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Neuer Berliner Kunstverein

Chausseestrasse 128 / 129
10115 Berlin
Tel. 030 - 280 70 20; 280 70 19, Fax 030 - 280 70 19
Di + Fr 12 - 18 Uhr, Sa + So 14 - 18 Uhr
nbk@berlin.snafu.de
www.nbk.org
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

13.12. 2008 - 15.02. 2009

Anetta Mona Chisa / Lucia Tkácová

Kurator: Marius Babias

Parallel zur Dokumentationsausstellung "Public Art Bucharest" in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Allianz Kulturstiftung.

Kurator: Marius Babias

 


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Anetta Mona Chis¸a (Prag) und Lucia Tkácová (Bratislava) arbeiten seit 2000 zusammen und verfolgen weiterhin auch Einzelkarrieren. In ihren Gemeinschaftsarbeiten thematisieren sie Geschlechterverhältnisse sowie die Rolle als osteuropäische Künstlerinnen in einer westlich dominierten Kunstwelt. Mit Videos, Installationen, Textarbeiten und Performances brechen sie Konsumerwartungen und setzen Reflexionsprozesse über Genderfragen, Kunstmarkt und Kunstmachen in Gang. Ausstellung und Publikation sind als Werkschau angelegt. Die vorliegende Publikation ist ihre erste umfassende Monographie.

Die postkommunistische Welt mit ihren mehrfachen Brechungen und Diskontinuitäten steckt den thematischen Rahmen ihrer Arbeiten ab. Der Blick der Künstlerinnen richtet sich dabei weniger auf die verdrängte Vergangenheit und auf die Verwüstungen der Ost-Biographien, als vielmehr auf die konkrete Erfahrungswelt der Subjekte, die dem sogenannten Transformationsprozess vom Kommunismus zum Kapitalismus unterworfen sind. Sie fragen danach, welche Erfahrungsräume im derzeitigen Stadium des Übergangs noch bleiben. Die Arbeiten von Chis¸a und Tkácová sind nicht Ausdruck der Suche nach Identität, wie vielfach in den Werken von KünstlerInnen der älteren Generation in Osteuropa zu beobachten; ihr künstlerisches Interesse liegt in der Sichtbarmachung des Wandels und der Neugestaltung des sich formierenden Neuen Europa.

Das bevorzugte Medium der beiden Künstlerinnen ist Video, weil es schnell im Do-it-yourself-Verfahren zum Einsatz kommen kann und weil es ­ zumindest in Osteuropa ­ tendenziell sich von Künstlern angeeignet wurde. Eine zweifache Selbstermächtigung: Die Künstlerinnen nehmen sich die Freiheit, die Vergangenheit zu überschreiten sowie ein künstlerisches Medium zu wählen, das sie gewissermaßen der Männerdomäne entreißen. Ohne explizit an feministische Positionen der historischen Neo-Avantgarde anzuschließen, sind einige ihrer Arbeiten geschlechterpolitisch grundiert. Der Selbstermächtigung im eigenen osteuropäischen Kontext steht die Exklusion im westeuropäischen Kontext gegenüber, denn Herkunft und Geschlecht steuern nach wie vor den künstlerischen Erfolg im Kunstmarkt.

Eröffnung: Freitag, 12. Dezember, 19 Uhr 19­22 Uhr Performance "Uncomfortable Heritage"

 

 

 

 

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