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Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, DüsseldorfGrabbeplatz 4
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 - 32 70 23; Fax 0211 - 32 90 70
Di - Sa 12-19 Uhr, So 11-18 Uhr
mail@kunstverein-duesseldorf.de
http://www.kunstverein-duesseldorf.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
16.09. 2006 - 07.01. 2007
Teresa Margolles
127 cuerpos
Die Ausstellung ist Teil des Projektes "Quadriennale 06 der Stadt Düsseldorf. Im Anschluss an die Eröffnung laden Kunstverein, Kunsthalle und K20 zur Quadriennale-Feier auf dem Grabbeplatz ein.
Anlässlich der "Quadriennale 06" zeigt die mexikanische Künstlerin Teresa Margolles (*1963 in Culiacán, Sinaloa/Mexiko) im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen ihre Einzelausstellung 127 cuerpos. Teresa Margolles vertritt eine der radikalsten und international meist diskutierten Positionen der zeitgenössischen Kunst. In ihren auf den ersten Blick zarten, poetischen Installationen präsentiert sie den Körper in stark abstrahierter Form und doch mit höchst realistischen Mitteln: Sie arbeitet mit menschlichen Spuren, wie dem Wasser von Leichenwaschungen, Blutspuren oder Fettablagerungen, die sie in schwerelos anmutende Arbeiten transformiert. Dabei füllt sie den Ausstellungsraum mit Überresten zahlreicher, oft anonymer Körper und kontaminiert, so seine neutrale, unschuldige Aura.
127 cuerpos (127 Körper, 2006) lautet der Titel der Arbeit, die Teresa Margolles für die Ausstellung im Kunstverein konzipiert hat ein Titel der auf die 127 Körper, genauer auf 127 obduzierte Leichname aus verschiedenen Orten Mexikos verweist, denen das Material für die Ausstellung entstammt. Die Künstlerin zeigt die Reststücke von Fäden, mit denen Leichen nach der Autopsie vernäht wurden; Fäden, die den gesamten Leichnam durchwandert und dessen körperliche Spuren in sich aufgesogen haben.
Teresa Margolles verbindet diese Fadenstücke zu einer raumgreifenden Installation, die in der Reduziertheit des Materials ein Gefühl von Vergänglichkeit, Verschwinden und Auflösung vermittelt. Die Frage der Auflösung lässt sich dabei nicht nur auf den Aspekt des Körperlichen, sondern auch auf Wertesysteme, gesellschaftliche und politische Strukturen übertragen.
Die Personen, von denen Teresa Margolles, Arbeiten handeln, leben an den Rändern der Gesellschaft. In ihrem Werk erscheint der Körper nicht nur als Träger von Individualität, sondern auch als sichtbarer Repräsentant einer breiten, minderprivilegierten Schicht. Neben sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aspekten spielen in der Arbeit von Margolles ebenso Vergänglichkeit und Erinnerung, Verlust, Trauer und Schmerz eine wichtige Rolle.
Margolles, Arbeiten bestechen durch Konsequenz und Unnachgiebigkeit, durch eine schonungslose Auseinandersetzung mit dem Körper als totem Körper, als Leichnam. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine große Brisanz und Aktualität, sowie einen berührenden Umgang mit Vergänglichkeit und Verschwinden aus. Sie verbinden das Persönliche mit dem Politischen, das Abstrakte mit dem Konkreten, westliche Codes mit lateinamerikanischer Realität. Dabei fordern sie den Betrachter auf, sich mit den verdrängten und tabuisierten Aspekten des (sozialen) Körpers zu beschäftigen.
Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint ein Katalog mit Vorworten des Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe, und der Direktorin des Kunstvereins Dr. Vanessa Joan Müller, sowie Texten von Nike Bätzner, Patrizia Dander, Guillermo Fadanelli und Heriberto Yépez. 220 Seiten, Hardcover, deutsch / englisch / spanisch. Preis: · 39 / · 37 für Mitglieder.
Eröffnung am Freitag, den 15. September um 20 Uhr
Rahmenprogramm zur Ausstellung:
Donnerstag, 21. September 2006, 19 Uhr
Teresa Margolles 127 cuerpos
Teresa Margolles spricht über ihre Arbeit.
