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Pinakothek der Moderne
Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
info@pinakothek-der-moderne.de
www.pinakothek-der-moderne.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
03.12.2010- 27.02. 2011
Goldenes Zeitalter
Holländische Gruppenporträts aus dem Amsterdams Historisch Museum
Ab Anfang Dezember 2010 erhält die Alte Pinakothek hochrangigen Besuch aus dem Historischen Museum der Stadt Amsterdam: Für drei Monate werden zwölf prachtvolle Gruppenporträts des »Goldenen Zeitalters« der holländischen Malerei in einer Sonderausstellung präsentiert. Gemeinsam mit dem Kunsthistorischen Museum in Wien ist es erstmals überhaupt möglich, dieser bedeutendsten Ausdrucksform der bürgerlichen Porträtkunst in den Nördlichen Niederlanden außerhalb Hollands eine Ausstellung zu widmen. Mit wenigen Ausnahmen werden alle holländischen Gruppenporträts noch heute in niederländischen Sammlungen bewahrt; sieben der ausgestellten Werke haben die Niederlande noch nie zuvor verlassen. Die Alte Pinakothek bildet eine dieser Ausnahmen, konnte doch 1930 ein Hauptwerk des Ferdinand Bol erworben werden. Das »Bildnis der Vorsteher der Amsterdamer Weinhändlergilde« von 1659 gehört zu den Glanzstücken im Rembrandtsaal der Alten Pinakothek. Um dieses Werk werden sich die Gruppenporträts aus Amsterdam gruppieren.
Das Gruppenporträt ist eine charakteristische Sonderform der holländischen Bildnismalerei: Regelmäßig wurden Mitglieder der bürgerlichen Stadtelite und damit zumeist vermögende Kaufleute in voller Lebensgröße vereint dargestellt, die von Amts wegen gemeinsame Aufgaben wahrzunehmen hatten. Diese als Ehrenamt übernommenen Pflichten dienten stets dem Gemeinwohl. Zu diesen zählte zunächst der Dienst in den Schützengilden, Korporationen von Bürgern in Waffen, die zu ihren Aufgaben die Verteidigung ihrer Stadt und die Aufrechterhaltung der Ordnung zählten. Die Offiziere nutzten die bildliche Darstellung ihrer Kompanie zu einem repräsentativen und prestigeträchtigen Auftritt. Neben den Schützenstücken sind die Darstellungen der Vorsteher von Handwerkszünften hervorzuheben, die sich stets anlässlich einer ihrer Versammlungen um einen Tisch sitzend dem Beschauer präsentieren. Eine auf Amsterdam beschränkte Sonderform dieser Gattung waren die sogenannten »Anatomien«, die von der Chirurgen-Gilde beauftragt wurden. Zuletzt sind die Regentenstücke zu erwähnen, welche jene Kollegien ins Bild setzen, die zur Verwaltung karitativer und sozialer Einrichtungen bestellt waren.
Republikanisch-bürgerliches Selbstbewusstsein und Selbstverständnis, Stolz und Wille zur Repräsentation, aber auch der Wunsch, das eigene Lebenswerk dauerhaft zu veranschaulichen all dies kommt in den monumentalen Darstellungen zum Ausdruck, die von den besten Porträtmalern der Zeit ausgeführt wurden. Für wenige Wochen werden diese Gemälde in München zu Gast sein und es möglich machen, den Amsterdamer Kaufherren und Schützenoffizieren, Regenten, Regentinnen und Gildevorstehern des »Goldenen Zeitalters« in der Alten Pinakothek Auge in Auge zu begegnen.
Zur Ausstellung ist im Hirmer-Verlag, München, ein Katalog erschienen, der im Museum für Euro 14,90 zu erwerben ist.
Über die Stiftung Pinakothek der Moderne
Die 1994 gegründete Stiftung Pinakothek der Moderne ist aus dem Bewusstsein heraus entstanden, dass bürgerschaftliches Engagement notwendig ist, um unserer Gesellschaft entscheidende Impulse für ihre Weiterentwicklung zu geben. Mit Spenden in Höhe von rund 13 Millionen Euro ermöglichte sie den Bau der Pinakothek der Moderne. Seitdem unterstützt die Stiftung, die über den Einsatz ihrer Mittel selbst bestimmen kann, die Sammlungen der Pinakothek der Moderne besonders im Hinblick auf die räumliche und funktionale Vermittlung von Kunst. In diesem Sinne hat die Stiftung 2009 die Initiative ergriffen, eine stärkere Aktivierung des Kunstareals München zu fördern. Ziel ist es, den Zugang zu den Sammlungen zu vereinfachen, ihre Sichtbarkeit zur erhöhen und ihre Vernetzung untereinander zu fördern.
Weitere Informationen unter http://www.stipimo.de
Quelle. Newsletter Oktober 2010
100 Jahre Schack-Galerie
Festakt zur Eröffnung: Dienstag, 17.11. 2009, 16.30
Vor 100 Jahren am 18. September 1909 eröffnete die Schack-Galerie an der Prinzregentenstraße in München. Bauherr war seinerzeit Kaiser Wilhelm II., der auch die angrenzende Preußische Gesandtschaft errichten ließ. Die Pläne, die auf einen ersten Entwurf von Adolf von Hildebrand zurückgehen, lieferte Max Littmann, der Architekt des Münchner Prinzregententheaters.
