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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
http://gaugefield.net/Neuenhaus
akutelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
15.09. - 04.11.2001
Christiane Möbus
aus der Erinnerung gerückt
Der Kunstverein Grafschaft Bentheim zeigt vom 15. September bis zum 4. November 2001 in seinen Innen- und Außenräumen folgende Arbeiten von Christiane Möbus:rette sich wer kann, zwei Rettungsboote, je 600 x 200 x 300 cm, gefüllt mit 300 Heuballen, aus der Erinnerung gerückt, 40 Lithografien, Neudrucke von mitteleuropäischen Übersichtskarten aus dem Jahr 1912, Kolibri, eine Arbeit aus den Jahren 1978/94, 9teilig (Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung) und don't
forget the real world, 60 Weichselkirschbäume im Hof des Kunstvereins auf einer Fläche von ca 600m2 (Eröffnung am 28.10.2001 und bis zum Oktober 2002 in ihrer Jahreszeitlichkeit zu beobachten). Bis auf die bereits existierende Arbeit Kolibri werden alle Arbeiten dieser Ausstellung erstmalig realisiert.Im Jahr 1988 schuf Christiane Möbus die 2teilige Arbeit aus Bentheimer Sandstein einerseits und andererseits, beiderseits des Vechteflusses zwischen dem Kloster Frenswegen und Nordhorn. Diese einst dem "Skulpturenweg Nordhorn" zugehörige Arbeit ist seit dem Jahr 2000 Bestandteil von kunstwegen, dem deutsch-niederländischer Skulpturen-Parcour entlang derVechte zwischen Nordhorn und Zwolle (NL). Der Kunstverein fokusiert mit Christiane Möbus bereits die zweite Position von kunstwegen. Im Jahr 2002 wird Timm Ulrichs folgen.
Christiane Möbus (Hannover/Berlin, Jahrgang 1947) gehört zu den Vertreterinnen einer künstlerischen Praxis, welche die heutigen Möglichkeiten skulpturaler Arbeit ebenso poetisch wie präsise auslotet. Formal und inhaltlich entwickelt sie Motive und Formen beständig weiter. Beide sind sie zwischen Naturhaftem und Künstlichem angesiedelt und verbinden Tragik mit Komik, Poesie mit nüchterner Fortschritts-Skeptik und skulpturale Statik mit in sich kreisender Dynamik.
Aus "biologischen" Gründen wird das Gartenprojekt don't forget the real world Ende Oktober realisiert. Ein Jahr lang werden dann 60 menschenhohe Weichselkirschbäume in ungewohnter Umgebung mit ihrem natürlichen jahreszeitlich wechselnden Aussehen dem Titel der Arbeit don't forget the real world genauso Rechnung tragen, wie sie mit dem Ausstellungstitel aus der Erinnerung gerückt poetisch verbunden bleiben.
Ende Oktober erscheint ein Katalog, in dem die temporären Installationen dokumentiert werden. Die Dokumentation von don't forget the real world wird allen Katalogbesitzern jahreszeitlich entsprechend nachgeliefert.
Text: Philip Ursprung, Professor für Geschichte der Gegenwartskunst an der ETH Zürich.