(Spanisch mit Übersetzung)
Im Rahmen ihrer Ausstellung 127 cuerpos stellt die mexikanische Künstlerin Teresa Margolles (*1963 in Culiacán, Sinaloa/Mexiko) im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen ihre Arbeit vor.
Teresa Margolles vertritt eine der radikalsten und international meist diskutierten Positionen der zeitgenössischen Kunst. Seit Anfang der 90er Jahre widmet sie sich mit ihrem Werk dem Thema des Todes und seinen sozialen Bedingungen. Anfangs noch in theatralen und grotesken, von Gothic-Kultur, und Wiener Aktionismus geprägten Performances gemeinsam mit der Künstlergruppe SEMEFO (Servicio Medico Forense/medizinisch-forensischer Dienst) stand die schockhafte Konfrontation mit dem Tod im Mittelpunkt. Seit der Auflösung von SEMEFO Ende der 90er Jahre hat das Werk von Teresa Margolles formal und inhaltlich eine Wende genommen. In ihren immer reduzierteren installativen Arbeiten greift sie Problematiken der sozialen Ungleichheit und Ausgrenzung auf. Zugleich treten jedoch immer stärker Themen wie Vergänglichkeit und Erinnerung, Verlust, Trauer und Schmerz in den Vordergrund.
Teresa Margolles, Arbeiten bestechen durch eine schonungslose Auseinandersetzung mit dem Körper als totem Körper, als Leichnam. Für ihre Ausstellung im Rahmen der >Quadriennale 06" hat Teresa Margolles eine neue Arbeit mit dem Titel 127 cuerpos konzipiert. Sie präsentiert eine raumgreifende Installation bestehend aus Reststücken von Fäden, mit denen 127 Leichname nach der Autopsie vernäht wurden eine Arbeit die von Verschwinden und Auflösung von Wertesystemen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen spricht.
Im Rahmen ihres Vortrages im Kunstverein gibt Teresa Margolles einen Überblick über ihr bisheriges Schaffen. Zudem wird sie auf ihre Eindrücke aus dem zweimonatigen Aufenthalt in Düsseldorf zur Vorbereitung der Ausstellung eingehen und ihre Erfahrungen mit dem lokalen (sozialen) Körper schildern.
Der Vortrag ist in spanischer Sprache mit deutscher Übersetzung, Eintritt: · 3,- / für Mitglieder des Kunstvereins frei. Die Ausstellung ist an diesem Abend geöffnet.
Mit freundlicher Unterstützung der Art City Düsseldorf im Rahmen der Quadriennale 06
Donnerstag, 26. Oktober 2006, 19 Uhr
Die Kinder des nachrevolutionären Zeitalters
Dr. Bernd M. Scherer, Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, Berlin, spricht über Kunst und Kultur im Zeichen des gesellschaftlichen Umbruchs in Mexiko.
Mittwoch, 22. November 2006, 19 Uhr
A Certain Kind of Death
Wieland Höhne, Organisator des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests, stellt dokumentarische und künstlerisch experimentelle Filme internationaler Künstler zum Thema Tod vor. (Filme in englischer Sprache)
Donnerstag, 7. Dezember 2006, 19 Uhr
Leben auf der Straße 10 Jahre TrebeCafé
Das TrebeCafé ist eine hoch engagierte Einrichtung der Diakonie zur Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen in Düsseldorf, die ihren Lebensmittelpunkt >auf der Straße" haben. Zum 10-jährigen Bestehen wird das TrebeCafé Einblicke in seine Arbeit gewähren.
*parallel in der Kunsthalle: under cover aus dem Verborgenen. Berlinde De Bruyckere und Martin Honert
Öffnungszeiten: Di - Sa 12 - 19 Uhr, So 11 - 18 Uhr
Führungen durch die Ausstellung mittwochs 18 Uhr
Zu einer abschließenden Präsentation der dHCS-Stipendiaten 2005/2006
am Mittwoch, den 21. Februar, um 19 Uhr
in den Atelierräumen in der Walzwerkstraße 14 (Reisholz)
laden wir Sie herzlich ein.
LUKA FINEISEN
JAN KÄMMERLING
SEB KOBERSTÄDT
MONIKA STRICKER
THOMAS TRINKL
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