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Kunstverein Heilbronn

Kranenstr. 14/Hagenbucher
74072 Heilbronn
Tel. 07131 - 83970; Fax 07131 - 83972
Di - So 13 - 17 Uhr und nach Vereinbarung
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

Der Kunstverein Heilbronn bezieht für knapp zwei Jahre das 1. OG eine ehemaligen Ölsaatenspeichers (rund 550 m2) am Neckar-Ufer bis die neue Kunsthalle 2001 bezogen werden kann (dann wieder in der Harmonie).

Der "Aufbruch zu neuen Ufern" beginnt mit einem (Abschieds-)Fest am 1. Mai ab 19 Uhr - das letzte in der Kusnthalle in der Harmonie.

 

 

16.5. - 27.6.1999


Anton Henning

"Too much of a good thing"

 

 

Mit leichter Hand und großem Ernst, mit Witz und einer gehörigen Portion Eigensinn nutzt der Berliner Anton Henning (geb. 1964) die Freiheit, sich ironisch mit der Kunstgeschichte auseinanderzusetzen. Anspielungen auf die Väter der Moderne, von Matisse bis Picabia, von Courbet bis Broodthaers fehlen in seiner Malerei ebensowenig wie die oben abgebildeten "Polke-Würstchen auf Palermo-Tischdecke". Dazu ergänzen Photographien, Skulpturen und Zeichnungen die Ausstellung sowie das Video "Many Modern Films", das die Ausstellungsbesucher in einem eigens eingerichteten Clubraum sehen und hören können; den musikalischen Beitrag liefert die Band "The Manker Melody Makers"

Doch führt das ironisch-leichte Spiel bei aller Vielseitigkeit nie zur postmodernen Beliebigkeit eines 'Anything Goes', denn Anton Hennings überbordendes Werk überzeugt durch die spürbare Lust an der Malerei und das stringente Konzept, das zugleich künstlerische Positionsbestimmung ist.

 

Eröffnung der ersten Ausstellung in den neuen Räumen

am Sonntag, 16.5.1999 um 11 Uhr

Begrüßung: Dr. Dirk Hoffmann

Einführung: Dr. Matthia Löbke

Führungen: Mittwoch, 19.5., 16.6., 23.6 . - jeweils 17 Uhr

 

Zur Ausstellung von Anton Henning ist in Zusammenareit mit dem Kasseler Kunstverein und dem Espace des arts, Chalon-sur-Sáonen, der Katalog Too much of a good thing im Verlag für moderne Kunst Nürnberg eschienen. Es ist die erste größere Publikation zur Arbeit des Berliner Künstlers überhaupt:

92 Seiten, überweigend Farbabbildungen, Textbeiträge u.a. von Bernhard Balkenhol, Elke Grützmacher, Peter Herbstreuth, Ellen Seifermann und Maité Vissault; Verkaufspreis DM 35.

 

 

 

Korpys/ Löffler "Abriss-Konzepte"

 

André Korpys und Markus Löffler recherchieren Situationen, die einen historisch-politischen oder auch wirtschaftlichen Hintergrund haben. Für eine Ausstellung rekonstruierten sie den mißlungenen Anschlag auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe durch RAF-Terroristen, die strategische Vorbereitung eines Bankraubs war Thema einer Installation in Köln. Die genaue Kenntnis der Gebäude und Anlagen ist dabei Voraussetzung und was die Protokolle der Polizei oder die Tresorpläne einer Bank über deren ästhetische Seite nicht preisgeben, wird von den Künstlern selbst ergänzend konstruiert und in Planzeichnungen, Modellen, Malerei oder Filmen formal umgesetzt. Mit Ironie und Ernsthaftigkeit unterlaufen sie den Wunsch nach Eindeutigkeit und nehmen distanziert verschiedene Rollen in diesem Spiel mit der Wirklichkeit ein.

Spannender als die (Re-)Konstruktion architektonischer Situationen finden die beiden inzwischen deren De-Konstruktion und so wird der Abriss unserer Räume, der Kunsthalle in der Harmonie, Thema eines neuen Projektes sein. Korpys/Löffler werden das Ereignis in Abstimmung mit dem Hochbauamt dokumentieren und "Abriss-Konzepte" zu einem späteren Zeitpunkt in einer Ausstellung im Kunstverein Heilbronn vorstellen.

