Tierkos-tüme zu schlüpfen und bei-spielsweise für einen Tag ein Pferd zu sein Die ersten bei-den Nachmittage verbringen wir im Zoo. An den übrigen Tagen entdecken wir weitere Tiere in der Jungen Kunsthalle und ma-len und werken in der Malwerk-statt (ab 8 Jahren).7.11.9.2009 Himmelsbilder heiter bis wolkig
1416 Uhr Ob strahlend blau und Schäf-chen-
Gebühr: ¤ 16,- wolken, Regenschauer oder Sonnen
5 Nachmittage schein. Wie die großen Meister lassen wir uns von den faszinie-renden Licht- und Wolkenstim-mungen am Himmel zu aus-drucksstarken Bildern inspirieren (ab 5 Jahren).Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0721/926-3370, MoDo 1417 Uhr, Fr 1416 Uhr
oder per e-Mail unter muse@kunsthalle-karlsruhe.de.
Budenstadt 2009
4.8.8.2009 Budenstadt Tierisch gut!
9.3016 Uhr Die erste Ausstellung in der neu
Gebühr: ¤ 100,- eröffneten Jungen Kunsthalle
¤ 50,- für Geschwister führt uns zu Orang-Utans, Kat-,
Ferienpass: ¤ 90,- tas, Marabus, aber auch zu einem Kampfhasen, Knallfrosch oder Gesangsschwein. Ein Aus-flug in den Zoo wird ebenfalls auf dem Programm stehen. Die verrücktesten Kunstwerke ent-stehen: Tiere auf Papier und Stoff gemalt oder aus Draht, Holz, Schrott gebaut. Dringend gesucht werden Künstler, Schauspieler, Köche, For-scher (815 Jahre)Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 0721/926-3370,
MoDo 1417 Uhr, Fr 1416 Uhr
oder per e-Mail unter muse@kunsthalle-karlsruhe.de.
Im Rahmen der französischen WocheSamstag, 4.7.2009 Führung für Kinder in
15 Uhr, HG französischer Sprache
Jacqueline Maltzahn-Redling Notre petit ami Un garçon de Paris
(keine Vorkenntnisse erforder-lich!)
Im Rahmen "60 Jahre Kunstfreiheit"
Sonntag, 5.7.2009 Aktion für Familien
11 Uhr, HG und OR Für die Erwachsenen findet eine
Gebühr: Führung unter dem Titel "Ein Spötter
Erwachsene: Eintritt + ist's und scharf sein Scherz" zu den
¤ 2,- Führungsgebühr politischen Karikaturen Honoré
Kinder: ¤ 3,50 Daumiers statt. Gleichzeitig gibt es eine Bildbetrachtung mit an-schließender Malaktion für Kin-der ab 5 Jahren zu "Großes Kastanienbraun mit schwarzen Zeichen" (1961) von Antoni Tàpies
Kurse für Jugendliche und Erwachsene
Montags, Aquarellmalerei
ab 6.7.2009 Im Mittelpunkt des Kurses steht die
1113 Uhr Aquarellmalerei mit ihren Stim-mungen
Thomas Biedermann und Ausdrucksmöglichkeiten. Nicht nur
Gebühr: ¤ 46,- die verschiedenen Techniken, sondern
4 Veranstaltungen auch das Sehenlernen gehört zur künst-lerischen Arbeit, des-halb werden auch zeichnerische Grundlagen vermittelt. Für An-fänger und Fortgeschrittene (Material bitte mitbringen).Freitags, Ölmalerei
ab 3.7.2009 Grundlegende Fragen zur Male-rei wie
1921 Uhr Motivwahl, Kompositi-on, Farbmischung,
Thomas Biedermann Farbauftrag, Einsatz von Pinsel oder
Gebühr: ¤ 80,- Spachtel werden angesprochen. Am
5 Veranstaltungen Anfang des Kurses stehen Ü-bungen, später kann jeder Teil-nehmer individuell arbeiten. Für Anfänger und Fortgeschrittene (inklusive Material).
Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0721/926-3370, MoDo 1417 Uhr, Fr 1416 Uhr
oder per e-Mail unter muse@kunsthalle-karlsruhe.de.
