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Museum für Ostasiatische Kunst

Universitätsstr. 100
50674 Köln
Tel. 0221 - 94 05 18-0; Fax 0221 - 40 72 90
Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
e-mail: mok@mok.museenkoeln.de
http://www.museenkoeln.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.08. - 17.10. 2004

Was Schluchten und Gipfel erzählen: Mensch und Natur in der chinesischen Malerei

Eine tragische Liebesaffäre zwischen dem Kaiser und seiner Konkubine Yang Guifei hätte die Tang Dynastie im 8. Jahrhundert beinahe zu Fall gebracht. Die bildschöne Konkubine hatte einen General protegiert, der sich zum Anführer einer Rebellion gegen das Kaiserhaus machte. Auf der Flucht in die gebirgige Provinz Sichuan verstellten Aufständische der kaiserlichen Eskorte den Weg. Yang Guifei, als die vermeintliche Verursacherin des Aufruhrs, wurde auf Forderung der kaiserlichen Truppen stranguliert.
Auf diese historische Begebenheit spielt eine vier Meter hohe Hängerolle mit dramatischer Landschaftsszenerie im Museum für Ostasiatische Kunst an. Wer hätte jedoch schon geahnt, welche aufregende Geschichte diesem Bild zugrunde liegt? In Anbetracht der oft großartigen Landschaftszenerie bleiben dem westlichen Betrachter die in kleinem Maßstab und mit nur wenigen Requisiten wiedergegebenen figürlichen Darstellungen häufig ein Rätsel.
Mit der Ausstellung präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst chinesische Landschaftsbilder und Kunsthandwerk mit figürlichen Darstellungen aus eigenem Bestand. Die Ausstellung widmet sich speziell den seit jeher eng miteinander verwobenen Gattungen der Figuren- und Landschaftsmalerei. Im Zentrum der Schau stehen das traditionelle, chinesische Verständnis vom Menschen in der Natur und die Vermittlung erzählerischer Inhalte in der Landschaft. Dabei kann die Ausstellung mit einer Reihe wiederentdeckter und bisher kaum bekannter Bilder aufwarten.
Gezeigt werden ca. 25 Malereien unterschiedlicher Formate (darunter Fächer, Albumblätter, Hänge- und Querrollen) aus der Ming- (1368-1644) und Qing- (1644-1911) Dynastie. Den Bildern wird eine Zahl bemalter Porzellane und Schnitzlacke mit vergleichbaren Motiven gegenübergestellt.
Die größte Gruppe der Exponate zeigt Themen aus der Literatenkultur und der konfuzianisch geprägten Geschichtsschreibung. Sie waren die beliebtesten Sujets figürlicher Darstellung und dienten der Unterhaltung, der idealisierten Selbstdarstellung oder der Belehrung.
Besonders bemerkenswert in seiner Einzigartigkeit und dem Realismus ist ein Albumblatt aus dem 17. Jh. im Stil der Zhe-Schul Malerei. Es zeigt Fischer bei der Arbeit mit einer stillenden Frau. Im Gegensatz zu den konventionellen Literatenthemen, sind solche sozialen Milieustudien in China selten. Wir dürfen zudem gespannt sein auf all die Anekdoten, historischen Begebenheiten und dramatischen Liebesgeschichten, welche die "Schluchten und Gipfel" darüber hinaus noch preisgeben.

 

 

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