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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
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04.05. - 19.08.2007

William Eggleston

Portfolios

 

William Eggleston (*1939 Memphis) zählt bereits heute zu den großen Legenden der Fotografie. Das Werk des Nestors der künstlerischen Farbfotografie übt seit nunmehr 30 Jahren starken Einfluss auf die zeitgenössische Fotokunst aus. Die erst kürzlich getätigte Erwerbung des Portfolios »Southern Suite« (1981) für die Sammlung Moderne Kunst gibt Anlass, erstmals die wichtigsten Portfolios des Künstlers aus den 1970er und 1980er Jahren vorzustellen, darunter auch seine fotografische Hommage an »Graceland«, den letzten Wohnsitz von Elvis Presley.

Egglestons Arbeiten zeichnen sich durch eine meisterhafte Farbgestaltung aus. Er sieht in Farbe und übersetzt sie in virtuos inszenierten Bildkompositionen, die durch das technisch aufwendige Dye-Transfer-Verfahren intensiviert werden. Eggelstons fotografischer Stil ist der Schnappschussästhetik entliehen, er fotografiert aus dem Moment heraus, was immer seine Aufmerksamkeit fesselt.

 

Seine Motive findet er auf seinen zahlreichen Reisen durch den amerikanischen Süden, triviale, beiläufig anmutende Dinge oder Orte, die er atmosphärisch auflädt und zu einem visuellen Roman über den American Way of Life verdichtet. Lapidar erzählen seine Fotografien von Hässlichkeit und Schönheit der uns umgebenden Welt, von der Oberfläche der Erscheinungen, die er lakonisch, geistreich, manchmal melancholisch, manchmal voll bitterer Ironie ins Bild setzt. Es gibt keine Hierarchie innerhalb seiner Bildwelt, kein Objekt, das es mehr oder weniger wert wäre fotografiert zu werden. Demokratisch nennt Eggleston diesen Blick auf die Welt.

 

Kuratorin: Inka Graeve Ingelmann

 

 

Begleitprogramm

 

Im Fokus ­ Künstler und Kuratoren führen durch die Ausstellung

DO 10.05. | 18.30 | Hans-Michael Koetzle (Chefredakteur Leica World)

DO 20.06. | 18.30 | Inka Graeve Ingelmann (Kuratorin)

DO 28.06. | 18.30 | Martin Fengel (Fotograf)

 

Filme im Ernst von Siemens-Auditorium | Eintritt 3 Euro

DO 24.05. | 18.00 | Paris, Texas (USA 1984 ­ Regie: Wim Wenders)

DO 14.06. | 18.00 | Mystery Train (USA 1989 ­ Regie und Drehbuch: Jim Jarmusch <http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=jim_jarmusch> )

DO 05.07. | 18.00 | Blue Velvet (USA 1986 ­ Regie und Drehbuch: David Lynch)

 

 

10.05 .-19.08.2007

Johan Grimonprez - Looking for Alfred

Retrospektive 1992-2007

Der belgische Medienkünstler Johan Grimonprez (* 1962) erlangte internationale Bekanntheit mit seiner Videocollage »Dial H-I-S-T-O-R-Y«, die 1997 auf der Documenta X in Kassel uraufgeführt wurde. Der rund einstündige Film erzählt die Geschichte der Flugzeugentführungen der 1970er Jahre in einem atemberaubenden Recycling vorgefundener Bilder aus Nachrichtensendungen, Hollywoodfilmen, Animationen, Werbeclips. Realität und Fiktion vermischen sich und erzählen wiederum neue Geschichten. Grimonprez ­ Kind der ersten Fernsehgeneration ­ stellt auf diese Weise Historie völlig neu dar: als multiperspektiv, fragmentarisch und manipulativ.

Wie »Dial H-I-S-T-O-R-Y« ist auch Grimonprez' neuestes und längst noch nicht abgeschlossenes Projekt »Looking for Alfred« ein Spiel mit Simulationen und Täuschungen. Den Ausgangspunkt bildet die Figur des Filmregisseurs Alfred Hitchcock sowie dessen legendäre Gastauftritte in seinen eigenen Filmen. Unzählige Hitchcock-Doppelgänger inszenieren ein rätselhaftes Verwirrspiel, in dem es Regenschirme regnet und Vogelschwärme Düsteres ahnen lassen. Das Vorstellbare behauptet, wahr zu sein, das Reale erscheint unwahrscheinlich. Die Hommage an Hitchcock, den »Master of Suspense«, erweist gleichermaßen ihre Reverenz an die Bildwelten des surrealistischen Malers René Magritte ­ und damit an einen der zentralen Schwerpunkte der Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne.

