german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Berlin
NGBK
Oranienstr. 25
10999 Berlin-Kreuzberg
Tel. 030 - 616 513-0, Fax 616 513-77
täglich 12 - 18.30 Uhr
ngbk@ngbk.de
www.ngbk.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
01.10. 2006 - 09.01. 2007
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof
Museum für Gegenwart-Berlin
Felix Gonzalez-Torres und die Formulierung der Kunst der 90er Jahre
Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart-Berlin mit Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds
Das RealismusStudio der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst präsentiert eine umfangreiche Retrospektive Felix Gonzalez-Torres' Werk im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart. Die Ausstellung konzentriert sich auf die semitemporären und reproduzierbaren Werke des Künstlers sowie auf eine Auswahl seines fotografischen Schaffens.
Felix Gonzalez-Torres war einer der bedeutendsten Künstler Amerikas der 1990er Jahre. Seine scharfe Beobachtungsgabe der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Situation und sein Vermögen diese komplexen Sachverhalte in klare Formen zu übersetzen, sind charakteristisch für sein Werk. Die inhaltliche und formale Offenheit seiner Objekte und Fotografien steht seinen politischen Statements und privaten Erfahrungen gegenüber. Er überlässt es den Betrachter/innen seine Arbeiten so zu interpretieren wie sie es wollen, wissend, dass diese Auslegungen abhängig sind von ihrem kulturellen und sozialpolitischen Kontext.
Ästhetisch ausgefeilt und sozial provokativ, entwickelte er minimalistische Strategien und fügte diesen persönliche, soziale und politische Bedeutung hinzu. Mit seiner Arbeit leistete Felix Gonzalez-Torres in den 90er Jahren einen wichtigen Beitrag zur kritischen Rezeption des Minimalismus und der Konzeptkunst als politisch motivierte Kunstformen.
Das Prinzip, über die Begrenzungen des traditionellen Kunstraums hinaus künstlerisch tätig zu sein, war elementarer Bestandteil seiner Arbeiten. Dies zeigte sich zum Beispiel in den billboard Projekten im öffentlichen Raum, bei denen er sich subversiv ästhetischer Marketingstrategien bedient und mittels seiner Motive, Fragen von "privat" und "öffentlich" zur Diskussion stellt.Das Auslöschen von Geschichte, die Effizienz des politischen Systems, Geschlechterfragen und Homosexualität, die Allgegenwart von Ideologie und der AIDS-Krise kulminieren in Felix Gonzalez-Torres künstlerischem Schaffen und Handeln.
Diese Ausstellung findet anlässlich des zehnten Todestages Felix Gonzalez-Torres' statt. Die Arbeiten des Künstlers wurden seit 1988 in fünf Ausstellungen des RealismusStudio der NGBK (davon zwei Einzelausstellungen) gezeigt. Der Kurator der Ausstellung Frank Wagner, verfolgte seine künstlerische Entwicklung seit Beginn seines Schaffens.
Felix Gonzalez-Torres fordert die Rezipient/innen auf, sein Werk aktiv mitzugestalten und stellt somit die Unantastbarkeit des Kunstwerkes in Frage. Arbeiten wie die stacks (Papierstapel) und candy spills (Bonbonschüttungen) entfalten erst ihre ganze Bedeutung und Funktion, indem man sich ihrer bedient.
Blätter können nach Hause getragen, Bonbons verzehrt werden. Dieses Konzept ist die Konsequenz einer Werk-Ikonografie, deren integraler Bestandteil Elemente wie Verlust, Vergänglichkeit, Erinnerung und Tod sind und diese in ihren Werken und Motiven widerspiegelt. Die Tatsache, dass im Laufe der Ausstellung einzelne Werke vor den Augen ihrer Betrachter/innen verschwinden, verdeutlicht Verlust und die Endlichkeit menschlicher Existenz.
Biografische Notizen
Felix Gonzalez-Torres wurde 1957 in Güaimaro auf Kuba geboren und ging 1971 von dort nach Madrid. 1979 wanderte er nach New York aus, - später wurde er amerikanischer Staatsbürger. 1981 machte er seinen Abschluss am Pratt Institute of Art und besuchte in den folgenden zwei Jahren das Whitney Independent Study Program. 1987 erhielt er den Master of Fine Arts am International Center of Photography und an der New York University, 1987 zeigte die erste Einzelausstellung in der Rastovsky Gallery, New York, der weitere folgten: 1990 Einzelausstellung bei Andrea Rosen, 1991 Whitney Biennial, New York, 1995 Einzelausstellung im Solomon R. Guggenheim Museum, New York. Er wird 2007 die USA auf der Biennale in Venedig vertreten.