Sommerakademie3.7.8.2009 Naturbeobachtung mit Farb-stiften
1619 Uhr Eine Woche lang wird der Botanische
Hans Piene Garten zum Atelier. Unsere Motive
Gebühr: ¤ 85,- sind malerische Details der hier wachs-
5 Veranstaltungen enden Pflanzen. In illustrativer und ornamentaler Darstellungs-weise zeichnen wir im kleinen Format (Material bitte mitbrin-gen).11.14.8.2009 En plein air Impressionistisches
1618 Uhr Malen im Freien
Roland Spieth Wer kennt sie nicht, die licht-durch-
Gebühr: ¤ 48,- fluteten Landschaften von Mo-net,
4 Veranstaltungen Renoir, Pissarro & Co? Die Kunsthalle
besitzt einige wunderbare Bei-spiele, die wir uns anschauen und der Frage nachgehen, wie entsteht eine charakteristische impressionistische Komposition? Wir malen im Botanischen Garten vor dem Motiv wie die Impressionisten (Für Anfänger und Fortgeschrittene, eigenes Mate-rial bitte mitbringen).Samstag, 15.8.2009 Workshop: Malen XXL
1618 Uhr Malen im großen Format mit Acrylfar-
Roland Spieth ben auf Papier: Ganz gleich, ob abstrakt
Gebühr: ¤ 20,- oder gegenständlich, hier kann man sich in wilder Manier mit di-ckem Pinsel austoben oder auch in Ruhe eine große Komposition entwerfen (inklusive Material).17.21.8.2009 Olio d'Arte
17.3020 Uhr Sommerliche Impressionen.
Thomas Biedermann Einstieg in die Ölmalerei für
Gebühr: ¤ 95,- Anfänger: Technik der Ölmale-
5 Veranstaltungen rei, Farben mischen, formale und
farbliche Gestaltung, Motivwahl.
Bei schönem Wetter im Freien (Material bitte mitbringen).Dienstags, ab 25.8.2009 PAINT NOW! Malerei im
18.4521 Uhr Experiment
Bruno Kurz Angeregt durch Arbeiten aus der
Gebühr: ¤ 42,- Sammlung von Max Ernst oder
3 Veranstaltungen Paul Klee, Jean Dubuffet oder Kurt Schwitters wird das Expe-riment in der Malerei betont: Frottage, Collage und deren Kombination mit Druckmethoden helfen, konventionelle Bildfin-dungen zu überwinden und be-reiten den Weg, neue, eigene Bildkosmen zu entdecken (für Anfänger und Fortgeschrittene).Für alle Kurse ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0721/926-6261, MoDo 1417 Uhr, Fr 1416 Uhr oder per e-Mail unter muse@kunsthalle-karlsruhe.de.
KAMUNA 2009
Im Dialog entdecken1.8.2009, 18-1 Uhr
Erstmals laden 2009 jetzt drei Gebäude der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu einer "kunstvollen" Entdeckungs-tour ein. Ein Gang mit der neuen Direktorin Pia Müller-Tamm durch die Sammlung Alter Meister ihre "Directors' choice" bildet den Auftakt des Führungsreigens (um 18.30 Uhr). In der Jungen Kunsthalle eröffnet gleichzeitig die Führung "Tierisch gut!" durch die Sonderausstellung mit Werken von Irmela Maier und Thomas Putze das aktivierende Programm für junge Besucher, zu dem Workshops im Botanischen Garten, ein Atelier im Grünen und die Malwerkstatt gehören.
Das erste von drei musikalischen Highlights dieser Nacht konfrontiert in der Orangerie Musik über Jahrhunderte und Kulturen hinweg in Dialogen, die Eigenes und Fremdes entdecken lassen: "RYTHMYSTIC" heißt das von mitrei-ßender Spiel- und Experimentierfreude getragene Pro-gramm des türkischen Perkussionisten Murat Coscun und seines italienischen Kollegen Andrea Piccioni (19 und um 20 Uhr). Die beiden Rahmentrommler lassen italienische Gesänge mit Roma-Tänzen des Balkan und orientalischen Trance-Rhythmen verschmelzen. "Klangdialog" betitelt das Ensemble Ricci Capricci sein Konzert (21 und 22 Uhr im Hauptgebäude), in dem sich Musiksprachen aus Mittelalter, Renaissance, Barock und Moderne begegnen.
