german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Darmstadt


Galerie Netuschil

Schleiermacherstraße 8
64283 Darmstadt
Tel. 06151 - 249 39, Fax 06151 - 295 280
Di - Fr 14.30-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr und nach Vereinbarung
info@galerie-netuschil.net
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.05. - 19.06. 2010

Alfonso Mannella

Städtebilder ­ Farbige Kaltnadel-Radierungen

Walter Hanusch

Menschenbilder ­ Eisenskulpturen

 

 

Alfonso Mannella

 

 

 

Walter Hanusch

 

 

Um Metall und die künstlerische Bearbeitung von Metall in mehrfacher Hinsicht geht es in der neuen Ausstellung unserer Galerie. Die Doppel-Ausstellung stellt Eisen-Skulpturen des Frankfurter Bildhauers Walter Hanusch und großformatige Farbblätter des Oppenheimer Malers und Radierers Alfonso Mannella gegenüber. Walter Hanusch lässt sich nicht einordnen. Mit seiner Kunst ist er ein Einzelgänger, der nur sich selbst und seinem Werk verpflichtet ist und sich jedem Trend widersetzt. "Sein Thema", schreibt Timm Gierig schon 1983, "hat er selbst erlebt. Und er lebt es noch: Iso-ation, Sprachlosigkeit, Zwänge, Gewalt.". Die Worte gelten für den Bildhauer noch heute, auch wenn er, altersgelassen und versöhnlich lächelnd, auf einen entbehrungsreichen und steinigen künstlerischen Weg zurückschaut.

Aus Eisen und Schrott-Teilen entstehen Figuren, collagehaft zusammengefügt, geschmiedet und geschweißt. Das Neu-Erfinden aus ausgedientem Material ist sein Thema, der Schrottplatz wird ihm Paradies-Ort. Mit seiner Transformation der Fundstücke in ein gültiges Werk der Kunst ist er Schwitters, Picasso und Tinguely verwandt. Das Transitorische, die Metamorphose ist das Wesen seiner Kunst und Hanuschs zentrales Anliegen. Seine Figuren sind Existenzfiguren in Ausdruck, Haltung und Geste, die das gesamte 20. Jahrhundert als menschliches Erlebnis in aller Schwere mit sich tragen. Die Plastiken haben Kraft und Würde und sind ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen figurativer Bildhauerei. Räumlichkeit, Raumsituationen und Architekturen sind schon frühzeitig die Themen der großformatigen Radierungen Alfonso Mannellas: Stillgelegte Fabrikhallen und aufgelassene Industrieanlagen. Kraftvolle Wölbungen und dunkel-ernste Schraffuren beherrschen die eindrucksvollen Arbeiten, bei denen sich der Vergleich mit der schwarz-weiß Kunst eines Giovanni Battista Piranesi aufdrängen. In den letzten Jahren ist die Industriearchitektur der erkennbaren Stadtgestalt gewichen: New York, Chicago, Berlin, Frankfurt/M. aber auch Mainz und Darmstadt. Souverän setzt Alfonso Mannella für seine großformatigen Blätter die Technik der Kaltnadel-Radierung ein. Mit Diamant, Flex oder Bohrer arbeitet er direkt auf die Kupferplatte. Den harten schwarz-weiß Kontrast mildert er durch graue oder hellblaue Farbplatten und wendet als Form- und Farbelemente eine Collagetechnik an, die die konkreten Architektursituationen verfremden. Nicht durch die bloße Abbildung, sondern durch die künstlerische Überhöhung und vor allem durch den Einsatz der viel-schichtigen druckgraphischen Technik erzielt Alfonso Mannella die besondere Wirkung, die seine Blätter auszeichnet. Beide Künstler, deren Werke in dieser Ausstellung erstmals gegenüber stehen, verbindet der Umgang mit Metall und der massive Eingriff in das gewählte Material.

 

Eisen, Flex und Kalte Nadel

Alfonso Mannella und Walter Hanusch in der Galerie Netuschil Darmstadt

Um Metall und die künstlerische Bearbeitung von Metall in mehrfacher Hinsicht geht es in der neuen Ausstellung der Galerie Netuschil:

Am Sonntag, 9. Mai 2010 um 11 Uhr eröffnet Claus K. Netuschil die Doppelausstellung mit den Arbeiten des Malers und Radierers

Alfonso Mannella und des Bildhauers Walter Hanusch.

"Es gibt sie also doch", schreibt der Kunsthistoriker Dieter Ronte, "die Stillen, die Schweigenden, die aus ihrer bürgerlichen Existenz ausbrechen, um Künstler zu werden, zu visualisieren, zu bilden, um zugleich auch Bildung zu betreiben, d.h. andere, nicht geahnte Erkenntnisse zu vermitteln.

