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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
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GRAPHIK


16.07 - 27.09.2009

Herman Obrist

Skulptur | Raum | Abstraktion um 1900

 

Der Bekanntheitsgrad der Werke von Hermann Obrist (1862­1927) steht in keinem Verhältnis zur ihrer kunsthistorischen Bedeutung. In München begründete der gebürtige Schweizer in den 1890er Jahren die deutsche Variante der Jugendstilbewegung, die anspruchsvolles Handwerk der angewandten mit den ästhetischen Ansprüchen der freien, bildenden Kunst verschmolz.

 

Darüber hinaus aber schuf Obrist mit seinen Brunnen und Grabmälern die ersten abstrakten Skulpturen, die in der Verbindung von organischen und anorganischen Strukturen eine ganz eigene Sprache entwickeln, die nicht mit dem Schlagwort Jugendstil erklärt werden kann.

Neben der Rekonstruktion dieses heute weitgehend unbekannten Werks zeigt die Ausstellung zudem, dass Obrists Idee, Bild und zeitgenössische Wissenschaft zu verknüpfen, große Aktualität für Kunst und Wissenschaft unserer Tage hat. Auch in der zeitgenössischen Kunst wird heute dieser Brückenschlag zur Wissenschaft gesucht. In seiner Auseinandersetzung mit der Fotographie ging Obrist zudem über den traditionellen Begriff des Bildhauers hinaus und erschloss paradigmatisch neue Wege für die Kunst des 20. Jahrhunderts.

In dieser Ausstellung werden erstmals die Nachlassteile aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München und der Kunstgewerbesammlung des Museums für Gestaltung Zürich im Museum Bellerive zusammengeführt und damit das Gesamtwerk des Zeichners, Bildhauers und Theoretikers greifbar. Darüber hinaus führen wichtige Zeitgenossen und Freunde wie August Endell, Henry van de Velde und Rudolf Steiner das Umfeld von Obrists Kunst vor Augen.

 

Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Obrist bei der »Ausstellung für unbekannte Architekten« des »Arbeitsrats für Kunst« in Berlin 1919. Obrist wurde hier als Vaterfigur einer jüngeren Generation von expressionistischen Architekten und Bildhauern aufgenommen. Ein Ausblick auf Werke von Rudolf Belling, Hermann Finsterlin, Wenzel Hablik, Hermann Poelzig und Buno Taut schließt daher gemeinsam mit den abstrakten Skulpturen Obrists die Ausstellung ab. Die biomorphen Strukturen von Hermann Obrists kaum bekanntem bildhauerischem Werk werden in der Pinakothek der Moderne ihre Aktualität für die zeitgenössische Skulptur und Architektur beweisen können.

 

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Bellerive, ein Haus des Museums für Gestaltung Zürich, organisiert und zuvor dort gezeigt. Ein begleitendes Buch (deutsch-englisch, 248 Seiten, 180 Abbildungen, Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 40 Euro in der Ausstellung, 49 Euro im Buchhandel) veröffentlicht erstmals die Nachlassteile in Zürich und München.

 

Kuratorium: Eva Afuhs, Zürich | Andreas Strobl, München | Viola Weigel (Konzept), Zürich/Wilhelmshaven

 

Ein öffentliches Symposium in der Pinakothek der Moderne am 18.09. und 19.09. stellt die Facetten des Werks vor und bietet die Möglichkeit, Obrists Position in der Geschichte der abstrakten Skulptur zu diskutieren. Vortragende: Hubertus Adam (Zürich), Bernd Apke (Gütersloh), Erich Franz (Münster), Christa Lichtenstern (Berlin), Forschungsprojekt »Hermann Obrist im Netzwerk der Künste und Medien um 1900« (Zürich).