Und klangvoll bleibt die KAMUNA bis zum Finale, das der in Slowenien geborene Akkordeonist Franc Zibert und der brasilianische Gitarrist Fábio Shiro Monteiro (um 23 und 24 Uhr) mit Musik aus aller Welt bestreiten werden.
Programm
18 bis 20 Uhr Bücherflohmarkt Hauptgebäude
18 bis 23 Uhr Malwerkstatt für Groß und Klein
18 bis 22 Uhr Atelier im Grünen (hinter der Orangerie)
18 bis 22 Uhr Zoologischer Garten im Botanischen Garten18.00 Uhr Der bildimmanente Blick
Hauptgebäude Über das Sehen in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, Dr. Kathrin Wranek18.30 Uhr "Directors' choice"
Hauptgebäude Führung mit Prof. Dr. Pia Müller-Tamm18.30 Uhr Tierisch gut!
JuKu Führung für Kinder19.00 Uhr Andrea Piccioni und Murat Coscun:
Orangerie RHYTHMISTIC Konzert19.00 Uhr Sprechende Bilder
Hauptgebäude Führung für Kinder, Petra Erler-Striebel19.30 Uhr Siehst Du den blauen Reiter?
Orangerie Familienführung19.30 Uhr Eindeutig Zweideutiges entdecken!
Hauptgebäude Junge Paare beim Frühstück
Dr. Markus Lörz20.00 Uhr Andrea Piccioni und Murat Coscun:
Orangerie RHYTHMISTIC Konzert20.00 Uhr Safari durch die Kunsthalle
Hauptgebäude Führung für Kinder, Andrea Schendekehl20.30 Uhr Versteckte Bedeutungen in Schlüssel-
Orangerie werken der Moderne
Dr. Siegmar Holsten20.30 Uhr Vom Glück zu sammeln Neues aus dem
Hauptgebäude Kupferstichkabinett,
Dr. Astrid Reuter21.00 Uhr Ricci Capricci: KLANGDIA-LOG
Hauptgebäude Konzert im Feuerbachsaal21.00 Uhr Vernet ,Der Sturm'
Hauptgebäude Familienführung21.30 Uhr Entdeckt, überrascht, unterbrochen?
Hauptgebäude Das Rätsel in Adolph von Menzels ,Die Störung', Britta Borger M.A.22.00 Uhr Ricci Capricci: KLANGDIA-LOG
Hauptgebäude Konzert im Feuerbachsaal
22.30 Uhr Die Entdeckung der Welt und des Menschen
Hauptgebäude Kunst der Renaissance
Dr. Holger Jacob-Friesen22.30 Uhr Sprechende Bilder
Hauptgebäude Petra Erler-Striebel23.00 Uhr Fábio Shiro Monteiro und Franc Zibert
Hauptgebäude Taste trifft Saite
Konzert im Oberlichtsaal23.30 Uhr "Entdeckungen in der Orangerie"
Orangerie Dr. des. Regine Heß00.00 Uhr Fábio Shiro Monteiro und Franc Zibert
Hauptgebäude Taste trifft Saite
Konzert im OberlichtsaalBewirtung im Innenhof: Partyservice Paletti
Vom Glück zu sammeln.
Erwerbungen des Kupferstichkabinetts seit 1995noch bis 23.8.2009
Das Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunsthalle Karlsru-he besitzt rund 90.000 Blätter und ist eine der ältesten graphischen Sammlungen in Europa seit Mitte des 17. Jahrhunderts werden sowohl ältere Meister als auch zeit-genössische Künstler gesammelt. Über 2.700 Blätter konnten seit 1995 für die Sammlung erworben werden, die Ausstellung "Vom Glück zu sammeln. Erwerbungen des Kupferstichkabinetts seit 1995" präsentiert noch bis 23. August 2009 eine Auswahl von rund 150 Werken. Gezeigt werden Zeichnungen, Grafiken und Mappenwerke vom 17. Jahrhundert bis heute, die thematisch und chronologisch angeordnet, einen Querschnitt durch 400 Jahre Kunstge-schichte bieten.
