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Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Hans-Thoma-Straße 2
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 - 926 31 88; Fax 0721 - 926 67 88
E-mail: info@kunsthalle-karlsruhe.de
Di - So 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.04. - 14.08.2005

Zu Gast aus dem Louvre: Rigaud, Duplessis, Fragonard

Die Sammlung der Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeichnet sich durch einen umfangreichen und qualitätvollen Bestand französischer Malerei aus, der bereits von den Markgrafen von Baden angelegt und bis in die jüngste Zeit kontinuierlich durch Ankäufe erweitert wurde. Be-leg für den außerordentlich hohen Rang dieser Abteilung ist auch die Tatsache, dass die Kunsthalle derzeit einer der Hauptleihgeber einer Ausstellung über französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts in deutschen Sammlungen ist. Sie wird im Grand Palais (19.4.­1.8.2005) und im Anschluss daran in der Alten Pinakothek in München (28.9.2005­8.1.2006) sowie der Bundeskunsthalle in Bonn (1.2.2006­30.4.2006) gezeigt. Während der Zeit, in der insgesamt dreiundzwanzig Werke aus dem Besitz der Kunsthalle in Paris zu sehen sein wer-den, bereichern drei herausragende Leihgaben des Musée du Louvre die Karlsruher Samm-lung. Es handelt sich um ein repräsentatives Doppelporträt der beiden königlichen Hofmaler Charles Le Brun und Pierre Mignard von Hyacinthe Rigaud (1659­1743), um ein lebens-echtes und anmutiges Bildnis der Madame Lenoir von Joseph Siffred Duplessis (1725­1802) und eine fulminante Darstellung des Philosophen Denis Diderot von Jean-Honoré Fragonard (1732­1806).

Die Spitzenwerke verdeutlichen die Spannbreite der Porträtmalerei im 17. und 18. Jahrhun-dert. Während die von Rigaud dargestellten Charles Le Brun (1619­1690) und Pierre Mig-nard (1612­1695) sich ihren Ruf auf dem Gebiet der Historienmalerei erwarben, erlangte ihr Porträtist großen Ruhm auf seinem Spezialgebiet. Le Brun und Mignard gehörten zu den einflussreichen und besonders geschätzten Künstlern ihrer Zeit. Beide wurden mit der Er-nennung zum "premier peintre du roi" ausgezeichnet und übernahmen wichtige öffentliche Aufträge. Dieses gesellschaftliche Ansehen war nicht unerheblich für die Bedeutung eines Gemäldes, denn als wesentliches Kriterium für die Bewertung von Bildnissen galt auch der Rang der jeweils Dargestellten.

Berühmt und überaus geschätzt war auch Denis Diderot (1713­1784), der als Herausgeber und Verfasser der 28 Bände umfassenden "Encyclopédie", 1751­1765, bekannt wurde. Ein-zigartig in seiner Zeit ist die von ihm betriebene systematische Beschreibung und Kritik der im Pariser Salon ausgestellten Kunstwerke. Die raschen, großzügigen Pinselstriche, mit de-nen Fragonard den in ein Kostüm des 17. Jahrhunderts gekleideten Philosophen in seinem "portrait de fantaisie" erfasst, unterscheiden sich deutlich von dem sorgfältig ausgeführten und in der Farbigkeit fein nuancierten Bildnis der Madame Lenoir von Duplessis. Während uns Fragonard den inspirierten Denker zeigt, fasziniert das Bild Duplessis' durch den wa-chen, lebendigen Gesichtsausdruck der Dargestellten. Der Maler zeigt Madame Lenoir bei einer seit der Mitte des 18. Jahrhunderts besonders von Frauen zunehmend gern gepflegten schöngeistigen Beschäftigung ­ dem Lesen. Es hat den Anschein, als würde Madame Lenoir ihre Lektüre nur kurz unterbrechen, denn ihr Zeigefinger liegt noch zwischen den Seiten ihres Buches, als wolle sie dieses im nächsten Augenblick wieder aufschlagen.

Eingebunden in die Sammlung der Kunsthalle, die ihrerseits sehr beeindruckende Werke der französischen Porträtkunst des 17. und 18. Jahrhunderts besitzt, entstehen durch die drei Gemälde des Louvre Korrespondenzen, die einen neuen Blick auf den eigenen Bestand er-lauben. Außerdem bietet die Ausleihe nach Paris Gelegenheit, selten gezeigte Schätze des Depots zu präsentieren. Neu ausgestellt sind das "Bildnis einer Dame" von Nicolas de Largil-lierre (1656 ­1746), "Junges Mädchen in spanischer Tracht" von Alexis Grimou (1678­1733) sowie die "Sinnende Leserin" desselben Künstlers. Weiterhin sind die Gemälde "Das verzo-gene Kind" und "Das gelehrige Hündchen" von François Boucher (1703­1770), das "Bildnis eines Russen" von Jean-Baptiste Le Prince (1734­1781) und das "Bildnis von Sebastian Ric-ci" von Rosalba Carriera (1675­1757) in der Abteilung der Französischen Malerei zu sehen.

Führungen:
Sonntag, 24.7.2005, 11 Uhr (Dr. Astrid Reuter) und
Samstag, 6.8.2005 (KAMUNA), 23.30 Uhr (Prof. Dr. Klaus Schrenk)

 

 

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