Die Schack-Galerie ist mit ihren umfangreichen Werkkomplexen von Moritz von Schwind, Anselm Feuerbach und Arnold Böcklin eine der wichtigsten Sammlungen zur deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Sie wurde durch Adolf Friedrich Graf von Schack begründet, der neben Ludwig I. der bedeutendste Sammler zeitgenössischer Malerei in Deutschland war. Bis zu seinem Tod im Jahr 1894 erwarb er rund zweihundert Gemälde von deutschen Künstlern und etwa siebzig Kopien nach Gemälden Alter Meister. Mit dem Tod des Grafen Schack fiel die Sammlung als Vermächtnis an den deutschen Kaiser, der 1909 das bestehende Galeriegebäude errichten ließ. 1939 ging sie in das Eigentum Bayerns über und wird seitdem durch die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betreut.
Im Hinblick auf das Jubiläum wurden im vergangenen Jahr bereits die Galerieräume des Erdgeschosses renoviert. Die bisher hellen Säle und Kabinette erhielten einen Anstrich in dunkleren Farben, der die Bilder aus der Epoche der Romantik besser zur Wirkung kommen lässt. Wände in kräftigem Blau und Rot bilden seither den Hintergrund für die Werke von Schwind, Rottmann, Preller und Spitzweg.
Gleichzeitig wurde ein neues Beschriftungskonzept realisiert, das die einzelnen Werke mit Erläuterungen versieht. Die Beziehungen zwischen Malerei und Literatur, zwischen dem Sammler und Dichter Graf Schack und den Künstlern wie den Bildern seiner Sammlung werden auf diese Weise verdeutlicht. Der Besucher erhält einen Einblick in die Bilder- und Geisteswelt des deutschen 19. Jahrhunderts, die in kaum einem anderen Museum so intensiv erfahren werden kann wie in der Münchner Schack-Galerie.
In diesem Jahr wurde die Renovierung im I. Obergeschoss fortgesetzt. Dort sind mit den Gemälden von Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach sowie Lenbachs "Hirtenknaben" Hauptwerke der Sammlung ausgestellt. Außerdem konnte der größte Saal der Galerie, der nach dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre als Sitzungssaal der benachbarten Bayerischen Staatskanzlei gedient hat, umgebaut und als Kopiensaal neu eingerichtet werden. Hier werden zwanzig überwiegend großformatige Kopien nach venezianischer Malerei der Renaissance gezeigt werden, die einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung bilden. Der Kopiensaal wird Hauptwerke der venezianischen Malerei wie Giorgiones "Ländliches Konzert" im Louvre, Tizians Pesaro-Madonna in der Frari-Kirche und den Tempelgang Mariens in der Akademie in Venedig sowie das Bildnis Kaiser Karls V. im Prado vereinen. Zu den Malern der Kopien gehört neben August Wolf und Ernst von Liphart vor allem Franz von Lenbach, dessen Tizian-Kopien für den Grafen Schack zu den besten Gemäldekopien des 19. Jahrhunderts in Deutschland zählen. Damit wird ein in den Augen ihres Gründers wesentlicher Teil der Sammlung wieder in das Licht der Öffentlichkeit gerückt und zugleich die Münchner Museumslandschaft um einen einzigartigen Raum bereichert. Der Umbau und die Einrichtung des Kopiensaales wurden durch privates Mäzenatentum ermöglicht und bilden einen besonderen Höhepunkt im Jubiläumsjahr.
Die neu renovierten Räume und der neue Kopiensaal werden am 17. November 2009 der Presse vorgestellt und sind ab dem 18. November für die Öffentlichkeit zugänglich.
26 Tonnen schweben durch die Luft
Granitkugel in Türkentor eingelassen
München, 29. September 2009 | Eine Granitkugel mit einem Durchmesser von 2,60 Metern und einem Gewicht von 26 Tonnen zog am 29. September in das im Umbau befindliche Türkentor im Kunstareal München ein und komplettiert es auf diese Weise zu einer in Deutschland einzigartigen begehbaren Rauminstallation: "100 Billion Galaxies" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria. Der Künstler hat die Kugel bei einer im Bayerischen Wald ansässigen Firma fertigen lassen, die in der Lage ist, diese technische Meisterleistung zu bewältigen. Sie wurde mit einem Kran durch das Dach transportiert, bevor es endgültig verschlossen wird.
Das Projekt verdankt sich einer Initiative der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich für dieses Werk Walter De Marias für München engagiert haben. Die Stiftung Pinakothek der Moderne konnte gewonnen werden, einen Betrag in Höhe von 780.000 Euro für den Umbau des Türkentors zu spenden und damit ein Zeichen für die Weiterentwicklung des "Kunstareals München" zu setzen. "100 Billion Galaxies" wurde von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben, die weitere Werke des Künstlers besitzt. Sauerbruch Hutton, die Architekten des Museums Brandhorst, haben das Türkentor in enger Zusammenarbeit mit Walter De Maria neu gestaltet.
Die Fertigstellung und die feierliche Eröffnung sind für Mai 2010 geplant.
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