Der Sammlungsschwerpunkt der letzten Jahre lag auf der zeitgenössischen Kunst und der französischen Druckgra-phik des 19. Jahrhunderts, deren Bestände in Karlsruhe wunderbare Bereicherungen erfuhren. Gleichfalls konnten die bestehenden Konvolute aus dem 17. Jahrhundert durch wertvolle Blätter ergänzt werden. Hierzu zählen ein monu-mentales, aus sechs Einzelblättern bestehendes Radier-werk von Jacques Callot mit Darstellung der Belagerung von Breda aus dem Jahr 1625, bedeutende Radierungen aus dem Werk Stefano della Bellas und eine Serie von sechs Kupferstichen mit der apokryphen Erzählung der Tobiasgeschichte nach Entwürfen des Malers und Kupfer-stechers Augustin Braun.
Für das 18. Jahrhundert sind Zeichnungen von Hubert Robert und Johann Evangelist Holzer sowie Reprodukti-onsgrafiken nach Jean Siméon Chardin zu verzeichnen, und mit Lithografien von Honoré Daumier, J. J. Grandville und Édouard Vuillard wurden herausragende Erwerbungen für die französische Graphik des 19. Jahrhunderts getätigt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen zahlreiche Zeichnungen von Karlsruher Künstlern, die mit der hiesigen Akademie in Verbindung standen: Werke von Johann Wilhelm Schirmer, Ferdinand Keller, Hans Thoma oder Gustav Kampmann vermitteln in der Ausstellung einen Eindruck von der rei-chen Tradition der Badischen Landschaftsmaler und ihres graphischen uvres. Der 1894 bei Wuppertal geborene Carl Grossberg dagegen ist in Karlsruhe durch sein Ge-mälde "Ölraffinerie" aus dem Jahr 1933 bekannt, das in der Orangerie zu besichtigen ist. Drei furiose Vorzeichnungen veranschaulichen den künstlerischen Weg zu diesem Ge-mälde, das als ein Hauptwerk für Grossbergs kühle Indust-rie- und Technikschilderungen aus dem Umkreis der Neuen Sachlichkeit gilt.
Weitere Beispiele für die zwanziger Jahre sind Neuzugänge von Papierarbeiten Otto Laibles, Käthe Kollwitz' und Max Beckmanns. Zeichnungen von Gerhard Hoehme und Hans Uhlmann veranschaulichen die Abstraktion der Nach-kriegsjahre, während weitere Blätter von Rainer Ruthen-beck und Hetum Gruber zeichnerische Positionen von Konzeptkünstlern der siebziger Jahre zeigen. Herausra-gende Beispiele für die Farbe als Hauptgegenstand der Kunst führen dagegen leuchtende Graphiken und Aquarelle von Rupprecht Geiger, Gotthard Graubner und Rolf-Gunter Dienst vor Augen. Schließlich sind im Grünen Saal groß-formatige Werke der Gegenwart zu sehen, die eher einem minimalistischen Ansatz und einer Konzentration auf die Linie und die Fläche folgen: Eine sechsteilige Reihe von Aquatinta-Radierungen Brice Mardens aus seiner berühm-ten "Cold Mountain Series" gehört ebenso dazu wie zwei monumentale rote Kreidezeichnungen von Hubert Kiecol die Auseinandersetzung mit der strengen Parallele in den Zeichnungen von Malte Spohr und Schnittzeichnungen von Katharina Hinsberg.
Das besondere Blatt
Hauptgebäude, Vorlegesaal
1.7 bis 31.8.2009Christian Rohlfs (18491938)
Sonnenblumen, 1931
Violette Kreide, Aquarell auf ZeichenkartonDas 1931 entstandene Aquarell "Sonnenblumen" gelangte 1955 aus dem Nachlass von Christian Rohlfs in die Karls-ruher Sammlung. Es zählt zum Spätwerk des schleswig-holsteinischen Künstlers, der sich bis weit über das 80. Lebensjahrs hinaus mit ungebrochenem Schaffensdrang seiner künstlerischen Arbeit widmete. Angesichts seines Alters erscheint die Darstellung fast von symbolischer Be-deutung: Die Sonnenblume zeigt nicht mehr die leuchtende Kraft des Aufblühens. Ihre Blütenblätter haben sich bräun-lich gefärbt, der Kopf hängt unter dem Gewicht des Frucht-bodens schwer nach unten, so dass der Stiel und die Blät-ter im Vergleich fast fragil wirken.
