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Museum moderner Kunst
Stiftung Wörlen

Bräugasse 17
94032 Passau
Tel. 0851 - 383 87 90; Fax 0851 - 38 38 79 79
Di - So 10 - 18 Uhr
info@mmk-woerlen.de
www.mmk-passau.de
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

07.02. - 14.03.2004


Salvador Dali

Surreale Welten

Meisterwerke der Druckgrafik zum 100. Geburtstag

Sammlung Ess


Die Ausstellung, die im Jahr von Salvador Dalís (1904 Figueras - 1989 Figueras) 100. Geburtstag stattfindet, zeigt ca. 350 Radierungen, Holzschnitte, Lithographien und Fotocollagen und ermöglicht somit einen umfassenden Einblick in das Schaffen des weltberühmten Malers und Grafikers. Zu sehen sind alle 100 Farb-Holzschnitte zur "Göttlichen Komödie" (1960), der Lithographien-Zyklus "Don Quichotte" (1957), Foto-Collagen (die einzigen, die Dalí je gefertigt hat), Farbradierungen zu "Le Décamerone" (1972) u. v. a. m.

Salvador Dalí, der große Meister des Surrealismus, ist bekannt, ja berühmt als Schöpfer außergewöhnlicher Gemälde: die "Weichen Uhren", die "Elefanten mit Spinnenbeinen" und der sich in ein Ei verwandelnde "Narziss" sind Vielen ein Begriff.

Dalís druckgrafisches Schaffen war lange Zeit weniger bekannt. Als Anfang der 1980er Jahre Fälschungen auftauchten, geriet es zum Teil in Mißkredit. Zwischenzeitlich ist das druckgrafische Werk systematisch katalogisiert und die Fälschungen eindeutig als solche erkannt.

Die Druckgrafiken stellen innerhalb des Gesamtwerks des großen "Traummalers" eine eigenständige, in sich geschlossene Welt, dar.

In den Radierungen, Lithografien und Holzschnitten präsentiert sich dem Betrachter eine große Fülle der literarischen, philosophischen und auch naturwissenschaftlichen Themen vergangener Jahrhunderte bis in die Gegenwart.

Dalí illustrierte seine eigenen Texte in Büchern und Revuen, aber vor allem bedeutende Werke der europäischen Literatur, und zwar während seiner gesamten "schöpferischen Schaffenszeit" von der Mitte der 30er bis zum Beginn der 80er Jahre.

Dalí schöpft aus verschiedenen künstlerischen Positionen und Stilen, z. B. wertet er Jugendstil und malerischen Verismus aus. Vor allem aber schöpft er aus sich selber. Im Mittelpunkt seines Werkes steht das Bemühen um systematische Erkenntnis und Erschließung der Welt des Unbewussten und Unterbewusstseins, der Welt der Träume, der Wünsche, des Deliriums, der mystischen Visionen und letztlich der tiefen Selbsterkenntnis. Daher erklärt sich auch Dalís großes Interesse für die Themen der Weltliteratur. Seine Grafiken illustrieren nicht nur, sondern führen in die Tiefe, deuten und interpretieren.

Im Stil eines surrealistischen Mystizismus, manchmal aber auch bizarr und grotesk oder von hintergründigem Humor geprägt, gepaart mit treffsicherer Formgebung, entstanden vielseitige und ausdrucksstarke Grafiken, jedes einzelne Blatt ein Meisterwerk für sich.

Von den literarischen Werken, die er illustrierte, sind vor allem zu nennen: Dantes "Göttliche Komödie", Goethes "Faust", Boccaccios "Decamerone", mittelalterliche Sagen und Legenden um die "Suche nach dem Graalsschatz", Quevedos "Visionen", Lewis Carrolls "Alice im Wunderland", die Autobiografie des Künstlers Benvenuto Cellini, Cervantes` "Don Quichotte" (der vielleicht berühmteste Grafikzyklus), Prosper Merimés Libretto zur Oper "Carmen", Casanovas Memoiren, Freuds "Moses und der Monotheismus" und die Bibel.

Vernissage: Freitag 6. Februar 2004, 19 Uhr

Begrüßung: Hanns Egon Wörlen, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Wörlen

Einführung: Heinz Ess, Vizepräsident der Fundatia "Kronstadt"

Eröffnung: Dr. Xavier Selles Ferrando, Kulturrat a.D. der Spanischen Botschaft Wien

 

 

 

14.02. - 14.03.2004


Anna Jermolaewa


Nachdem Harald Szeemann sie und ihr "Grillhuhn" ­ Video 1999 auf die 48. Biennale nach Venedig eingeladen hatte, ging alles sehr schnell mit der Karriere von Anna Jermolaewa. 20 Ausstellungen hat die junge Künstlerin, die 1970 in St. Peterburg geboren wurde und seit 1989 in Österreich lebt, allein im folgenden Jahr absolviert.
Bereits in St. Petersburg hatte Jermolaewa die Kunstschule besucht und nach streng akademischen Prinzipien malen gelernt. In Wien absolvierte sie dann ein Studium der Kunstgeschichte (1990 bis 1998), von 1997 bis 2002 besuchte sie dort schließlich die Akademie der Bildenden Künste (Meisterklasse für Malerei, Graphik und Neue Medien / Prof. Peter Kogler).
Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit stehen heute Video- und Fotoarbeiten, daneben entstehen Gemälde, in denen Jermolaewa einen stark konzeptuellen Ansatz verfolgt.
In der Ausstellung des MMK Passau wird die russische Künstlerin in ihrem Umgang mit Video, Fotografie und Installation präsentiert. Gezeigt werden u. a. die Videos "Mutterschaft" (1999), "Überlebensversuche" (2000), "Kurvenreich" (2002) und "Singleparty", die 2003 entstandene Installation "Cabaret" und die Fotoserie "Trash".