»Looking for Alfred« besteht aus einer zweiteiligen Filminstallation sowie Hunderten von Handzeichnungen, Collagen und Fotografien. Der Werkkomplex konnte mit Unterstützung der Theo Wormland Stiftung für die Pinakothek der Moderne angekauft werden und wird nun in einem ersten musealen Überblick über Grimonprez' bemerkenswerte künstlerische Entwicklung der letzten 15 Jahre vorgestellt.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Wormland Unternehmen und die Theo Wormland Stiftung sowie zusätzlich gefördert durch das Kulturministerium der Flämischen Gemeinschaft, Brüssel.

Anlässlich der Ausstellung erscheint das Künstlerbuch

Johan Grimonprez ­ Looking for Alfred

hrsg. v. Film and Video Umbrella, HatjeCantz Verlag, Pinakothek der Moderne und Zapomatik,

mit Beiträgen von Patricia Allmer, Jorge L. Borges, Chris Darke, Thomas Elsaesser, Tom McCarthy, Jeff Noon, Slavoj Zizek

ISBN 978­37757-2008-3 | Preis im Museum: 35 Euro

 

Pressekonferenz: 09.05.2007, 11.00

Eröffnung: 09.05.2007, 19.00

 

 

10.05. - 19.08. 2007

Otto Freundlich

Bilder einer sozialen Utopie

Der 70. Jahrestag der nationalsozialistischen Ausstellung »Entartete Kunst« ist Anlass, dem Maler, Bildhauer und Schriftsteller Otto Freundlich (1878-1943) eine Ausstellung zu widmen. Freundlich erlangte durch die Abbildung seiner Plastik »Der Neue Mensch« (1912) auf dem Titel des Ausstellungskataloges der Feme-Schau unglückliche Berühmtheit. Heute gilt sein Werk als ein entscheidender Beitrag zu einer modernen Kunst, die sozialpolitische Ansprüche unmittelbar an Bildinhalt und konkrete Form bindet.

Seit seinem Umzug nach Paris 1925 stand Otto Freundlich in engem Kontakt mit Pablo Picasso, Georges Braque, André Derain und Max Jacob. Gleichwohl folgt er einem eigensinnigen künstlerischen Weg, der ihn auf Grund seiner umfassenden sozialutopischen Ideen immer wieder eine kritische Haltung gegenüber Künstler- und Intellektuellenkreisen einnehmen lässt.

Otto Freundlich versteht die Formensprache seiner abstrakt-tektonischen Skulptur und Malerei als sinnbildlich für eine ideale Gemeinschaft. In ihr steht das einzelne Element im dialogischen Verhältnis zum Ganzen. Damit wird Freundlichs Kunst zur Aufforderung einer gesellschaftlichen Erneuerung, die nur durch eine geistige Neuausrichtung des Individuums erreicht werden kann. Nicht zuletzt dieser Gedanke einer ethisch verpflichteten Kunst rückt Freundlichs Werk in die Nähe zu Joseph Beuys.

Die Ausstellung richtet den Blick auf das späte Werk des Künstlers. Im Zentrum steht die Monumentalskulptur »Ascension« (Auffahrt, Anstieg) von 1929, die den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen 1983 von der Theo Wormland Stiftung geschenkt wurde. Sie bildet den Ausgangspunkt der Präsentation ausgewählter skulpturaler und malerischer Arbeiten, die in den 15 Jahren vor Freundlichs Ermordung im Konzentrationslager Lublin-Majdanek entstanden sind.

 

Pressevorbesichtigung: 09.05.2007, 11.00 (zusammen mit der Ausstellung »Johan Grimonprez ­ Looking for Alfred«)

Eröffnung: 09.05.2007, 19.00 Uhr

 

 

 

Presseinformation

 

KUNST | GRAPHIK | ARCHITEKTUR| DESIGN

Ausstellung

 

JAMES BISHOP ­ ARBEITEN AUF PAPIER.

