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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
info@pinakothek-der-moderne.de
www.pinakothek-der-moderne.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.10. 2011 - 08.01. 2012

Ellsworth Kelly - Plant Drawings

Staatliche Graphische Sammlung München in der Pinakothek der Moderne

Eine Auswahl von rund 65 Zeichnungen von Pflanzen sowie zwölf großformatige Lithographien des heute 88-jährigen Amerikaners Ellsworth Kelly umspannt alle Jahrzehnte seines Schaffens seit seinem 6-jährigen Aufenthalt in Frankreich von 1948-54. Aus dieser frühen Zeit resultiert ein reiches zeichnerisches Werk, das von der unmittelbaren Naturbeobachtung ausging. In diesen Kontext gehört auch Kellys Auseinandersetzung mit einem klassischen Thema der bildenden Kunst seit Jahrhunderten, der Pflanzendarstellung. Kelly selbst bezeichnete seine frühen Pflanzenzeichnungen als Ausgangspunkt seines gesamten späteren Werks.

 

Ellsworth Kellys Ausarbeitung einer autonomen abstrakten Bildsprache geschah in ersten Ansätzen in Paris. Dort übte der Künstler zwischen 1950 und 1951 eine Lehrtätigkeit an der American School aus.

Die Begegnung mit so unterschiedlichen Werken wie denen von Monet und Matisse, Le Corbusier, Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp, Brancusi, Mondrian, Vantongerloo und Picabia hatte entscheidenden Einfluss auf seine sich allmählich formende Bildsprache. Wie nur wenige andere amerikanische Künstler des 20. Jahrhunderts bezog Kelly die Auseinandersetzung mit den Traditionen der europäischen Moderne explizit in sein Werk mit ein. Seine »Plant Drawings« spiegeln jene spezifische Methode der Wahrnehmung, die sich ­ wie auch in anderen Sujets seiner Zeichnungen ­ darauf konzentrierte, beobachtete optische Details der ihn umgebenden Dingwelt (etwa Spiegelungen und Wasserbewegungen auf der Seine, Schattenwürfe von Fensterläden etc.) aus dem Zusammenhang herauszufiltern und als bildnerische Form zu objektivieren. In diesem Sinn vermag der Künstler zum Beispiel die kurvige Lineatur eines Bananenblattes in unmittelbarer Beziehung etwa zu dem »shape« eines seiner Gemälde zu sehen.

 

Ellsworth Kelly zählt zu den weltweit bedeutendsten und von internationalen Sammlern begehrtesten Künstlern der Gegenwart.

 

Zu dieser Ausstellung, die nach ihrer Premiere in München im Louisiana Museum of Modern Art in Dänemark und im Metropolitan Museum in New York zu sehen sein wird, erscheint ein umfangreiches Katalogbuch im Schirmer Verlag mit rund 100 Abbildungen, einem Interview zwischen Ellsworth Kelly und Marla Prather und einem Essay von Michael Semff.

Die Ausstellung wird durch Merck Finck & Co ermöglicht.

 

Parallel zu dieser Ausstellung findet eine Kelly-Gemälde-Retrospektive »Schwarz und Weiss« im Haus der Kunst in München statt. Beide Ausstellungen werden am Abend des 6. 10. 2011 eröffnet.

 

18.11.2011 - 27.11.2011

barbara kruger

In Kooperation mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin | Edition 46

 

2011 gestaltet die amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger die Edition 46 des Magazins der Süddeutschen Zeitung, die in der 46. Woche jedes Jahres in den Händen eines internationalen zeitgenössischen Künstlers liegt. Das Heft erscheint am Freitag, 18.11. in der Süddeutschen Zeitung. Das Magazinprojekt ist Anlass für eine temporäre, begehbare Bodenarbeit, die die Künstlerin speziell für die Rotunde der Pinakothek der Moderne entworfen hat.

 

Barbara Kruger verwandelt die 25 Meter durchmessende Rotunde in der Pinakothek der Moderne in eine Arena: Riesige weiße Lettern auf konzentrisch verlaufenden Bahnen in Rot und Schwarz umkreisen die Betrachter und lassen sie Begrifflichkeiten und Aussagen entziffern. Die Arbeit visualisiert mit einfachsten Mitteln, welchen Einfluss eine reduzierte Farbgebung, Zeichen und einfache Schlagworte auf unser Erleben nehmen, wie aggressiv, aber auch verführerisch diese grafischen Elemente wirken können und welche Bedeutungen sie damit festschreiben. Der Raum wird als ein System von Macht und Kontrolle unmittelbar erlebbar.

 

In ihrem Beitrag für das SZ-Magazin dreht Barbara Kruger das Verhältnis von Sender und Adressat um. Wie die Museumsbesucher sind es nun die Leser, die nicht mehr, wie gewohnt, Information und Wissen konsumieren dürfen, sondern bewusst alleine gelassen werden mit Fragen zu privaten Wünschen und gesellschaftlichen Phänomenen, zu Gewalt und Kommerz. Krugers Fragen können letztlich nur individuell beantwortet werden, doch erfordern sie scheinbar einfache, im Zeitalter der »Like«-Buttons schwierig gewordene Fähigkeiten: Aufmerksamkeit, eine differenzierte Betrachtungsweise und persönliche Verantwortung.