Rohlfs beschränkt sich auf nur wenige Farbtöne, die wie durchleuchtet wirken. Die farbigen Flächen werden durch ein Netz lebendiger linearer Strukturen ergänzt, die skiz-zenhaft Detailformen andeuten. Die Materialität der nahan-sichtig wiedergegebenen Pflanze rückt in den Hintergrund. Das Blatt zeigt die Experimentierfreude eines Künstlers, dessen Werk zeitlebens von der Suche nach neuen Ges-taltungsmöglichkeiten bestimmt war. Die angewandte A-quarelltechnik entwickelte Rohlfs ab 1930 unter dem Ein-fluss der jährlichen Kuraufenthalte in Ascona. Er trägt die Farben auf trockenes schweres Büttenpapier auf und hält die Arbeiten dann unter den scharfen Strahl einer Hand-brause, so dass die Farben verlaufen und aufgehellt wer-den. Nach dem Trocknen des Blattes wird dieser Vorgang mehrfach wiederholt und im Anschluss daran die Komposi-tion mit dem Pinsel akzentuiert. Es entstehen verschiedene Helligkeitsstufen und zugleich eine Oberflächenstruktur, die zum Teil wie entstofflicht wirkt.
Das Motiv der Sonnenblume ist im Werk von Christian Rohlfs bereits in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zu finden. Anregung dafür boten ihm die Gemälde von Vincent van Gogh, die sich zu dieser Zeit zunehmend gro-ßer Wertschätzung erfreuten. Mit der Eröffnung des von Karl Ernst Osthaus gegründeten Folkwang-Museums in Hagen 1902 war erstmals eine Landschaft van Goghs in einer deutschen Sammlung zu sehen. Rohlfs war mit den zahlreichen, dort versammelten Werken moderner Kunst gut vertraut. Er hatte Osthaus 1900 durch die Vermittlung Henry van de Veldes kennengelernt und war im darauffol-genden Jahr der Einladung des ambitionierten Museums-gründers nach Hagen gefolgt. Dort stand ihm bis zu seinem Tod 1938 ein Atelier zur Verfügung, in dem er einen Großteil seines Werkes schuf. Hagen war damit nach seiner Zeit in Weimar, wo er die Großherzogliche Kunstschule besucht hatte, verschiedenen Studienaufenthalten u. a. in Berlin und Lübeck, die wichtigste Station im Leben des Künstlers.
Das Karlsruher Kupferstichkabinett besitzt insgesamt sechs Zeichnungen von Christian Rohlfs. Vier von ihnen stammen aus dem Nachlass des Künstlers und wurden Mitte der 1950er Jahre von seiner Ehefrau Helene Rohlfs erworben.
In einer Führung wird das Blatt am Mittwoch, dem 1. Juli 2009, um 13 Uhr vorgestellt (Kunstimbiss).
Mit der Kunst durch das Kirchenjahr
Zeit und EwigkeitGemeinsam mit dem Roncalli-Forum bietet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe eine Veranstaltungsreihe an, in der einmal im Monat ausgewählte Werke der Sammlung aus theologischer und kunsthistorischer Perspektive erläutert werden.
Den aktuellen Zyklus, in dem Kunstwerke unter dem Aspekt "Zeit und Ewigkeit" beleuchtet werden, führen wir mit dem Roncalli-Forum und dem Deutschen Uhrenmuseum Furt-wangen in Kooperation mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport durch. Als Besonderheit der neuen Reihe findet zusätzlich zu den beiden Führungen dienstags um 20 Uhr und mittwochs um 13 Uhr eine dritte, etwa halbstündige Führung mittwochs um 14 Uhr statt, an der Sie exklusiv via Internet teilnehmen können.
