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Kunstverein Braunschweig

Haus Salve Hospes
Lessingplatz 12
38100 Braunschweig
Tel. 0531 - 495 56; Fax 0531 - 12 47 37
täglich außer Mo 11 - 17 Uhr
E-mail: kv.bs@t-online.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

Am 24., 25., und 31.12. 1997 geschlossen
Am 26. 12. 1997 und 1.1. 1998 regulär geöffnet.

 

 

15.12. 1997 - 25.1. 1998
Haus Salve Hospes

Konfrontationen

Werke aus der Graphischen Sammlung der Kunsthalle Kiel

 

In dieser Ausstellung zeigt die Graphische Sammlung der Kunsthalle zu Kiel eine Auswahl von über 120 Blättern bedeutender Künstlerinnen und Künstler des 20. Jahrhunderts in einer ungewöhnlichen Präsentation. Auf der einen Seite geht es wie üblich darum, "Schätze" der Sammlung aus dem Verborgenen ans Licht zu bringen und ihre Schwerpunkte von der Klassischen Moderne bis heute sichtbar zu machen, andererseits zielt das Konzept darauf ab, es nicht bei einem Vorzeigen wertvollen Besitzes zu belassen. Die traditionelle Hängung von Meisterwerken in historischer Abfolge wird durchquert durch die Kombination ungleichzeitig entstandener Arbeiten nach unterschiedlichen thematischen und ästhetischen Gesichtspunkten. So mögen die bekannten Werke der Klassiker nicht nur mit gewohntem Blick rezipiert und nach vorgefaßten Kriterien beurteilt werden, sondern können sich im unvorhersehbaren Vergleich neu erschließen und Aktualität gewinnen. Umgekehrt erhält der Betrachter die Chance, seine Wahrnehmung zeitgenössischer Arbeiten auf Papier im Kontext mit historischer Kunst um wesentliche Aspekte zu bereichern.

Das Graphische Kabinett der Kieler Kunsthalle mit seinen bis ins 16. Jahrhundert zurückreichenden Beständen diente zunächst vor allem als Lehrsammlung. Erst nach dem 1. Weltkrieg wird verstärkt zeitgenössische Kunst gesammelt, anfänglich mit starker regionaler Betonung. Da der deutsche Expressionismus durch die Herkunft von Christian Rholfs und Emil Nolde sowie durch die Aufenthalte der "Brücke"-Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff mit Schleswig-Holstein von vornherein verbunden war, fand mit den Werken dieser Künstler auch europäische Avantgarde frühzeitigen Weg in die Sammlung. Durch günstige Umstände blieb eine bemerkenswerte Anzahl der vor dem 2. Weltkrieg angekauften expressionistischen Blätter vor dem Zugriff der NS-Aktion "Entartete Kunst" (1937) verschont.

In der Nachkriegszeit wurden diese Bestände vor allem auf dem Gebiet der Druckgraphik erweitert und ergänzt durch viele andere Werke der internationalen klassischen Moderne (Modersohn-Becker, Beckmann, Dix, Meidner, Jawlensky, Kandinsky, Delaunay, Gontscharowa, Lissitzly, Baumeister, Schlemmer, Hofer).

Seit 1971 wird konsequent Graphik nach 1945, zuerst rückwirkend, dann zunehmend aktuell gesammelt, d.h. unterschiedliche deutsche Richtungen vom Informel (Brüning, Hoehme, Schumacher) über Konkrete Kunst (Dexel, Fruhtrunk, Lohse) bis zur Konzeptkunst (Ulrichs, Rot, Palermo) und neuer Figuration (Baselitz) sowie einzelne internationale Positionen (Mortensen, Lucebert, Rainer). Einen Schwerpunkt bilden dabei druckgraphische Mappenwerke. Außerdem besitzt die Kunsthalle nahezu das gesamte im Kieler Werkverzeichnis von 1979 erfaßte druckgraphische Frühwerk von Sigmar Polke. In jüngster Zeit tritt die Druckgraphik mehr zurück zugunsten unikatärer Papierarbeiten. Es wurden Werkkomplexe mit Zeichnungen und Aquarellen von Bernhard Blume, Marlene Dumas, Walter Dahn, Klaus Kumrow, Asta Gröting, Kiki Smith, Barbara Tucholski und Elsbeth Arlt erworben, um nur einige der in der Ausstellung gezeigten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler zu nennen.

 

Führungen: jeweils sonntags, 11.30 Uhr am 21. und 28.12. Dezember, am 4., 11., 18. und 25 Januar

 

 

6.12. 1997 - 4.1. 1998
Studiogalerie

Jahresgaben 1997 / 1998