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Pinakothek der Moderne

Barerstrasse 40
80333 München
Tel. 089 - 23805-360, - 0; Fax - 312
Di - Do 10 - 17 Uhr, Do und Fr zusätzlich bis 20 Uhr
info@pinakothek-der-moderne.de
www.pinakothek-der-moderne.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

27.02. - 11.03. 2007

Erwin Pfrang

"Ulysses" von James Joyce

Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung in der Pinakothek der Moderne

 

Die Staatliche Graphische Sammlung präsentiert vom 27. Februar bis zum 11. März 2007 im Vitrinenkorridor der PdM neue monumentale Zeichnungen von Erwin Pfrang. Es handelt sich um einen Zyklus zur »Hades«-Episode des »Ulysses« von James Joyce, jenes Werks, das den Künstler seit langem intensiv beschäftigt.

In unserer Ausstellung »Erwin Pfrang ­ Arbeiten auf Papier« in der Neuen Pinakothek war ein erster Zyklus zu Joyce bereits 1998 zu sehen. Die Arbeiten hat der Künstler vergangenen Sommer in seinem Atelier in Catania/Sizilien in einer für ihn neuartigen Technik (Tusche auf Ziegenhaut) geschaffen. Sie markieren eine radikale Wendung hin zum Großformat. Pfrangs typische Handschrift, in der gewöhnlich der Mikrokosmos des Zeichnerischen dominiert, gewinnt in der eigentümlichen Materialität hier einen überraschend expressiven Duktus und eine fast gestische, bildhafte Eindringlichkeit. Seit Anfang der 80er Jahre verfolgt die Staatliche Graphische Sammlung das zeichnerische Schaffen Pfrangs, das eine unverwechselbare Stellung innerhalb der zeitgenössischen Zeichenkunst behauptet. Die Präsentation dieser Arbeiten aus dem Besitz SKH Herzog Franz von Bayern, die im Herbst 2006 bei David Nolan in New York zu sehen waren, begleitet eine Katalogpublikation (68 Seiten, Preis 15 Euro), die sich thematisch an unseren 1998 erschienen Katalog anschließt.

Aus Anlass der Pressevorstellung gibt Harald Beck, der renommierte Joyce-Interpret und Übersetzer, eine Einführung.

 

Kurator: Michael Semff

 

 

10.03. - 20.05. 2007

Gijs Bakker AND Jewelry


»I Don't Wear Jewels, I Drive Them«. So nannte der niederländische Produktdesigner Gijs Bakker (*1942) eine seiner Broschen-Serien und machte sich damit über die oft liebesähnliche Beziehung mancher Männer zu ihren Autos lustig. Nicht weniger ironisch thematisiert er in seinen »Holysport«-Broschen den religiösen Charakter des Fußballs und andere Lieblingssportarten. Der weltberühmte Mitbegründer von Droog Design erweist sich mit diesen späteren, aber auch vielen seiner Arbeiten der 60er bis 80er Jahre als einer der Avantgardisten der Schmuckgestaltung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Innovativ ist Bakker auch in der Wahl seiner Materialien und Techniken. So verwendet er ungewöhnliche Stoffe wie Aluminium, Plastik, Holz, Blumen und Blattgold und kombiniert z.B. mit PVC laminierte Fotografien mit Edelsteinen und Metallen.

Von 1958 bis 1962 studierte er Gold- und Silberschmiedekunst am Amsterdamer Instituut voor Kunstnijverheid (heute Rietveld Akademie) und begann seit etwa Mitte der sechziger Jahre zusammen mit seiner Frau Emmy van Leersum (1930-1984) neue Wege im Schmuck zu erarbeiten.

Die »Swinging Sixties« brachten ihm den Durchbruch: Für die jungen Frauen der Zeit wurden Bakkers geometrisch abstrakte Schmuckstücke ein modisches »Muss«. In den 70er und 80er Jahren erlangen die Entwürfe Bakkers dann eine völlig neue Qualität: Der so genannte Profilschmuck für Fritz Maierhofer oder für seine 1984 verstorbene Frau Emmy van Leersum sind untrennbar mit dem Träger verbunden und betonen dessen Einzigartigkeit, indem sie sich diesem genau anpassen. Die späteren Werke kommentieren oft kritisch, aber auch augenzwinkernd Umwelt und Mitmenschen.

