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Kunstverein Göttingen e.V.

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16.03. - 04.05. 2008

Agnès Hardy

Hinterland


Moritz Altmann

Artificialia

In ihren großformatigen Ölbildern stellt die französische Künstlerin Agnès Hardy (geb. 1973) Landschaften des Alltags dar: Straßen, Siedlungen, Autobahnen, Stadtrandbezirke. Diese Motive sind Zeugnisse der Modernitätsentwicklung, Zeugnisse der Umgestaltung und Umwertung unserer Lebensumgebung.

Im Prozess der malerischen Übertragung holt die Malerin diese unspektakulären Ansichten in unseren Aufmerksamkeitsradius zurück und gibt ihnen Zeit und Raum. Aus größerer Distanz wirken ihre Gemälde zunächst fotografisch und sehr präzise. Je näher der Betrachter an die Bilder herantritt, desto deutlicher kommt der malerische Aspekt zum Vorschein. Starke Kontraste und Farben, die sich auf der Grenze zwischen Realismus und Künstlichkeit bewegen, intensivieren noch die Spannung in der Wahrnehmung der Bilder.

 

Agnès Hardy hält die Motive ihrer Bilder fotografisch fest. Ihre Ölbilder imitieren jedoch nie das Foto, sondern setzen die abgebildete Umgebung in eine andere Dimension. Ihre malerische Sprache, ihre Umgehensweise mit Licht, Schatten, Kontrasten weckt die Sinne zur intensiven Bildwahrnehmung. Es ist die Spannung zwischen dem fotografischen Blick und der malerischen Sprache, die Agnès Hardy interessiert.

Ihr BIldgegenstand sind alltägliche Umgebungen aus industriell-funktionalen Kontexten: Autobahnen, Industrieanlagen, Häuserreihen. Sie alle erzählen etwas von Zivilisationsgeschichte und gegenwärtigen Lebensumständen. Die Künsterin schenkt den Dingen, die uns umgeben, ihre Aufmerksamkeit und verleiht ihnen eine Bedeutung.

Moritz Altmann (geb. 1975, Absolvent der HfbK Hamburg) bespielt mit seinen dekonstruktivistischen, neo-barocken Skulpturen die Kabinetträume im Obergeschoß des Alten Rathaus Göttingen. Moritz Altmann greift in der Formensprache seiner Keramik- und Metallobjekte barocke Stilelemente auf.

Motive wie Vergänglichkeit und Wachstum, Zersetzung und blühende Pracht bilden klassische Gegensatzpaare, die der Künstler jedoch weniger in einem bürgerlich moralisierenden Zusammenhang sehen will. Im Vordergrund steht vielmehr eine künstlerische Auseinandersetzung mit Form und Ornament.

 

 

Für beide Künstler ist dies die erste Einzelausstellung in einem Kunstverein in der Bundesrepublik Deutschland.

 


                                                                                                                                                 

 

 

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