Am 09. Januar 1996 starb Felix Gonzalez-Torres in Miami an den Folgen von AIDS.Der Katalog
Eine wissenschaftliche Buchpublikation, in englischer und deutscher Sprache, wird begleitend zur Ausstellung erscheinen. Der Katalog konzentriert sich auf die europäische Rezeption des Werkes und vertieft die Aufarbeitung der Formulierung der Kunst der 90er Jahre exemplarisch an Felix Gonzalez-Torres Künstlerkarriere. Der Katalog versammelt Aufsätze von Heike Föll, Dr. Petra Reichensperger, Dr. Gregor Stemmrich, Frank Wagner, Susanne Weiß und Michael Wetzel. ISBN- 3-938515-04-XDas Begleitprogramm
Der partizipatorische Impetus der Kunst von Felix Gonzalez-Torres, die aktive Einbeziehung der Betrachter/innen, soll Ausgangspunkt für ein umfangreiches Begleitprogramm sein. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf thematischen Führungen, die jeden Donnerstag als jour fixe um 16.30Uhr in den Ausstellungsräumen stattfinden. Sie sollen dazu beitragen, das komplexe Werk des Künstlers aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen heraus zu betrachten und dem Publikum zu vermitteln. Führungen werden u.a. angeboten von Erika Hoffmann, Dr. Petra Reichensperger, Bettina Allamoda, Candice Breitz, Ulf Arminde, Frank Wagner, Dr. Annette Tietenberg, Judith Hopf, Wolfgang Tillmans und Thomas Wulffen.
Neben Führungen und Vortragsreihen wird es zusätzlich einen Informationsraum, der in Zusammenarbeit mit Student/innen des Studienganges Kommunikationsdesigns der Kunsthochschule Weißensee entsteht, geben. Diese Schnittstelle vermittelt gesellschaftspolitische Hintergründe und entschlüsselt Bezugspunkte des Künstlers.Die NGBK
Die Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. wurde 1969 in Berlin zu einer Zeit gegründet, die geprägt war von einer allgemeinen, gesellschaftlichen Umbruchsstimmung, deren Veränderungen in alle Bereiche des politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Lebens ausstrahlte. Die damaligen Initiatorinnen und Initiatoren wollten in Abgrenzung zu bisher bekannten hierarchisch strukturierten Organisationen einen Kunstverein ins Leben rufen, in dem jedes einzelne Mitglied (u.a. Künstler/in, Kunsthistoriker/in, Soziologe/In, Politologe/in etc.) die Möglichkeit zur Entscheidung und Beeinflussung des politischen und inhaltlichen Programms erhalten sollte.
Seither bestimmt dieser basisdemokratische Grundsatz das äußere Gesicht, die Programmatik und die innere Arbeitsstruktur der NGBK: die Mitglieder selbst entwickeln in Arbeitsgruppen Ideen und Projekte, Publikationen und Symposien, Vortragsreihen und Ausstellungen.
Die NGBK wird seit ihrer Gründung aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin gefördert.Pressekonferenz: Samstag, 30. September, 13.00 Uhr
Eröffnung: Samstag, 30. September, 19.00 Uhr
Das RealismusStudio der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst präsentiert eine umfangreiche Retrospektive Felix Gonzalez-Torres, Werk im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart. Die Ausstellung konzentriert sich auf die semitemporären und reproduzierbaren Werke des Künstlers sowie auf eine Auswahl seines fotografischen Schaffens.
Felix Gonzalez-Torres war einer der bedeutendsten Künstler Amerikas der 1990er Jahre. Seine scharfe Beobachtungsgabe der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Situation und sein Vermögen diese komplexen Sachverhalte in klare Formen zu übersetzen, sind charakteristisch für sein Werk. Die inhaltliche und formale Offenheit seiner Objekte und Fotografien steht seinen politischen Statements und privaten Erfahrungen gegenüber. Er überlässt es den Betrachter/innen seine Arbeiten so zu interpretieren wie sie es wollen, wissend, dass diese Auslegungen abhängig sind von ihrem kulturellen und sozialpolitischen Kontext.