 

 

 

 

Symposium

 

Hermann Obrist-Symposium

 

anlässlich der Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung München in der Pinakothek der Moderne:
Hermann Obrist ­ Skulptur | Raum | Abstraktion um 1900

(gemeinsam veranstaltet mit dem Museum Bellerive, ein Haus des Museum für Gestaltung Zürich)

im Ernst von Siemens-Auditorium der Pinakothek der Moderne
am 18.09. und 19.09.2009

 

Wer war der Münchner Jugendstilkünstler Hermann Obrist (1862­1927)? Wo befinden sich seine Werke heute, welche Entwicklung nahm seine künstlerische Laufbahn, in welchem zeitgenössischen Zusammenhang stand sie? Viele Fragen zur Biographie und zum Werk des Künstlers, dessen Zeichnungen und Skulpturen die Staatliche Graphische Sammlung München noch bis zum 27. September in der Pinakothek der Moderne zeigt, sind bis heute ungeklärt. In einer Reihe von Vorträgen im Auditorium der Pinakothek der Moderne werden am Freitag und Samstag, den 18. und 19. September, diese Fragen erörtert und vielleicht beantwortet.

 

Dabei soll auch das mysteriöse Ende der Familie Obrist thematisiert werden: Obrists Tochter Leila verschwand 1948 spurlos, ihre betagte Mutter konnte zur Aufklärung dieses berühmten Kriminalfalls der Münchner Nachkriegsgeschichte nichts beitragen. Die vielen Rätsel im Werk des Künstlers sind auch der Tragik der Familiengeschichte geschuldet und ein Pionier der Kunst des 20. Jahrhunderts ist erst noch zu entdecken.


PROGRAMM

 

Freitag, 18.09.2009

 

14.30 Einlass

15:00 Begrüßung: Michael Semff / Einführung: Andreas Strobl

15:30 Bernd Apke (Gütersloh), "Darling, ich werde immer occulter!" Hermann Obrists Begeisterung als Grundlage seiner Modernität

16:30 Round Table: Hermann Obrist im Netzwerk der Künste (Eva Afuhs, Sabine Gebhardt-Fink, Ingo Starz, Matthias Vogel / Zürich)

 

Samstag, 19.09.2009

 

10:15 Erich Franz (Münster) / Holger Klein-Wiele (Hamburg), Der Münchner Jugendstil und die Freiheit der Linie

11:30 Hubertus Adam (Zürich), Vom Flachornament zur Tektonik. Hermann Obrist - Bildhauer, Plastiker, Reformer

 

12:30 Mittagspause

 

13:30 Steffi Kammermeier (München), Das tragische Ende der Familie Obrist ­ ein Schwabinger Kriminalstück

14:15 Andreas Strobl (München), Die allmähliche Verfertigung der Formen beim Zeichnen

15:15 Christa Lichtenstern (Berlin), Tod / Leben ­ Spiral-Aspekte in der Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts

 

Eine Anmeldung ist nicht notwendig, ein gesonderter Eintritt wird nicht erhoben.

 

 

 

 


ARCHITEKTUR

September - Dezember 2009

Chinesische Architekturmodelle aus dem Nationalmuseum in Peking

 

Buddhistische Tempel, antike Palastanlagen und regionaltypische
Profanbauten wurden im ausgehenden 19. und beginnenden 20.
Jahrhundert in China nach realen, rekonstruierten oder auch idealen
Bauten der Tang- (ca. 7.-10. Jh) und Ming-Dynastie (ca. 14.-17.Jh.) als
Lehr- und Dokumentationsmodelle von höchster Präzision gefertigt. An
diesen Modellen sind alle konstruktiven Details, vor allem die
aufwendigen Holzverbindungen, sorgfältig rekonstruiert und
dokumentiert und ermöglichen so das Studium der antiken Bauten.
Historische Fotografien sowie Bauaufnahmen, Zeichnungen und gemalte
Architekturprospekte von Baudenkmälern geben einen Einblick in die
Tradition chinesischer Architektur und Konstruktionsweisen. Die
einzigartige Sammlung aus dem China National Institute of Cultural
Property wird zum ersten Mal außerhalb Chinas gezeigt.
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