Anmeldung und Information: info@roncalli-forum.de
Juli
"Die Zeit ist der große Unruhestifter sie verstellt den Raum"
Hetum Gruber: Etwas machen, dessen Fertig-stellung unabsehbar ist, begonnen 1973Eine Rolle Packpapier mit einer lückenlosen Bleistift-schraffur über eine Länge von mehr als 22 Metern mate-rialisierte, kristallisierte Zeit, die über sich hinaus weist. Denn der Titel des Werks verdeutlicht uns: Es ist nicht nur unvollendet, seine Fertigstellung ist auch gar nicht abseh-bar, sie ist nicht einmal gewollt.
Hetum Grubers Schraffurarbeiten bilden einen bedeuten-den Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeit. Begonnen im Juli 1972, gehört diese Werkgruppe mit dem Titel "Eigenbestimmung (Zeit)" kunsthistorisch zu den herausragenden Arbeiten der sechziger und siebziger Jah-re des 20. Jahrhunderts, die sich intensiv mit dem Themen-komplex ZEIT als bestimmenden Lebensfaktor befassen.
Ein Schlüsselwerk dieser Werkgruppe Hetum Grubers ist die Karlsruher Papierrolle, deren offener, nicht erkennbarer Abschluss zur zentralen Aussage wurde: "Etwas machen, dessen Fertigstellung unabsehbar ist." Am 11. Januar 1973 erwarb der Künstler eine Rolle Packpapier von 150 cm Breite und unbekannter Länge, die er fortan schraffierte, ohne festgesetzte Arbeitszeiten und ohne eingeplantes Ende. Dabei übertraf die unbekannte Länge der Rolle die mögliche Arbeitszeit, die Gruber zur Verfügung stand. Sei-ne eigene Lebenszeit wird somit letztlich über die Länge der schraffierten Fläche bestimmen. Der nicht endende Herstellungsprozess des Schraffierens bleibt Konzept und Inhalt der Arbeit.
Mit der Bleistiftschraffur als Beleg für die selbstbestimmte Arbeitszeit wählt Gruber auch ein klassisches Medium der Zeichnung. Die einzelnen Linien, aus denen eine Schraffur besteht, setzt er jedoch so dicht, dass sie ihre Eigenstän-digkeit verlieren und sich zu einer metallischen Fläche zusammenbinden, die den Charakter einer Zeichnung leugnet. Der Druck des Bleistifts dehnt und wellt das Pa-pier, so dass aus der bearbeiteten Fläche ein glänzendes Relief entsteht, auf dessen unebener Oberfläche Lichtrefle-xe aufscheinen. Das enge Setzen der Striche sowie der nicht unerhebliche Druck auf den Stift setzen einen hohen physischen Einsatz des Künstlers voraus: Dieser Einsatz des eigenen Körpers gehört als wichtiger Bestandteil des Arbeitsprozesses zum Konzept der "Eigenbestimmung (Zeit)" und wird zu einem Bestätigungscharakter der Schraffuren. Indem Gruber Strich für Strich, Zentimeter um Zentimeter eine vorliegende Fläche schraffiert, eignet er sie sich im gleichen Rhythmus an, wobei er einen Bogen schlägt zur geistigen Komponente. Für ihn ist das Schraffie-ren auch:
"Etwas Stück für Stück ganz bedenken, meinen, bestäti-gen."Auf dem gewellten, durch den Druck des Stiftes stellenwei-se verletzten Papier verbinden sich die einzelnen Linien zu einer unbestimmten Materie, die sich in flimmernden Glanzlichtern in einen neuen Aggregatzustand zu verwan-deln scheint, irgendwo zwischen gefroren und flüssig. Die Zeit entspricht in diesen Werken nicht mehr einem vertrau-ten Verlauf, sie steht still. Letztlich wird in Grubers Arbeit die Zeit aufgehoben, durch den rigorosen Umgang mit ihr. Etwas ähnliches notierte der Künstler selbst viele Jahre später in einem seiner Werkbücher (10. Mai 2002): "Nichts entsteht. Nichts vergeht. Alles ist permanent im Ganzen da. Das Entstehen und vergehen ist nichts anderes als ein aufgesetztes Ordnungsprinzip, nicht zuletzt, um Zeit zu begründen. Die Zeit ist der große Unruhestifter, sie verstellt den Raum."