 

Barbara Kruger, 1945 in Newark/New Jersey geboren, lebt in New York und Los Angeles, wo sie an der University of California lehrt. Mit ihren farbreduzierten Arbeiten, die fotografische Bildelemente mit einprägsamen Slogans kombinieren (»I shop therefore I am«, »Your body is a battleground«), wurde Kruger in den 1980er Jahren international bekannt und stellte seither in unzähligen Ausstellungen weltweit aus. Auf der Biennale von Venedig erhielt sie 2005 den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.

 

 

 

Ausgewählter Ort 2011:

Das Kunstvermittlungsprogramm PINK im Palais Pinakothek

Seit 2006 prämiert »Deutschland ­ Land der Ideen«, eine Initiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, gemeinsam mit der Deutschen Bank die besten Ideen und Projekte, die zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands beitragen.

Wir freuen uns, dass »PINK«, das im Palais Pinakothek beheimatete Kunstvermittlungsprogramm der Pinakothek der Moderne, in diesem Jahr unter rund 2600 Bewerbern ausgewählt wurde, einer von »365 Orten im Land der Ideen« zu sein. Diese Auszeichnung als »Ausgewählter Ort 2011« verstehen wir als Anerkennung und Ansporn unsere Kraft daran zu setzen, das von der Philip Morris GmbH Kunstförderung initiierte und finanzierte Projekt »PINK« weiterzuführen und auszubauen. Die undotierte Auszeichnung der Initiative »Deutschland ­ Land der Ideen« und der Deutschen Bank ist eine weitere Bestätigung der erfolgreichen Arbeit am Palais Pinakothek. Das nachhaltige Engagement der Philip Morris GmbH Kunstförderung bei »PINK« wurde bereits im September 2007 vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie mit dem Deutschen Kulturförderpreis ausgezeichnet.

Das Kunstvermittlungsprogramm PINK spricht Menschen an, die bislang kaum Möglichkeiten hatten in Berührung mit Kunst zu kommen. Dies entspricht dem Grundsatz des Palais Pinakothek, dass Bildung durch die Vermittlung von Werten und Wissen für Alle möglich gemacht werden soll.

 

Mit dem 2002 gestarteten Projekt PINK hat die Kunstvermittlung der Pinakothek der Moderne ein international beachtetes Konzept entwickelt, das soziales und kulturelles Engagement verbindet. Menschen, für die aus sozialen, körperlichen oder anderen Gründen ein Museumsbesuch nur erschwert möglich ist, können Kunst gemeinsam erleben.

 

Die Idee von PINK besteht darin, soziale Netzwerke und Einrichtungen als Partner zu gewinnen, um in enger Absprache für die entsprechende Zielgruppe Angebote zu erarbeiten. So konnten nach intensiver Vorbereitung inzwischen zwölf verschiedene Programme durch ein erfahrenes und qualifiziertes Team aus festen und freien Mitarbeitern des Palais Pinakothek entwickelt werden. Die unterschiedlichen Formate und Themenschwerpunkte orientieren sich an den Interessen und dem besonderen Bedarf der jeweiligen Gruppen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Philip Morris GmbH Kunstförderung ist die Teilnahme an PINK für die Einrichtungen kostenlos.

 

Mit der Eröffnung des Palais Pinakothek im Frühjahr 2006 wurde PINK inhaltlich erweitert. Seither stehen besondere Räume zur Verfügung, in denen mit praktischen und interaktiven Elementen gearbeitet werden kann. Die Gruppen machen zur Vorbereitung des Museumsbesuchs eigene sinnliche Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Materialien und Aufgaben. Dies sind beispielsweise einfache Übungen zur Bildkomposition, das Ausprobieren verschiedener Zeichenmaterialien oder die Selbstdarstellung durch Fotografie.

Mit dem schöpferischen Impuls im Palais Pinakothek wird Neugierde auf das Museum geweckt und Schwellen werden im persönlichen Gespräch abgebaut. In der Pinakothek der Moderne treffen die Gruppen auf bedeutende Kunstwerke, die ihnen vor dem Hintergrund des gerade selbst Erlebten nahe gebracht werden können. Dabei spielt der thematische Zusammenhang eine große Rolle, zum Beispiel in der Verbindung der eigenen Darstellung mit einem Künstlerselbstbildnis.

An PINK teilgenommen haben bisher Blinde und Sehbehinderte, Gruppen aus Pflegeeinrichtungen und Frauenhäusern sowie eine große Zahl von Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten.

Partner von PINK waren bisher Einrichtungen wie die JOBLINGE, das Trainingszentrum Poxleitner, der Bayerischen Blindenbund, IMMA e.V. ­ Initiative für Münchner Mädchen, die Stiftung Pfennigparade und viele andere Einrichtungen und Initiativen aus dem sozialen Bereich. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und die intensive Betreuung durch die Mitarbeiter des Palais Pinakothek werden bei PINK nicht nur Inhalte von Kunstwerken vermittelt, sondern auch Werte und Emotionen, die aus dieser Begegnung entstehen: Toleranz, Weltoffenheit und Begeisterung.

 

Im neunten Jahr seines Bestehens will PINK das Erreichte mit Hilfe weiterer Förderer ausbauen. Im Zentrum stehen dabei die Weiterentwicklung der Programme und die Qualifikation neuer Referentinnen und Referenten. Zahlreiche innovative Ideen, die für PINK entwickelt wurden, sind in Workshops des Palais Pinakothek eingeflossen. Nicht zuletzt das Offene Palais, bei dem einmal im Monat Einzelbesucher, Gruppen und Familien eingeladen werden, ihre sinnliche Wahrnehmung vor oder nach dem Museumsbesuch zu schärfen, hat von der bei PINK geleisteten Entwicklungsarbeit profitiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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