Zum Werk

Zentrale Themen in den Video- und Fotoarbeiten Anna Jermolaewas sind die funktionalen Strukturen von Gesellschaft, ihre sozialen Beziehungsabläufe und alltäglichen Gewohnheiten. Immer wieder geht es dabei um das Individuum im Netzwerk von diskreten Agenten der Machtausübung, die selbst nicht erkennbar und benennbar werden. "Viele meiner Arbeiten handeln von Manipulation", sagt Jermolaewa. "Wer oder was manipuliert, bleibt dabei fast immer außerhalb des Bildfeldes. Die Machtmechanismen, die ein Individuum heute beeinflussen oder lenken, werden immer feiner und unsichtbarer."
Viele Arbeiten Anna Jermolaewas handeln zugleich von der Relativität der Werte, von der Instabilität der Existenz in einer Gesellschaft, die genau das Gegenteil fordert: Effizienz und flexible Anpassung an sich ändernde Umstände. "Anna Jermolaewa unterläuft in ihren Videos diesen Anspruch des perfekten Funktionierens und zeigt den unliebsamen Absturz, wenn das allzu Konforme den Halt verliert..." (Vanessa Joan Müller)

Zu einzelnen Exponaten (Auswahl)

In ihrem Video Mutterschaft (1999) zeigt Jermolaewa eine Handvoll Hundebabys, die verzweifelt versuchen, an den Zitzen ihrer Mutter Nahrung zu erhalten. Die Hundemutter wendet jedoch ihre Aufmerksamkeit einer menschlichen, sie streichelnden Hand zu. Dabei bleibt die an einem Tisch sitzende dazugehörige Person unsichtbar und anonym. Akustisch überlagert wird diese Szene von einer undeutlich hörbaren Konversation.
Wie in einigen ihrer anderen Arbeiten bedient sich Jermolaewa auch hier des Spiels von Anwesenheit und Abwesenheit, von Unsichtbarkeit und Sichtbarkeit. Die entscheidenden Dinge scheinen sich außerhalb des sichtbaren Bildes abzuspielen. Die Beziehungen zwischen den Figuren bleiben unbestimmt, die Situation unklar.

Auch in der Videoarbeit Überlebensversuche (2000) spielen die Beschränkung der Themenwahl auf ein zentrales Motiv und deren Wiederholung und darüber hinaus die Frontalität des Bildes eine wichtige Rolle für die geistige Umleitung auf das Dahinterliegende. Vierzehn Stehaufmännchen geraten darin durch eine unbekannte Kraft in Bewegung und können diese nicht mehr stoppen. Mit steigender Bewegungsgeschwindigkeit fallen sie ins Unbekannte und verschwinden, begleitet von lauten Knallgeräuschen. Stehaufmännchen sind nicht nur Spielzeuge für Kinder, sondern fungieren auch als Symbol für das Vermögen von Problemverarbeitungen von Individuen. Was auch geschieht ­ ein Stehaufmännchen lässt sich durch nichts umwerfen und steht immer wieder auf, um nochmals von vorne zu beginnen.
Das Video nimmt jene Eigenschaft mittels Loop-Verfahren wörtlich. Das eindringliche, beinahe schussartige Aufprallen der Figuren abseits des Sichtbaren geht, unter die Haut und wird physisch wahrgenommen. Die Puppe als verkleinerte Repräsentantin des Menschen rührt an Körperliches und schafft ein Vergleichsbild für das Agieren innerhalb sozialer Kontexte.

Eine gekonnte Neubefahrung des Terrains weiblicher Erotik und/oder Sexualität ist Kurvenreich ein 2002 entstandener dreiminütiger Viedeoloop. Die Abfolge knapp und schön geschnittener Fragmente zeigt ein kleines rotes Spielzeug-Sportauto, das den Kurven eines weiblichen Körpers folgt, durch eine Körperlandschaft rast, die ebenso objektiviert wie sinnlich ist. Man hört nichts als das Reibungsgeräusch der Reifen des sich über die Hautoberfläche bewegenden Wagens. Es ist fast, als ob das Auto zu einem kartografischen Mittel würde, das den Körper dieser Frau erfasst, deren Gesicht man nie sieht. Mit der für sie charakteristischen Leichtigkeit hinterfragt Jermolaewa auf humoristische Weise eine zum Gemeinplatz gewordene kulturelle Trope: die Sexualisierung des Automobils bzw., im Fall von Autorennen, die Hochgeschwindigkeitsverlängerung männlicher Macht (den mobilen Phallus). Was dieses elegant konstruierte Video betrifft, könnte man das rote Spielzeug-Sportauto auch als symbolischen Ersatz des männlichen Körpers interpretieren. Und da das Spielzeugauto auch für die Welt der Kinder und des Spielens steht, lässt die Einführung dieses Zeichens der " Unschuld " mögliche andere verstörende Konnotationen anklingen.