Ästhetisch ausgefeilt und sozial provokativ, entwickelte er minimalistische Strategien und fügte diesen persönliche, soziale und politische Bedeutung hinzu. Mit seiner Arbeit leistete Felix Gonzalez-Torres in den 90er Jahren einen wichtigen Beitrag zur kritischen Rezeption des Minimalismus und der Konzeptkunst als politisch motivierte Kunstformen.
Das Prinzip, über die Begrenzungen des traditionellen Kunstraums hinaus künstlerisch tätig zu sein, war elementarer Bestandteil seiner Arbeiten. Dies zeigte sich zum Beispiel in den billboard Projekten im öffentlichen Raum, bei denen er sich subversiv ästhetischer Marketingstrategien bedient und mittels seiner Motive, Fragen von >privat" und >öffentlich" zur Diskussion stellt.Das Auslöschen von Geschichte, die Effizienz des politischen Systems, Geschlechterfragen und Homosexualität, die Allgegenwart von Ideologie und der AIDS-Krise kulminieren in Felix Gonzalez-Torres künstlerischem Schaffen und Handeln.
Diese Ausstellung findet anlässlich des zehnten Todestages Felix Gonzalez-Torres, statt. Die Arbeiten des Künstlers wurden seit 1988 in fünf Ausstellungen des RealismusStudio der NGBK (davon zwei Einzelausstellungen) gezeigt. Der Kurator der Ausstellung Frank Wagner, verfolgte seine künstlerische Entwicklung seit Beginn seines Schaffens.
Felix Gonzalez-Torres fordert die Rezipient/innen auf, sein Werk aktiv mitzugestalten und stellt somit die Unantastbarkeit des Kunstwerkes in Frage. Arbeiten wie die stacks (Papierstapel) und candy spills (Bonbonschüttungen) entfalten erst ihre ganze Bedeutung und Funktion, indem man sich ihrer bedient.
Blätter können nach Hause getragen, Bonbons verzehrt werden. Dieses Konzept ist die Konsequenz einer Werk-Ikonografie, deren integraler Bestandteil Elemente wie Verlust, Vergänglichkeit, Erinnerung und Tod sind und diese in ihren Werken und Motiven widerspiegelt. Die Tatsache, dass im Laufe der Ausstellung einzelne Werke vor den Augen ihrer Betrachter/innen verschwinden, verdeutlicht Verlust und die Endlichkeit menschlicher Existenz.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (dt./engl.) und es wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten (mehr Informationen unter www.ngbk.de http://ngbk.de/typo3/fileadmin/images/Redakteure/Begleitpr_Tabelle.pdf
The RealismusStudio of the New Society of Fine Arts (Neue Gesellschaft für Bildende Kunst) will be presenting a comprehensive retrospective at the Hamburger Bahnhof. The exhibition concentrates on the artist,s semi-temporary and reproducible works as well as on a selection from his photographic oeuvre.
Felix Gonzalez-Torres was one of the most important American artists of the 1990s. His work is characterized by a keen understanding of the social, cultural and political situation and an ability to translate such complex circumstances and events into the simplest of forms. The formal openness of the content of his objects and photographs contrasts with his political statements and private experiences. He leaves it up to viewers to interpret them as they will, aware that these interpretations will be dependent on their cultural and socio-political contexts.
Aesthetically polished and socially provocative, Felix Gonzalez-Torres used minimalist strategies and added personal, social and political meaning. Through his work in the 1990s, he made an important contribution to the critical reception of minimalism and concept art as politically motivated art forms within the "system. His aim was on the one hand to work within the traditional context of art-making practices, on the other hand to infiltrate the system. This may be seen for instance in the billboard projects shown at public sites, in which he makes use of subversively aesthetic marketing strategies and thus open up for discussion questions of what is "private" and what is "public".
As a gay artist of Cuban origin, another theme of Felix Gonzalez-Torres, work was societal emancipation, including sexual emancipation; the gender discussion; equal integration of ethnic groups and of feminist theory and practice in the general art discourse. The blotting out of history, the efficiency of the political system, the omnipresence of ideology and the AIDS crisis all culminate in Gonzalez-Torres,s artistic work and activity.
This retrospective coincides with the 10th anniversary of the death of Felix Gonzalez-Torres. The artist,s work has been shown in five RealismusStudio exhibitions since 1988 (two of them solo exhibitions). The curator of the show, Frank Wagner, has followed his artistic development almost from the beginning. In this exhibition the works by Gonzalez-Torres will not be just refabricated, but reinstalled.
