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Kunstverein Hannover

Sophienstraße 2
30159 Hannover
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16.02. - 06.04. 2008

ars viva 07/08 ­ Sound

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI und der Kunstverein Hannover eröffnen am 15. Februar 2008 die zweite von insgesamt drei Ausstellungsstationen der "ars viva 07/08 ­ Sound" mit den Arbeiten der ars viva-Preisträger Nico Dockx (*1974), Florian Hecker (*1975), Marcellvs L. (*1980) und Astrid Nippoldt (*1973). Mit der Ausstellung der ars viva 07/08-PreisträgerInnen reagieren der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft und der Kunstverein Hannover auf die wachsende Bedeutung von akustischen Elementen wie Musik, Alltagsgeräuschen oder elektronisch erzeugten Klängen innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Der mit einer Ausstellungstournee verbundene und mit jeweils 5000 Euro dotierte Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft wird seit 1953 vergeben.

Florian Hecker und Nico Dockx konzentrieren sich in ihren Werken auf rein klangliche Strukturen, während Astrid Nippoldt und Marcellvs L. in ihren Videoinstallationen die Wechselwirkung von akustischen und optischen Wahrnehmungsmustern thematisieren. Auf der Suche nach neuen Klängen und ungehörten Strukturen entwickelt Florian Hecker präzise im Raum positionierte psychoakustische "Sound Pieces". Die elektro-akustische Komposition Dark Energy (2007) besteht aus vier in der Mitte des Raumes befestigten und zu den Wänden ausgerichteten Lautsprechern. Sie erzeugt einen komplexen Klangteppich und veranlasst den Besucher, sich im Raum zu bewegen, um sich die Komposition aus verschiedenen Hörperspektiven zu erschließen. Gemeinsam mit Hecker nutzt Nico Dockx den größten Ausstellungsraum des Kunstvereins als Resonanzkörper, der anhand akustisch strukturierter Koordinaten neu erfahrbar wird. Neben Dark Energy präsentiert Hecker mit Mirror (2008) und Dockx mit seismographic fabrics (2008) eigens für Hannover produzierte Arbeiten. Seine häufig performativen Klanginstallationen baut der belgische Künstler Dockx weitgehend aus vorgefundenem Tonmaterial auf, die er durch Sampling zu miteinander korrespondierenden Soundfeldern verdichtet. Charakteristisch für seine kollaborative Arbeitsweise produzierte Dockx Play for Time (2002) zusammen mit Michelle Naismith und dem von ihm gegründeten Multimedia Kollektiv "Building Transmission". Das Aufspüren von Kompositionen, die eine physische Wirkung erzeugen und die Präsenz der Bilder verstärken, ist für Marcellvs L. von zentraler Bedeutung. Die Doppelprojektion ebbing.flowing (2006) zeigt ein am Ufer liegendes Boot bei ansteigender Flut und gleichzeitig ­ auf der gegenüberliegenden Seite des Ausstellungsraums ­ bei einsetzender Ebbe. Die Bewegung des Bildes im Rhythmus der Wellenbewegung resultiert aus der Kamerapositionierung auf einem Boot vor der Küste. Das sanfte Schlagen der Wellen, die den Körper des Betrachters zu durchfluten scheinen, wird durch vier Lautsprecher übertragen, zwischen denen die Frequenzen der Tonspur zirkulieren. Das Zusammen- spiel von Klang und Bild erzeugt ein nahezu körperliches Gefühl der Desorientierung. Das Verhältnis von bearbeitetem Bildmaterial und kaum bemerkbaren Eingriffen in die Tonspur löst auch bei Astrid Nippoldt eine irritierende Wirkung aus. Die zwölf unterschiedlich langen Episoden in Getaway Inn (2006/07) spielen mit Motiven des Beobachtens beziehungsweise des Beobachtet-Werdens und werden durch einen vierminütigen Vierklang, der sich stets wiederholt und dabei langsam dunkler wird, kommentiert. Da Film und Tonspur unabhängig voneinander in Endlosschleifen laufen, entstehen immer neue Wechselwirkungen von Klang und Bild, die mit einer Verschiebung des Spannungsbogens einhergehen. "Durch Sound lässt sich die Fährte verändern", beschreibt Nippoldt ihr Verfahren beim Einsatz der Klänge in ihren Arbeiten. Der Kunstverein knüpft mit der Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft an die dem Thema Skulptur gewidmete "ars viva 93/94-Präsentation" an, in der Arbeiten von Iris Häussler, Leni Hoffmann, Eran Schaerf, Pia Stadtbäumer und Ute Weiss-Leder ausgestellt waren.

 

Pressekonferenz Donnerstag, 14. Februar, 11 Uhr Eröffnung Freitag, 15. Februar, 20 Uhr

 
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