Führungen:
Dienstag, 14.7.2009, 20 Uhr
Mittwoch, 15.7.2009, 13 Uhr (Kunstimbiss)
Mittwoch, 15.7.2009, 14 Uhr (Internetübertragung aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe)
Dipl. Theol. Stephan Langer und Dr. Dorit Schäfer
August
Im Moment der Dämmerung
Johann Liss, Venus und Adonis, um 1625Ein traumhafter Augenblick: Die entblößte Venus, Göttin der Schönheit, Quell ewiger Versuchung ruht sanft auf einem bewachsenen Hügel. Über sie beugt sich Adonis mit wehendem Gewand, seine Hände berühren kaum ihren strahlend hellen Körper. Sein Gesicht liegt im Halbdunkel und verschattet auch das Antlitz der Venus, die wirkt, als würde sie im nächsten Augenblick erwachen. Neben der Schönheit schlummert der Stifter ihrer Liebe der geflü-gelte Amor, umringt von einer Schar Putten. Der Anblick weiblicher Anmut, eingebettet in eine arkadische Land-schaft, begegnet dem Betrachter auch im lichten Hinter-grund. Als Begleiterinnen der Venus tanzen drei Nymphen im Wasser einen Reigen zur Musik eines muschelblasen-den Tritonen.
Der Szene zugrunde liegt eine Geschichte, die Ovid in den "Metamorphosen" erzählt und die Vorlage für zahlreiche Kunstwerke war: Aus Sorge um ihren Geliebten versucht Venus vergeblich, Adonis von der Jagd abzuhalten. In unserem Gemälde ist das Unglück bereits geschehen, Adonis ist von einem aufgeschreckten Eber getötet worden.
Johann Liss schildert die Rückkehr des Adonis aus dem Hades, in dem er ein Dasein als Schatten fristet. Auf Gna-de Jupiters darf er einmal im Jahr auf die Erde zurückkeh-ren, um Venus nah zu sein. Auf seinem Gesicht liegt noch das Halbdunkel der Unterwelt kontrastierend ist seine Geliebte in helles Licht getaucht. Charakteristisch für Liss sind die virtuose Lichtführung mit Helldunkelwirkung, ein leuchtendes Kolorit, in seiner Strahlkraft unterstützt durch den Kupfergrund und die meisterliche Beherrschung des Inkarnats.
Als passionierter Figurenmaler malte Liss die Göttin nicht anhand antiker Vorlagen, sondern studierte am lebenden Modell und schuf so in seiner Venus zugleich ein eigenes Ideal zeitloser Schönheit. Als dekoratives Beiwerk bediente er sich der im Barock sehr beliebten Darstellung der Putten, die frische Blumen herbeibringen und um Amor herumtollen. In der Gestalt kleiner Knaben widersprechen sie allerdings der religiösen Vorstellung von Engeln als Boten Gottes, zu deren Aufgaben Schutz- und Hilfsdienste für Menschen gehören.
Mit dem Rekurs auf die Ovidschen Verwandlungsmythen, in denen Menschen und Halbgötter zu Tieren, Pflanzen oder Sternbildern werden, wird auch auf den immerwährenden Prozess des Werdens und Vergehens in Natur und Leben verwiesen.
Der von Liss dargestellte Augenblick unmittelbar vor dem Erwachen der Venus aus dem Schlaf vermittelt den Ein-druck von Stille und Entrücktheit. Einer Momentaufnahme gleich scheint die Szene dem steten Auf und Ab des Le-bens für die unwirkliche Ewigkeit eines Augenblicks entzo-gen zu sein.
Führungen:
Dienstag, 11.08.2009, 20 Uhr
Mittwoch, 12.08.2009, 13 Uhr (Kunstimbiss)
Mittwoch, 12.08.2009, 14 Uhr (Internetübertragung aus der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe)
Dr. Albert Käuflein und Britta Borger M.Arei!