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Olaf Gulbransson Museum für Graphik & Karikatur

Im Kurgarten
83684 Tegernsee
Tel. 08022 - 3338
tgl. von 11 bis 17 Uhr außer montags
olaf.gulbransson@gmx.de
http://www.olaf-gulbransson-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

09.11. 2008 - 18.01. 2009 

Das Beste vom alltäglichen Wahnsinn des Lebens

Olaf-Gulbransson-Museum präsentiert Zeichnungen des Cartoonisten Papan
 
 
Szenen einer Ehe: "Was denkst Du, Liebling?" ­ "Ach, nichts Besonderes." Jedoch: In einer riesigen Denkblase über seinem Kopf tollen Dutzende von nackten Männern und Frauen miteinander und umeinander herum. Oder die Szene im Restaurant: "Endlich mal was anderes als diese ständigen Rosenverkäufer", meint die Frau zu ihrem Mann, als ihnen ein Händler Saugglocken andrehen will ... Versuche, das auszudrücken, "was ich im Kopf habe", nennt der Cartoonist Papan das. Man könnte auch sagen: Das, was wir alle irgendwann irgendwie einmal im Kopf haben. Zu sehen sind diese "Versuche" vom 9. November 2008 bis 18. Januar 2009 im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee.
 
Papan, 1943 als Manfred von Papen geboren, ließ sich zunächst zum Buchhändler ausbilden, arbeitete dann unter anderem als Schauspieler, Requisiteur und Wachmann und betrieb eine eigene Galerie in Köln. Eigentlich wollte er aber lieber zeichnen, auch wenn er im Kunstunterricht in der Schule nicht einmal mittelmäßig war, wie er selbst meint. 1968 veröffentlichte Papan also seine ersten Karikaturen, zunächst in der ZEIT und in der Süddeutschen Zeitung, dann zwanzig Jahre lang im Stern. Seine Rubriken "Dingsbums" und "Der undressierte Mann" gehörten viele Jahre zu den meist beachteten Cartoonseiten im Heft.
 
Schließlich begann Papan für die Brigitte zu illustrieren. Seit 1999 lebt Papan wieder in München, wo er seit 2006 die "Galerie papan's" betreibt, ist viel unterwegs und zeichnet weiterhin in zahlreichen Zeitschriften. Darüber hinaus hat sich Papan als Illustrator von Büchern einen Namen gemacht, zum Beispiel mit "Der neue Pullover" oder "Schaf, Kindchen, Schaf".
 
Papans Figuren, witzige Männchen und Weiblein mit Knollennasen, dicken Beinen und einem ewig erstaunten Hundeblick, stehen den alltäglichen Begebenheiten des Lebens gefasst und fassungslos zugleich gegenüber. Sie wundern sich, nehmen es aber auch genauso gleichgültig zur Kenntnis, dass nach den alljährlichen, viel zu kurzen Sommerferien gleich wieder Weihnachten ist, und Frauen geben ihren Ehemann her, wenn jemand zu ihnen meint: "Sie wollen doch nur mein Bestes!"
 
Papan stellt alles in Frage, seine Phantasie kommt nie zur Ruhe. Er spielt mit den Klischees und Worthülsen der Spießbürger und dreht sie ins Absurde. Wie etwa auf der Zeichnung, auf der ein Reporter seinen Interviewpartner fragt: "Können Sie uns sagen, Herr Minister, wann Sie zurücktreten werden?" Da steht der Minister schon bedenklich nah an der Kante eines Felsvorsprungs ... und ruft beim Betrachter möglicherweise zunächst einmal ein eher abfälliges "Ha, ha, ha" hervor ­ Papan gilt als Meister des gezeichneten Kalauers, und Kalauer sind ja gemeinhin als plump und billig verpönt. Das mag auf den zigfach wiederholten Gag zutreffen, jedoch nicht auf den besonderen Witz Papans. Seine Form des Blödelns ist vielmehr höhere Kunst, die doch einige Intelligenz erfordert, erhebliches Assoziationsvermögen und die Fähigkeit zum Querdenken.
 
Die Ausstellung "Papan ­ Sie wollen doch nur mein Bestes" ist bis zum 18. Januar 2009 im Olaf-Gulbransson-Museum für Graphik und Karikatur in Tegernsee zu sehen, täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Am 24. und 25. Dezember sowie am 1. Januar ist das Museum geschlossen, am 31. Dezember hat es bis 14.00 Uhr geöffnet. Bücher von und über Papan sowie Postkarten und Kunstwerke aus seiner Galerie sind im Museum erhältlich.
 
 
 

 

 

 

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