Felix Gonzalez-Torres demands active participation of his recipients in shaping his work thereby questioning the inviolability of the work of art. Work such as stacks (of paper) and candy spills develop their full meaning and function only once they have been put to use. Sheets of paper can be taken home and the candies consumed. This concept is the consequence of an iconography whose subjects always include loss, transitoriness, memory and of course renewal. The fact that in the course of the exhibition the works disappear before the eyes of the visitors is evocative of the
finite nature of human existence. Yet the work can be regenerated thereby bringing into it the potential for change and hope and putting into question the idea of our unknowable yet ever-changing future.
With accompanying catalogue and a series of guided tours (more information at www.ngbk.de http://ngbk.de/typo3/fileadmin/images/Redakteure/Begleitpr_Tabelle.pdf
Termine der Führungen in der Ausstellung
FELIX GONZALEZ-TORRES
Hamburger Bahnhof-Museum für Gegenwart-BerlinTreffpunkt jeweils: An der Kasse im Hamburger Bahnhof
7. Dezember 2006
Donnerstag, 16.30 Uhr
Nanna Lüth, Künstlerin
Take away (Über Körperpolitiken)9. Dezember 2006
Samstag, 16.30 Uhr
Susanne Weiß, Kuratorin
In aller Munde14. Dezember 2006
Donnerstag, 16.30 Uhr
Eugen Blume, Leiter des Hamburger Bahnhofs
Felix Gonzalez-Torres trifft Joseph Beuys17. Dezember 2006
Sonntag, 12:00 Uhr
Tabea Metzel, Kunsthistorikerin
Geschenkt
5,- Euro21. Dezember 2006
Donnerstag, 16.30 Uhr
Sabeth Buchmann, Kunsthistorikerin
Situatives Objekt und/oder objektive Situation
ACHTUNG:
Die ausgefallene Führung von Judith Hopf wird an diesem Tag, gemeinsam mit Sabeth Buchmann nachgeholt.4. Januar 2007
Donnerstag, 16.30 Uhr
Stephan Geene, Künstler
Wegnehmen, was nicht weniger wird: Politisierung von Leben9. Januar 2007, (Finissage)
Dienstag, 16.30 Uhr
Frank Wagner, Kurator der Ausstellung
Intimität und Politik im Museum wie im Stadtraum
Art for Change - Loraine Leeson
Works from 1975-2005 / Arbeiten von 1975-2005eröffnet // OPENS in London:
Freitag // FRIDAY, 10. November 2006, 18-20.30hspace London,
129-131 Mare Street, London E8 3RH11. November 2006 20. Januar 2007, Mi-Sa 13-18h
(21. Dezember - 2. Januar geschlossen // CLOSED)
5. November - 23. Dezember 05 - NGBK, Berlin
11. November 06 20 Januar 07 - space, London
Die NGBK zeigt die erste monografische Ausstellung der englischen Künstlerin Loraine Leeson. Die gezeigte Auswahl umfasst ihr Werk von Mitte der 1970er Jahre bis heute.
Loraine Leeson arbeitet in langfristigen kooperativen Projekten überwiegend in East London. Themenschwerpunkte in ihrer Arbeit sind u.a. Gentrifizierungsprozesse in den Docklands, Identitätspolitik, Repräsentation kultureller Diversität und Art Education. Kooperationspartner sind politische Arbeitsgruppen, Selbsthilfeinitiativen, kommunale Einrichtungen, Schulen und Museen. In der Ausstellung werden Werke wie das >London-Berlin Project" von 1975, das "Dockland Community Poster Project" (1981-91) und aktuelle Kooperationen in ihren jeweiligen politischen, sozialen und kulturellen Kontexten gezeigt.
Zur Ausstellung ist ein Katalog in dt. und engl. mit zahlr. Farbabb. erschienen. ISBN 3-926796-98-7
//
The first retrospective exhibition of the English artist Loraine Leeson will incorporate work from the mid 70,s to the present day.
Loraine Leeson,s work has forged a combination of politics, issues of identity, art production, education and research. The exhibition will present projects that include The London - Berlin Series (1975), The East London Health Project (1978-81) and The Dockland Community Poster Project (1981 1991), within their social, political and personal context, highlighting the nature of the collaborations, political background and specifics of her working process.
An English/German catalogue (approx. 200 p.) is accompanying the exhibition. ISBN 3-926796-98-7
german galleries: index Berlin ![]()