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Kunstverein Lingen

Kaiserstraße 10a
49809 Lingen
Tel 0591 - 599 95; Fax 0591 - 599 05
Di - Fr 10 - 17 Uhr, Sa + So 11 - 17 Uhr
info@kunsthallelingen.de
www.kunsthallelingen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

15.11. 1998 - 17.1. 1999


Harry Kramer

Der Nachlaß

 

Harry Kramer, Ein Frisör aus Lingen, so der Titel der Retrospektive 1990, ist 1925 in Lingen geboren und 1997 in Kassel gestorben. Sein Weg vom Frisör zum Professor in Kassel führte ihn über die Stationen eines Tänzers und Schauspielers, eines Puppenspielers und Bildhauers, eines Filmemachers und Performers zum ordentlichen deutschen Professor für Bildhauerei an der Gesamthochschule in Kassel. Dort entstanden neben den Bildern der Apokalypse, seinem persönlichen Spätwerk, vorwiegend Gemeinschaftsarbeilen mit Studenten. Kramer galt als ein Ausnahmelehrer in der deutschen Kunsthochschullandschaft. Seine letzte, überregional wahrgenommene künstlerische Idee, war die Gründung der Nekropole, einer Künstlertotenstadt im Habichtswald bei Kassel, wo er auch anonym beigesetzt worden ist.

Der Kunstverein Lingen hat seine Kunsthalle im Oktober 1997 mit Werken Kramers und fünf seiner ehemaligen Studenten eröffnet. Nun, ein Jahr später, vervollständigt er den Überblick über das vielfältige Schaffen Kramers, in dem er nahezu alle Werke aus dem Nachlaß zeigt, die der Stiftung Nekropole gehören. Für diese verwaltet der Kunstverein Lingen den künstlerischen Nachlaß und zeigt ihn in Ausschnitten parallel zum jeweiligen Ausstellungsprogramm. Viele der Arbeiten sind nach langen Jahren erstmals wieder zu sehen.

Gezeigt werden Figuren aus dem 1. Programm des Mechanischen Theaters und die Drahtskulpturen. Donnerstags 18.30 Uhr und sonntags 11.30 Uhr werden im Anschluß an die kostenlosen Führungen die fünf Filme Kramers gezeigt. Zu sehen sind in den sechziger Jahren entstandene Möbel und die farbigen Schiebeplastiken. Dazu Seidensiebdrucke auf Leinen und Bauelemente zur industriellen Fertigung. Es werden die Bojen und die Rollende Kugel gezeigt, ebenso die beiden Särge, die ebenfalls aus Polyester sind. Im Eingangsbereich der Kunsthalle wird es die große Endlose Schiene zu sehen geben, deren Durchmesser 2,40 m beträgt. Ein sitzender und ein stehender Automat, Kramer jeweils Lebensgröße, sind Teil der Ausstellung, so wie auch Gemeinschaftsarbeiten mit Studenten seiner Klasse, die Kinderlieder, mechanische Figuren, die sich nach Geldeinwurf bewegen. Aus anderen Aktionen mit Studenten sind die Backformen des Projektes: Kunst als Backwerk zu sehen und Brotköpfe, gebacken nach Kramers Kopfabformung. Den Abschluß bilden die Schrifttafeln der Apokalypse aus den achtziger Jahren, die Kramers persönliches Spätwerk sind. Auf Ihnen sind die Kapitel der Apokolypse nach Martin Luthers Biblia Wittenberg, 1545, kodiert geschrieben.

Die Ausstellung gibt einen umfangreichen Überblick über einen vielseitigen Künstler, der in besonderer Weise dem Ort der Ausstellung verbunden ist, insofern nämlich als seine Vorfahren, Eisenbahner, in der Halle IV des Eisenbahnausbesserungswerkes, in dem heute die Kunsthalle einen Teil einnimmt, gearbeitet haben. Die Ausstellung wird gefördert durch die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken und die Volksbank Lingen eG.

 

 

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