 

Ortswechsel

Unter dem vorlaufigen Arbeitstitel "Ortsbesichtigung/Anprobe" steht eine der ersten Ausstellungen in dem ehemaligen Ölsaatenspeicher "Hagenbucher", dessen 1. Etage uns für die nächsten gut eineinhalb Jahre Arbeits- und Aufenthaltsort sein wird. Das Gebäude selbst mit seinem ungewöhnlichen, trapezförmigen Grundriss, der strengen Fassade, den teilweise vergitterten Fenstern und den allgegenwärtigen Pfeilern ist an sich schon eine Herausforderung; eine weitere wird sein, wie der Kunstverein seine Arbeit dort attraktiv gestalten und transparent machen kann für Mitglieder und Publikum.

Der Umgang mit dem ungewohnten Raum soll ebenso Thema sein wie die Untersuchung des Umfeldes oder die Nachbarschaft mit der "Neuen Kunst im Hagenbucher". Diese Ausstellung wird zusammen mit Künstlern und Künstlerinnen erarbeitet, die sich mit Architektur und Raum befassen, mit Strukturen der Kommunikation und der Information, mit Privatheit und Öffentlichkeit, die ja auch die Arbeitsfelder des Kunstvereins sind.

Die Verunsicherung, die seit zehn Jahren alle Standortüberlegungen des Kunstvereins durchzieht, scheint nun beendet. Mit gutem Grund sind deshalb Ortsbeschreibung, Positionsbestimmung, fiktive und reale Untersuchungen oder Konstruktionen von Gebäuden und Strukturen die Themen des Jahres 1999.

 

Museum für Moderne Kunst München

Eine "Carte Blanche" erhält das Museum für Moderne Kunst München. Der Direktor, Hans-Peter Porzner, wird neben Werken aus eigenen Beständen auch ausgewählte künstlerische Positionen präsentieren, so u.a. das Archiv von Hans Baschang (Jg. 1937, seit 1975 Professor an der Akademie der bildenden Künste in München).

Das Museum für Moderne Kunst München ist ein Projekt des Künstlers Hans-Peter Porzner, der seit einigen Jahren mittels Einladungskarten, Plakaten oder großen Anzeigen über die neuesten Aktivitäten des Instituts informiert und damit dem (imaginären) Institut eine mediale Realität verschafft. Inzwischen kann man die Aktivitäten des MfMK München auch im Internet besichtigen

 

Kunst im Schaufenster

Die in diesem Sommer begonnene Nutzung des Schaufensters in der Alleeunterführung Moltkestraße wird fortgesetzt. Es bietet die Möglichkeit eines relativ spontanen Zugriffs auf junge Kunst, die sich als Kommentar, Botschaft oder Résumé den Passanten unerwartet "in den Weg" stellt und gibt die Möglichkeit, mehr in die Stadt hineinzuwirken.

Das von Elke Baulig gestaltete Schaufenster mit Souvenirs "von Orient bis Okzident" (unsere Abbildung) zeigte einen subversiven Querschnitt durch die sogenannte moderne Plastik. Im Hinblick auf die in Heilbronn gepflegte traditionelle Skulptur im öffentlichen Raum war die Präsentation gleichzeitig auch (selbst-) ironischer Kommentar.

Fortgesetzt wird die Reihe derzeit mit " La volonté generale" von Kirstin Arndt, 1999 wird das Schaufenster in die Ausstellung mit Stipendiaten der Kunststiftung Baden-Württemberg einbezogen

 

Jahresgaben und Finale regionale '99

 

Die Jahresgaben 1999 und die jurierte Mitgliederausstellung Finale regionale '99 in Zusammenarbeit mit dem Künstlerbund Heilbronn werden auch weiterhin zum Jahresende im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen.

Begleitend zu den Ausstellungen werden auch im kommenden Jahr wieder Führungen, Reden über Kunst, Vorträge und Kataloge die Möglichkeit zur vertiefenden Information bieten und die in den Ausstellungen gezeigte Kunst durch Texte und Diskussionen vermitteln oder auch durch andere Bildmedien ergänzen.

Über die Termine der Atelierbesuche 1999 bei Jürgen Brodwolf, Renate Hoffleit, Erwin Wortelkamp und weiteren Künstlern und Künstlerinnen erfahren Sie Anfang des Jahres nähere Einzelheiten.

Auch die Kunstfahrten werden wir Ihnen mit ausführlichen Informationen und konkreten Terminen ab Januar 1999 wieder aktuell anbieten. Voraussichtlich die erste Tagesfahrt im neuen Jahr ist der Fondation Beyeler in Riehen (Basel) gewidmet, aber auch mehrtägige Fahrten sind in Vorbereitung, etwa zur Biennale nach Venedig...

Ich freue mich darauf, Sie auch 1999 wieder regelmäßig im Kunstverein zu treffen hier oder dort und mit Ihnen über Kunst zu reden. Bis bald.

Ellen Seifermann

 

 

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