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Kunstverein Passau

Ausstellungslokal: St. Anna Kapelle
Hl.-Geist-Gasse 4
D - 94032 Passau
Tel. 0851 / 37659
Di - So 13 - 18 Uhr
Kontakt Pressearbeit:
Uta Spies c/o Museum Moderner Kunst Passau
u.spies@woerlen-mmk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

20.08. - 11.09. 2005

Heiner-Matthias Priesnitz

Bleistift und Beklemmung

Eine Ausstellung des Kunstvereins Passau im Kubin-Haus Zwickledt in Zusammenarbeit mit den OÖ Landesmuseen Linz.

Eröffnung der Ausstellung:
Freitag, 19. August, 19 Uhr

Ort der Ausstellung:
Kubin-Haus Zwickledt, Zwickledt 7, A ­ 4783 Wernstein am Inn,
Telefon +43 / 7713 / 6603

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 10 ­ 12 Uhr und 14 ­ 16 Uhr
Freitag 9 ­ 12 Uhr und 17 ­ 19 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag: 14 ­ 17 Uhr
Montag geschlossen

 

Ein Mal im Jahr veranstaltet der Kunstverein Passau im Kubin-Haus im oberösterreichischen Zwickledt eine Ausstellung, in der ­ in Anlehnung an Alfred Kubins bevorzugtes Ausdrucksmittel, die Zeichnung, ­ wichtige Positionen der Zeichnung aus Niederbayern vorgestellt werden. Heiner-Matthias Priesnitz, geboren in Breslau und seit über 25 Jahren bei Vilsbiburg lebend, wurde vom Kunstverein eingeladen, seine geheimnisvollen Schraffurzeichnungen zu präsentieren. Auch in diesen ist etwas von dem, was Alfred Kubin "melancholischer Grundton, Elend der Verlassenheit und Kampf mit dem Unverständlichen" nennt, allerdings in visuell sehr reduzierten Bildprogrammen und Zeichentechniken.
Heiner-Matthias Priesnitz´ Zeichnungen erteilen eine klare Absage an offensive visuelle Reizprogramme und jede vordergründige Aufdringlichkeit der Kunst. Der Betrachter muss sich lange einsehen bis er die fein schraffierten Flächen und fast durchsichtig erscheinenden zarten Grauabstufungen seiner Zeichnungen als "figürlich" wahrnimmt.
Mit hartem Bleistift zeichnet Heiner-Matthias Priesnitz rätselhafte Gebäude und Objekte, die meist den Anschein von Schutzbunkern, Wehranlagen und Lagerhäusern erwecken. Die Formen wirken nüchtern, schmucklos, monumental. Dagegen versagt ihnen die Zeichnung die Illusion materieller Präsenz. Der Perspektive ist kaum zu trauen. Die Lichtführung, die nicht dem physikalischen Erfahrungslicht entspricht, fördert den Eindruck des Unwirklichen. Eher wie ein Schatten oder wie durch einen Nebel hindurch tauchen die Gegenstände auf ­ ungreifbar, nicht vermessbar, isoliert, einer Erscheinung ähnlich.
Die gezeichneten Objekte und menschenlosen Bauwerke von Priesnitz, dessen Affinität zum Surrealen bei seinem Münchner Akademieprofessor Mac Zimmermann auf fruchtbaren Boden fiel, weisen in eine geheimnisvolle, ideale Welt. Sie wirken merkwürdig untergründig und auf delikate Weise bedrohlich.
Priesnitz arbeitet an der Grenze optisch physiologischer Wahrnehmung und damit an den Grenzen der Ausstellbarkeit und der Reproduzierbarkeit. Die Kontrastwerte sind mitunter so stark nivelliert, dass eine adäquate Reproduktion der Zeichnungen unmöglich ist.
Heiner-Matthas Priesnitz: 1944 in Breslau geboren, 1970­1976 Studium an der Kunstakademie München bei Mac Zimmermann und Gerd Winner, 1974/75 Meisterschüler, 1976 Diplom, Förderpreis für Malerei und Grafik der Stadt München, seit 1979 wohnhaft in Niederbayern, 1980 Jahresstipendium an der Villa Massimo in Rom, 1992­2003 Lehrauftrag an der Universität Würzburg (Zeichnen), 1998 Aufnahme in den Deutschen Künstlerbund, lebt in Velden/Eberspoint (Niederbayern).

 

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