 

Vernissage Freitag, 13. Februar 2004, 19 Uhr

 

 

 

20.03. - 27.06.2004


Frau im Bild

Inszenierte Weiblichkeit in der Sammlung Würth

In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall.

Die Ausstellung ist dem Frauenbildnis in der Bildenden Kunst der letzten 100 Jahre gewidmet und damit auch den in der Regel männlich konstruierten Vorstellungen von Weiblichkeit. Denn selbst im 20. Jahrhundert findet eine männliche Dominanz der Kunstproduzenten ihr Gegenstück in einer Vielzahl von Frauendarstellungen - oft Aktbildern. Gezeigt werden aus der Sammlung des Unternehmers Reinhold Würth aus Künzelsau 80 Exponate von 51 verschiedenen KünstIerInnen so etwa Hans Arp, Elvira Bach, Stephan Balkenhol, Max Ernst, Rudolf Hausner, Karl Horst Hödicke, Robert Jacobsen, Oskar Kokoschka, Fernand Leger, Aristide Maillol, Pablo Picasso, Christian Rohlfs u. v. a. m.

Kuratorinnen: Beate Eisen-Schwedler, Kirsten Fiege

Vernissage: Freitag, 19. März 2004, 19 Uhr

 

 

 

20.03. - 27. 06.2004


Gegen-Position(-en)

Künstlerinnen in Österreich 1960 - 2000


Parallel zu der Ausstellung "Frau im Bild" wird in dieser Präsentation das Bild der Frau ausschließlich aus der Perspektive von Künstlerinnen gezeigt. Präsentiert werden Malerei, Zeichnung, Fotografie, Videokunst und Installation aus den Jahren 1945 bis heute u. a. von Barbara Eichhorn, VALIE EXPORT, Ilse Haider, Xenia Hausner, Christine und Irene Hohenbüchler, Barbara Holub, Birgit Jürgenssen, Martha Jungwirth, Gudrun Kampl, Kiki Kogelnik, Brigitte Kowanz, Elke Krystufek, Maria Lassnig, Inés Lombardi, Dorit Margreiter, Inge Morath, Lisl Ponger, Eva Schlegel u. a.

Kuratorinnen: Silvie Aigner-Steiner, Brigitte Borchardt-Birbaumer

Vernissag: Freitag, 19. März 2004, 19 Uhr

 

 

 

20.03. - 27.06.2004


Frauenbilder.

Georg Philipp Wörlen

(1886 Dillingen - 1954 Passau)

Die Frau im Werk von Georg Philipp Wörlen

 

Eröffnung am 19.3.2004, 19 Uhr

 

 

 

 

03.07.2004 - 19.09.2004


"Den Blick als Frau gerichtet"

Arbeiten von Margret Bilger, Gabriele Münter und Paula Modersohn-Becker
In Zusammenarbeit mit der OÖ Landesgalerie

Im Rahmen der Bayerisch-Oberösterreichischen Landesausstellung 2004

Voraussichtlich: Vernissage am Freitag, 2. Juli 2004

 

 

 

03.07.2004 - 19.09.2004


Parameter of Life Internationale Fotokunst

Fotografien aus Amerika, Europa und Australien u. a. von Bernd und Hilla Becher und deren Schülern Thomas Ruff und Thomas Struth, außerdem von Gerhard Richter aus Deutschland, den amerikanischen Künstlerinnen Vanessa Beecroft, Nan Goldin, Cindy Sherman etc. der weltbekannten Künstlerin Shirin Neshat, dem irischen Künstler Sean Scully, der französischen Künstlern Bettina Rheims sowie Anne & Patric Poirier, der belgischen Künstlerin Marie-Jo Lafontaine und der australischen Künstlerin Tracy Moffatt.

Voraussichtlich: Vernissage am Freitag, 2. Juli 2004

 

 

 

Anfang September bis Ende November 2004


Franz West

Das MMK präsentiert eine Einzelausstellung mit rund 80 Arbeiten des 1947 in Wien geborenen und international reüssierenden Künstlers Franz West. Gezeigt werden Exponate aus verschiedenen Werkgruppen und Genres, so etwa seine (frühen) Passstücke, Zeichnungen, Collagen, Skulpturen wie Möbelstücke, Videos und Fotografien. Darüber hinaus wird eine monumentale Skulptur im öffentlichen Raum, an einem prominenten Passauer Platz, für den Zeitraum der Ausstellung installiert.

 

 

 

27.11. - 23.01.2005


Ewald Mataré

Das Bild des Menschen

 

 

 

Ende November 2004 bis Ende Januar/Februar 2005


Votiv

Malerei, Graphik, Plastik


 

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