HOMMAGE ZUM 80. GEBURTSTAG

Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung in der Pinakothek der Moderne

 

Pressekonferenz: 27.06.2007, 11.00

Ausstellungsdauer: 28.06.-02.09.2007

 

Aus Anlass des 80. Geburtstags des amerikanischen Malers James Bishop, der seit 1958 in der Umgebung von Paris lebt, zeigt die Staatliche Graphische Sammlung eine Auswahl seiner Arbeiten auf Papier.

 

Mit Beginn der achtziger Jahre trat bei James Bishop die Ölmalerei auf kleinformatigen Papieren zunehmend verstärkt an die Stelle der Gemälde. Bishops ruhige und sorgfältig aufgebaute Malerei, die bereits früh von wichtigen Kritikern diesseits wie jenseits des Atlantiks geschätzt wurde, lebte seit den sechziger Jahren aus der Spannung zwischen stabiler, gerüstartiger Unterzeichnung und fließender, die Struktur verunklärender Farbigkeit.

Der Farbauftrag vollzieht sich bis heute in dünnen, lasierenden Schichten, so dass die Farbe wie transparent auf dem Grund zu liegen scheint. Nachdem Bishop früher eher kräftigere Farben verwendet hat, wandte er sich zunehmend den Erdfarben ­ den Ocker-, Braun- und Grautönen in ihren subtilen tonalen Beziehungen zu. Der fast unmerkliche Duktus von Pinsel oder Stift Bishops besitzt eine nur diesem Künstler eigene gleichsam lautlose Bewegung und Bewegtheit.

 

Zu Beginn des Oeuvres dominierte vor allem das Vorbild der unmittelbar vorangehenden amerikanischen Malergeneration ­ so insbesondere diejenige von Rothko, Gorky, Newman, Reinhard oder Motherwell ­ Bishops Engagement für die Abstraktion. Sein Leben in Europa hingegen führte zu einem gesteigerten Interesse an der italienischen Renaissance sowie zu einer tieferen Affinität zur französischen Malkultur eines Vuillard oder Bonnard, und auch zum Geist Morandis.

 

Gerade im eng begrenzten Bildraum seiner Malereien auf Papier, die überwiegend die intime Dimension einer Handspanne nicht überschreiten, gelingen Bishop in der äußersten Verdichtung und Sublimierung von Form, Licht und Farbe immer wieder lyrische Mirakel. Trotz Bishops zurückhaltender Natur und seiner jahrzehntelang selbst gewählten Außenseiterstellung am Rande des internationalen Kunstbetriebs hat der Künstler auf stille, aber umso nachdrücklicherer Weise die Generation abstrakter französischer Maler der siebziger Jahre geprägt.

 

Die Ausstellung zeigt das Werk von James Bishop ­ nach den fast fünfzehn Jahre zurückliegenden Präsentationen im Kunstmuseum Winterthur, im

Jeu de Paume in Paris sowie im Westfälischen Landesmuseum Münster ­ erst zum zweiten Mal in einem deutschen Museum.

Sie wird vom 09.12.2007 bis 17.02.2008 im Josef Albers Museum, Quadrat Bottrop gezeigt und anschließend ­ in leicht veränderter Form ­ vom Art Institute Chicago übernommen. Es erscheint ein Katalog mit ca. 60 Farbabbildungen und Texten von Heinz Liesbrock und Michael Semff.

 

Kurator: Michael Semff

 

 

 

13.09. 2007 - 06.01. 2008

Max Beckmann

Exil in Amsterdam
 
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Die Pinakothek der Moderne hat mit »Max Beckmann ­ Exil in Amsterdam« eine Ausstellung initiiert, die zunächst ab 6. April 2007 im Van Gogh Museum in Amsterdam und dann in erweiterter Form mit über 100 Werken ab dem 13. September 2007 in der Pinakothek der Moderne in München gezeigt wird. Erstmals werden fast alle Hauptwerke präsentiert, die während Beckmanns Amsterdamer Jahren zwischen 1937 und 1947 entstanden sind. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Köhler.
 
Max Beckmann (1884-1950) ist einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die visionäre Kraft und prächtige Farbigkeit seiner Gemälde sowie ihre geheimnisvolle Symbolik machen Beckmann zu einer herausragenden Persönlichkeit innerhalb der modernen Kunst. Die zehn Jahre währende Exilzeit in den Niederlanden war eine der kreativsten Phasen seines Lebens, in der er rund ein Drittel des Gesamtwerkes schuf.
 
