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ZKM - Museum für Neue Kunst

Lorenzstraße 9
76135 Karlsruhe
Tel. 0721 - 81 00 13 00; Fax 81 00 13 09
mnk@zkm.de
Mi - Fr 10-18 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr, Mo/Di geschlossen
Medialounge/Mediathek: Di-Fr 12-18 Uhr, Sa/So 12-16 Uhr, Mo geschlossen
http://on1.zkm.de/zkm
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

02.09. 2012 - 13.01. 2013


Vidéo Vintage 1963-1983

Eine Auswahl von Gründungsvideos aus
der Sammlung des Centre Pompidou Paris

Eine Ausstellung im ZKM | Medienmuseum

Sehr geehrte Damen und Herrren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Medium Video wurde von allen ästhetischen Strömungen beeinflusst und etablierte sich als eines der wichtigsten zeitgenössischen Mittel des künstlerischen Ausdrucks einerseits und als kritisches Instrument andererseits. Anhand einer Auswahl der populärsten Videoarbeiten zeigt die Ausstellung "Vidéo Vintage 1963-1983" in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou Paris die Entstehung der Videokunst der 1960er- bis frühen 1980er-Jahre. Von großem Interesse ist hierbei die Auswahl der drei Schwerpunkte, die die Entwicklung des Videos, seine künstlerische Anwendung, ,Beforschung' und Kritik offenlegen: "Performance und filmisches Selbstportrait", "Fernsehen: Forschung, Experimente, Kritik" und "Haltungen, Formen, Konzepte". Ab dem 22. September präsentiert das ZKM mit der Ausstellung "Vidéo Vintag e 1963-1983" eine Auswahl an 72 Videos von 50 KünstlerInnen aus der Sammlung des Centre Pompidou Paris, die die Entwicklung der Videokunst von 1963 bis 1983 nachzeichnet.

Pressekonferenz: Do., 20.9.2012, 11 Uhr, ZKM | Medienmuseum

Ausstellungseröffnung: Fr., 21.9.2012, 19 Uhr, ZKM | Medienmuseum

 

 

ab 02.11.2012

Better Books: Kunst, Anarchie und Apostasie

ZKM | Museum für Neue Kunst, EG

In den 1950er- und 1960er Jahren durchlief London eine kulturelle Revolution, die die Sichtweise auf die Gegenwartskunst für immer veränderte und eine radikale Reformulierung des künstlerischen Schaffens auslöste. Vereint in ihrem Unglauben in die Kultur (und angesichts der besorgniserregenden, geopolitischen Lage während des Kalten Krieges)versuchte die Nachkriegsgeneration der KünstlerInnen, DichterInnen und SchriftstellerInnen neue Wege im Entfremdungsprozess von den vorherigen Generationen zu finden. Viele KünstlerInnen lernten sich erst kennen, als sie in Tony Godwins Buchhandel "Better Books"auf der Londoner Charing Cross Road Zuflucht fanden. Durch das erfolgreiche Konzept von Bill Butler, Barry Miles und Bob Cobbing wurde "Better Books" sowohl zum Refugium als auch zur Plattform und ðStimmeÐ des explosiv-radikalen Gebarens in London. Der Buchladen ermöglichte und initiierte Treffen, gab Raum für Ideen und wurde zur Herberge für zahlreicheKünstlerInnen, DichterInnen, FilmemacherInnen, MusikerInnen und SchriftstellerInnen der Avantgarde.
Die Ausstellung "Better Books: Kunst, Anarchie und Apostasie" im ZKM | Museum für Neue Kunst präsentiert die Kunstwerke, Filme und Gedichte, die zum Zeugnis dieses Aufbruchs wurden, sowie kaum gezeigte Fotografien, Ephemera und weiteres Archivmaterial. Diese Präsentation soll einen tiefen Einblick in die "Better Books"-Szene eröffnen: in "the sTimga experience" und "The International Poetry Incarnation", in die "Destruction in Art Symposium (DIAS)", "The People Show", in die Entstehung der "London Filmmakers Cooperative", in die "Book Plumbing"-Events von John Latham und Jeffrew Shaw sowie in Tjebbe van Tijens zahlreiche multimediale Aktionen.
Erstmalig besteht die Möglichkeit Gustav Metzgers Refabrikation seiner auto-kreativen Arbeit "Earth from Space (revisited)" live zu erleben. Das Projekt (1966­2012) gehört zu Metzgers frühestens Experimenten mit flüssigen Kristallen, die die Basis für sein psychedelisches Licht-Exponat liefern. Die selten exponierte Arbeit "Sound Hat" (1970) von Annea Lockwood, von der 15 Kopien für Henri Chopins "OU" produziert wurden, ist ebenso Teil der Ausstellung wie Werner Schriebs auto-destruktive Arbeit DIAS, zusammen mit einer Sammlung von Islwyn Watkins und Criton Tomazos' nicht fertiggestelltem Environment
des "Cage"-Projektes.
Darüber hinaus werden frühe Gemälde und Zeichnungen von Jeff Nuttall zu sehen sein, wie auch die interaktiv-kinetischen Konstruktionen von Bruce Lacey. Filme von Stephen Dwoskin, Pip Benveniste, John Latham, Jeff Keen, Yoko Ono, Kurt Kren, Peter Whitehead, Marie Menken, Pierro Heliczer und vielen weiteren bilden die Kulisse der
Ausstellung. Ebenfalls präsentiert werden Werke visueller Poesie u. a. von Bob Cobbing, Jeff Nuttall, William Burroughs, Alexander Trocchi, Keith Musgrove, Eric Mottram, Dom Sylvester Houdard, John Rowan. Die Gedichte sind zusammen mit den politischen
und theoretischen Schriften jener Tage in den eigens für "Better Books" entstandenen Publikationen _ "My Own Mag", "The Moving Times" und "Writers Forum publications" _ dokumentiert.
Die Ausstellung "Better Books: Kunst, Anarchie und Apostasie" setzt sich zum Ziel die Dialektik und Entkoppelung zwischen ðWortÐ (als strukturierter und destrukturierter Gedanke), "Bild" und "Klang", sowie zu "Kunst" und "Realität" zu untersuchen, die erst durch die vielfältigen Kooperationen, das Zusammenwirken und durch die Konfrontationen im Buchladen "Better Books" entstehen konnte. KünstlerInnen:
Gustav Metzger, John Latham, Jeff Nuttall, Stephen Dwoskin, Bruce Lacey, Keith Musgrove, Islwyn Watkins, Bob Cobbing, Criton Tomazos, Dave Trace, Pip Benveniste, Heather Richardson, Jeff Keen, Alexander Trocchi, Jennifer Pike, Annea Lockwood, Werner Schrieb, Jeffrey Shaw, Tjebbe van Tijen, John Sharkey, Group H, Writers Forum, u. v. m. Kurator: Rozemin Keshvani