Dem Thema Autorenschmuck widmet sich Die Neue Sammlung ­ das Staatliche Museum für angewandte Kunst in München ­ seit längerem intensiv und hat ihm einen großen, permanenten Ausstellungsbereich eingeräumt: die »Danner-Rotunde« in der Pinakothek der Moderne. Vor diesem Hintergrund findet nun im 2.OG der großen Rotunde die Beschäftigung mit einem der Umstürzler der sechziger Jahre statt. Die Ausstellung bietet Einblicke in das, die herkömmlichen Grenzen der freien und angewandten Künste negierende Oeuvre von Gijs Bakker.

Eine Ausstellung der Neuen Sammlung in Kooperation mit SM´s ­ Stedelijk Museum 's-Hertogenbosch

Publikation zur Ausstellung: Yvonne Joris/Ida van Zijl, Gijs Bakker and Jewelry. 272 Seiten mit 491 meist farbigen Abbildungen. Text englisch/niederländisch. Design: Anthon Beeke. 49,80 Euro

Der Künstler wird sowohl zur Pressekonferenz als auch zur Eröffnung am Abend anwesend sein. Zu beidem sind Sie herzlich eingeladen. Siehe auch die Einladung in der Anlage.

Pressevorbesichtigung:          Donnerstag, 08.03.07, 11.00

Eröffnung:                               Freitag, 09.03.07, 19.00 (öffentlich)

   

Ausstellungsort:                      Die Neue Sammlung. Design in der Pinakothek der Moderne

 

 

 


 

Neuerwerbung für die Pinakothek der Moderne

 

Georg Baselitz

Der Mann am Baum, 1969

Öl auf Leinwand

250 x 200 cm

 

Die bedeutende Georg Baselitz Sammlung in der Pinakothek der Moderne ist um das frühe Hauptwerk »Der Mann am Baum« von 1969 erweitert worden. Der Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der das Gemälde kürzlich erworben hat, stellte es großzügigerweise dauerhaft zur Verfügung. Damit bereichert ein epochales Schlüsselwerk des Künstlers die gewichtige Sammlung deutscher Kunst der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Sammlung Moderne Kunst, die entschieden durch das sammlerische Gespür und Engagement von SKH Herzog Franz von Bayern geprägt ist.

 

Das Gemälde »Der Mann am Baum« kann als der Beginn einer Schaffensphase gesehen werden, in der Baselitz einen radikal anderen Ansatz riskierte, nämlich die Umkehrung eines Bildmotivs. Über viele Jahre wird dies fast zu einem Markenzeichen.

 

Zwischen den Polen einer weltweit lange Jahre bestimmenden Abstraktion einerseits und einer durch die Pop Art neu etablierten Gegenständlichkeit andererseits markierte Baselitz mit einem Paukenschlag einen ganz eigenständigen, neuen Weg, der Grenzen aufhob.

 

Durch die Inversion des Bildmotivs wird dessen eindeutige inhaltliche Festlegung unterlaufen. Diese bleibt jedoch als formale Kontrollinstanz für die Gesamtkomposition erhalten. Die flächendeckende, grau-grüne und stark mit Weiß aufgemischte Farbgestaltung verbindet den Mann, dessen Kopf wie zusammengequetscht auf einer Art Stacheldraht aufliegt, mit dem raum- und ortlosen Bildgrund. Es entsteht eine emblematisch starke Bildstruktur ohne erzählerische oder anekdotische Eindeutigkeit.

 

Baselitz hat diesen hier in aller Klarheit formulierten Gedanken eines Bildes jenseits von Figuration und Abstraktion konsequent und mit stets neuem Risiko bis hin zu den »Remix«-Werken der letzten Jahre weiterentwickelt.

 

Es ist ein besonderer Glücksfall, dass durch die Erwerbung von »Der Mann am Baum« alle zentralen Werkphasen des Künstlers mit exemplarischen Bildern in einzigartiger Dichte in der Pinakothek der Moderne gezeigt werden können und dass damit die für die Sammlungsstrategie insgesamt charakteristische Schwerpunktbildung eine weitere Akzentuierung erfährt.

 

 
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