In einer nur mit Picasso vergleichbaren Intensität faszinieren und bewegen Beckmanns Werke durch ihre magische Anziehungskraft und fordern zu einem intensiven Dialog auf. Beckmann brachte das Mysterium des Lebens in all seiner Ambivalenz zum Ausdruck. Seine ebenso anspruchsvollen wie vielfältigen Themen entsprechen einem breiten Spektrum der verwendeten Techniken und Formate. So schuf Beckmann in den Amsterdamer Jahren allein fünf Triptychen, zahlreiche großformatige Figurenkompositionen, aber auch intime Landschaftsbilder, Portraits und Akte; es entstanden Druckgrafiken zur »Apokalypse«, Zeichnungen zu Goethes »Faust II« sowie geheimnisvolle Aquarelle und kleine Zeichnungen auf Briefumschlägen.
 
Für München hat dieses Ausstellungsprojekt eine besondere Bedeutung: Die Pinakothek der Moderne beherbergt neben St. Louis, USA, die weltweit zweitgrößte Gemälde-Sammlung des Künstlers sowie das Max Beckmann Archiv und ist damit die wichtigste Forschungsstätte über den Maler. München war zudem der Ort, an dem sich die menschenverachtende nationalsozialistische Kulturpolitik in aller Schärfe artikulierte. Unmittelbar nach der Übertragung der Rede Hitlers, anlässlich der Eröffnung des »Haus der deutschen Kunst« am 18. Juli 1937, die Beckmann in Berlin gehört hatte, beschloss er Deutschland zu verlassen. Am 19. Juli, dem Beginn der Ausstellung »Entartete Kunst« in den benachbarten Hofgartenarkaden, emigrierte der Künstler nach Amsterdam. Max Beckmann kehrte nie wieder nach Deutschland zurück.
 
Im Ausland als der »deutscheste« aller deutschen Künstler bekannt, kommt seinem Entsetzen über das Unrechtsregime der Nationalsozialisten, das sich in der Flucht aus seinem Heimatland manifestierte, besonderes Gewicht zu. Vor diesem Hintergrund, der die besondere Brisanz des Themas deutlich macht, dient die Ausstellung nicht nur dem besseren Verständnis der reichsten Schaffensperiode Max Beckmanns, sondern ist auch kulturpolitisch höchst relevant. Denn siebzig Jahre nach der Ausstellung »Entartete Kunst« bedeutet sie eine erneute Auseinandersetzung und Aufarbeitung dieser dunklen Periode deutscher Geschichte, der das zeitlose Leuchten seiner Werke entgegensteht. Hervorgegangen aus »trunkener Vision« und »diszipliniertem Rausch« sind sie ebenso geheimnisvoll-faszinierende wie farbenprächtige Zeugnisse für die kreative Energie, mit der Beckmann auf die unmittelbare historische und biografische Situation reagierte.
Anlässlich des 70. Jahrestages von Beckmanns Flucht vor dem nationalsozialistischen Regime ist es gelungen, einen großen Teil der unter widrigen und beengten Umständen im Amsterdamer Atelier entstandenen und nach dem Krieg in die ganze Welt verstreuten Meisterwerke für kurze Zeit in der Pinakothek der Moderne zu vereinen. Die Exponate ­ darunter fünf von insgesamt neun Triptychen ­ konnten dank internationaler Leihgaben aus führenden öffentlichen und privaten Sammlungen für die Ausstellung gewonnen werden.
 
Die Ausstellung »Max Beckmann in Amsterdam, 1937-1947« ist in Kooperation mit dem van Gogh Museum in Amsterdam erarbeitet worden. Die Schau wird vom 6. April bis 19. August 2007 in Amsterdam und vom 13. September 2007 bis 6. Januar 2008 in München gezeigt.
 
Zur Ausstellung erscheint die von der Pinakothek der Moderne in München herausgegebene Publikation »Max Beckmann. Exil in Amsterdam« mit Beiträgen von u. a. Carla Schulz-Hoffmann, Christian Lenz und Beatrice von Bormann (437 Seiten, ca. 200 Abbildungen). Ausgabe in englischer oder deutscher Sprache, Pinakothek der Moderne/Hatje Cantz Verlag, 39 Euro. ISBN 978-3-7757-1837-0.
 
Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm wird die Ausstellung begleiten.
 

 
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