Begleitprogramm
Fr, 14.12.2012
im ZKM_Medientheater, Eintritt ¤ 5
Filmscreening "Pilgrimage From Scattered Points" (2006) von Luke Fowler, ein Film
über den britischen Komponisten Cornelius Cardew, Einführung und Diskussion mit Luke
Fowler, 20 Uhr
Konzert mit Luke Fowler und Richard Youngs (UK), strange hypnagogic psych-folk,
21.15 Uhr
Sa, 15.12.2012
Filmscreening "All Divided Selves"
(2011) von Luke Fowler, 18 Uhr im
ZKM_Medientheater
In Kooperation mit Flat Time House, London

 

Fr, 02.11.12 Ausstellungseröffnung

PRÄSENTation. Geschenke für die Sammlung des ZKM

ZKM | Museum für Neue Kunst, 2. OG

Seit der Gründung des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe im Jahr 1989 wurde mit hoher Kompetenz und Sachverstand eine umfangreiche Sammlung aufgebaut _ zunächst von Gründungsdirektor Heinrich Klotz (1935_1999), danach von Peter Weibel, Vorstand des ZKM. Neben der weltweit größten Kollektion an interaktiver Medienkunst besitzt das ZKM entsprechend seiner programmatischen Ausrichtung von bedeutenden KünstlerInnen zahlreiche Werke der in der Gründungszeit als "Neue Medien" bezeichneten Gattungen Video und Fotografie. Aber auch in den traditionellen künstlerischen Ausdruckformen wie Malerei, Skulptur und Zeichnung sind von namhaften Kunstschaffenden Werke in der ZKM-Sammlung zu finden, die in den Jahren des Bestehens auf rund 1.500 Positionen angewachsen ist. Neben einer weitsichtigen Ankaufspolitik für die Sammlung des ZKM wurden der Institution seit 1989 mit Kunstwerken renommierter KünstlerInnen immer wieder großzügige Geschenke gemacht. Sie haben mit dazu beigetragen, das internationale Ansehen des ZKM zu steigern und es als Partner und potentieller Leihgeber attraktiver zu machen. In Anbetracht knapper werdender Ankaufsetats öffentlicher Museen gewährt die Praxis der Schenkung einen immer gern gesehenen Zuwachs für die Sammlung _ in der Vergangenheit und auch in Zukunft. Gerade in einer Zeit, in der die Rolle der philanthropischen "gebenden Hand" (Peter Sloterdijk) und des "Common Wealth" (Michael Hardt, Antonio Negri) neu diskutiert wird, hat eine Ausstellung von ðdemokratischen GebernÐ einen besonderen Stellenwert. Mit dieser Schau möchte das ZKM die DonatorInnen für ihre Großzügigkeit ehren. PRÄSENTation. Geschenke für die Sammlung des ZKM zeigt eine kleine Auswahl an Kunstwerken, die dem ZKM | Museum für Neue Kunst von privaten GönnerInnen oder Unternehmen geschenkt wurden ­ Präsente der besonderen Art. Das angehängte Suffix "- ation" drückt meist eine Handlung oder das Resultat einer Handlung des zugrunde liegenden Verbs aus. Einerseits verweist dies dezidiert auf die Darbietung der geschenkten Kunstwerke, andererseits darf es im übertragenen Sinn auch als Aufforderung verstanden werden. Kurator: Andreas Beitin