Es sind jene, die Kunst und Leben gleichsetzen."

Walter Hanusch lässt sich nicht einordnen. Mit seiner Kunst ist er ein Einzelgänger, der nur sich selbst und seinem Werk verpflichtet ist und sich jedem Trend (den es auch in der bildenden Kunst gibt), widersetzt. "Sein Thema", schreibt Timm Gierig schon 1983, "hat er selbst erlebt. Und er lebt es noch: Isolation, Sprachlosigkeit, Zwänge, Gewalt. Er wehrt sich". Die Worte gelten für den Bildhauer heute noch, auch wenn er, altersgelassen und versöhnlich lächelnd, auf einen entbehrungsreichen und steinigen künstlerischen Weg zurückschaut.

 

Aus Eisen und Schrott-Teilen entstehen Figuren, collagehaft zusammengefügt, geschmiedet und geschweißt. Das Neuerfinden aus ausgedientem Material ist sein Thema, der Schrottplatz wird ihm Paradiesort. Mit seiner Transformation der Fundstücke in ein gültiges Werk der Kunst ist er Schwitters, Picasso und Tinguely verwandt. Das Transitorische, die Metamorphose ist das Wesen seiner Kunst und Hanuschs zentrales Anliegen. Seine Figuren sind Existenzfiguren in Ausdruck, Haltung und Geste, die das gesamte 20. Jahrhundert als menschliches Erlebnis in aller Schwere mit sich tragen.

Die Plastiken haben Kraft und Würde und sind ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Kunst figurativer Bildhauerei der Gegenwart.

 

Walter Hanusch ist 1934 in Frankfurt/M. geboren. 1958 entscheidet er sich künstlerisch frei zu arbeiten. Seine Medien sind bis heute Zeichnung,Collage und Metall. 1973 richtet er eine Druckwerkstatt für Lithographie und Radierung ein, zu der 1980 eine Metallwerkstatt tritt. Seit 1986 hat er Lehraufträge in Frankfurt/M., Trier und Gießen inne.

 

Alfonso Mannella wurde 1965 in Piazza Armerina/Sizilien geboren und lebt und arbeitet, nach dem Studium der bildenden Kunst von 1985-1993 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in Oppenheim und Ludwigshafen. Neben der Zeichnung sind Aquarell und Ölmalerei seine Techniken. Schwerpunkt und Zentrum seiner künstlerischen Arbeit liegt auf der Radierung.

Räumlichkeit, Raumsituationen und Architekturen sind schon frühzeitig die Themen seiner großformatigen Blätter: Stillgelegte Fabrikhallen und aufgelassene Industrieanlagen. Kraftvolle Wölbungen und dunkel-ernste Schraffuren beherrschen die eindrucksvollen Arbeiten, bei denen sich der Vergleich mit der schwarz-weiß Kunst eines Giovanni Battista Piranesi aufdrängen. In den letzten Jahren ­ die Ausstellung zeigt vor allem Radierungen der letzten Jahre ­ ist die Industriearchitektur der erkennbaren Stadtgestalt gewichen: New York, Chicago, Berlin, Frankfurt/M. aber auch Mainz und Darmstadt.

 

Souverän setzt Alfonso Mannella für seine großformatigen Blätter die Technik der Kaltnadel-Radierung ein. Mit Diamant, Flex oder Bohrer arbeitet er direkt auf die Kupferplatte. Den harten schwarz-weiß Kontrast mildert er durch graue oder hellblaue Farbplatten und wendet als Form- und Farbelemente eine Collagetechnik an, die die konkreten Architektursituationen verfremden. So formulierte die langjährige Leiterin des Gutenberg- Museums Mainz,

Dr. Eva Hanebutt-Benz, "Die Qualität dieser Blätter erreicht der Künstler durch die Ausgewogenheit zwischen Abstraktion und realitätsnahen Erfahrens des Wesentlichen". Nicht durch die bloße Abbildung, sondern durch die künstlerische Überhöhung und vor allem durch den Einsatz der vielschichtigen druckgraphischen Technik erzielt Alfonso Mannella die besondere Wirkung, die seine Blätter auszeichnet.

 

Beide Künstler, deren Werke in dieser Ausstellung erstmals gegenüber stehen, verbindet der Umgang mit Metall und der massive Eingriff in das gewählte Material. Alfonso Mannella bleibt mit seinen Kaltnadel-Radierung in der 2. Dimension, während Walter Hanusch mit seinen Eisenskulpturen in die 3. Dimension vordringt.

 

Eröffnung: Sonntag 9. Mai 2010 um 11 Uhr.

Es spricht Claus K. Netuschil

 

Die Künstler sind anwesend!

 

 

german galleriesindex citiesindex galleriesindex artists