 

 


Fr, 02.11.12 Ausstellungseröffnung
Ein Sechstel der Erde. Über die Beziehung des Bildes zur Welt
ZKM | Museum für Neue Kunst
Eröffnung um 19 Uhr
"Ein Sechstel der Erde: Über die Beziehung des Bildes zur Welt" präsentiert Kunst der
letzten 15 Jahre aus Ländern, die Teil der ehemaligen Sowjetunion waren oder zum
Ostblock gehörten. Das Hauptinteresse dieser Ausstellung gilt dem von vielen
zeitgenössischen KünstlerInnen bevorzugten Medium der bewegten Bilder. Es nutzt dabei
dessen weit gespannten "ökologischen" Rahmen, um ein breites Spektrum von Arbeiten aus
vielen unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu präsentieren und zu kontextualisieren.
"Ein Sechstel der Erde" versteht Ökologie im Sinne des französischen Psychoanalytikers
Félix Guattari. Er wies in seinem Essay "Die Drei Ökologien" (1989) darauf hin, dass die
ökologischen Dilemmata, vor denen die Welt gegenwärtig steht, nur angegangen werden
können, wenn menschliche, gesellschaftliche und umweltbezogene Ökologien als eine
Gesamtheit begriffen werden. Guattari sah in der Kunst einen Weg, diese drei Ebenen
miteinander zu verbinden: KünstlerInnen können die ersten sein, die einer neuen Synthese
den Weg weisen, und so dabei behilflich sein, aus der Erfahrung der Kunst zu lernen, unser
Leben ausgeglichener und in sozialer und ökologischer Hinsicht weniger zerstörerisch zu
gestalten.
Das sind kühne Worte, aber angebracht gegenüber jenen Ländern, die nach 1989 aus dem
Ostblock und der Sowjetunion hervorgingen. Die utopischen Ambitionen des einstigen
Sozialismus erloschen in der dystopischen Erfahrung des Überlebenskampfs in den sich neu
formierenden, ökonomisch und ökologisch schwer angeschlagenen Gesellschaften. Diese
Ausstellung verfolgt das Ziel, aufregende künstlerische Positionen aus dieser Zeit zu
präsentieren und gleichzeitig jenen gegenüberzustellen, die bisher sehr viel weniger
Aufmerksamkeit gefunden haben.
Diese Ausstellung umfasst eine Reihe widerstreitender und gelegentlich gegensätzlicher
Themen. Diese ergeben sich nicht nur aus den Laufbahnen der einzelnen KünstlerInnen,
sondern haben auch mit den unterschiedlichen geschichtlichen Erfahrungen ihrer jeweiligen
Herkunftsländer zu tun bzw. mit dem Ort ihrer gegenwärtigen künstlerischen Tätigkeit. Einer
dieser Aspekte ist das kulturelle Nomadentum _ heute können KünstlerInnen reisen und
sich den für ihre künstlerische Ausbildung und Tätigkeit am ehesten geeigneten Ort
aussuchen. Weiter ist das Entstehen bedeutender lokaler Kunstszenen (oft aufbauend auf
in kommunistischer Zeit entstandenen Netzwerken) zu nennen, wodurch sich KünstlerInnen
unter Umständen vor die schwierige Wahl gestellt sehen, die Karriere zu Hause oder im
Ausland voranzutreiben. Auch das Aufkommen neuer Nationalismen (mit den
Begleiterscheinungen Xenophobie und Rassismus, von denen viele Länder in der Region
betroffen sind) sowie sexuelle Identität und Gender-Identität _ Themen, die in manchen
Fällen mit der progressiven Kulturpolitik einer früheren, kommunistischen, Generation
verknüpft sind _ sind von Belang.
"Ein Sechstel der Erde" (1926) ist auch der Titel eines Films von Dziga Vertov, dem
experimentellsten Vertreter des Dokumentarfilms in der ehemaligen Sowjetunion. Dieser
wurde mit der Absicht gedreht, eine utopische Vision des multikulturellen Potenzials der
sowjetischen Vielvölkergesellschaft zu präsentieren. Die Ausstellung nimmt symbolisch
Bezug auf diesen Film als Verweis auf das Potenzial der Bestrebungen von KünstlerInnen
und AusstellungsmacherInnen aus dieser wichtigen Weltregion. Das bewegte Bild war die
bedeutendste Kunstform der kommunistischen Ära. Es hat sich auch als bedeutende Waffe
der künstlerischen Kritik erwiesen.
Kurator: Mark Nash


Eine Ausstellung des MUSAC, Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León (León,
Spain) in Kooperation mit dem ZKM | Karlsruhe

 

 

 

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