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Portikus
Alte Brücke 2, Maininsel
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 2199 875960, Fax 069 2199 87-61
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über den Portikus / about Portikus
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
02.09 - 15.10. 2006
Francis Alÿs
A Story of deception
Die Ausstellung von Francis Alÿs (*1959 Antwerpen/Belgien) A Story of Deception zeigt den gleichnamigen Film, der im Frühjahr 2006 in Zusammenarbeit mit Olivier Debroise und Rafael Ortega in Patagonien entstanden ist. Das Projekt begann 2003 mit dem Vorsatz, einer Erzählung nachzugehen, die er während seiner historisch-geografischen Recherche in Argentinien - Pampa gehört hatte: Das in Patagonien lebende Volk der Tehuelche versammelt sich jährlich, um ein Exemplar des landestypischen Laufvogels Nandu über hunderte von Kilometern zu verfolgen, bis dieser vor Erschöpfung zusammenbricht: "Ich war fasziniert von der Einfachheit der Methode, und natürlich vom Gebrauch des Gehens als Waffe, als eine Methode des Jagens." Alÿs benutzt das Medium des Gehens bereits in vielen seiner früheren Arbeiten als Mittel, um einzig durch die Fortbewegung Situationen hervorzurufen, die eine unvermutete Wendung erwirken können. Statt jedoch ein entsprechendes Bild von der Anekdote zu realisieren, machte Alÿs die Erzählung davon zum Ausgangspunkt für das aktuelle Projekt.
Bei der Durchsicht sämtlicher filmischer und fotografischer Materialien wurden illusionistische Erscheinungen am Horizont der unendlichen staubigen Highways sichtbar. Dieses Phänomen der atmosphärischen Lichtbrechung verfolgte Alÿs daraufhin und versuchte genau diesen ständig im Verschwinden begriffenen Punkt und das Dahinter in Bildern einzufangen. Der etwa zwei Minuten lange 16 mm Film zeigt so nichts anderes als die Fahrt auf einem Highway, den durch die Hitze verschwommenen Horizont in einiger Entfernung ständig vor Augen, jedoch nie zu erreichen. Die haptische Qualität der Filmspule und des Filmstreifens und das ewige Weiterdrehen der Spule verstärkt zum einen das Flimmern des Trugbildes, zum anderen verdichtet sich die wiederholende Monotonie der Landschaft zum puren Bild von Bewegung. Kaum scheint das imaginäre Bild an der Horizontlinie in greifbarer Nähe zu liegen, verschwindet es sogleich wieder. "Ohne die Bewegung des Zuschauers/Beobachters, würde eine Illusion nichts anderes sein als ein unbeweglicher Flecken, lediglich eine optische Vibration in der Landschaft."Erst durch unser Fortschreiten und dem Versuch, der imaginären Erscheinung näher zu kommen, entsteht die Illusion. Francis Alÿs interessiert sich in dieser Arbeit genau für diesen Zwischenbereich der Annäherung, für die menschliche Fortbewegung als Medium und Werkzeug. In den ständig auftauchenden und verschwindenden Illusionen sieht der Künstler die Materialisation des speziellen Teils Lateinamerikas, "wo Entwicklungsprogramme genau wie Illusionen funktionieren, ein historisches Ziel, das andauernd in der Luft verpufft, sobald es sich am Horizont abzeichnet".
In Vitrinen dokumentiert Alÿs wiederum den Entstehungsprozess von A Story of Deception und gibt Einblicke in seine Methode. Statt die Idee des Verfolgens in das ursprüngliche geplante Bild umzusetzen, findet er die eigentliche Materialisation der Idee zufällig.
Gefördert durch die
Durch das Glasdach des Portikus ist zeitgleich bereits die dritte Arbeit von Olafur Eliasson aus der Serie Light Lab zu sehen.Eröffnung: 1. September 2006, 20 Uhr
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Pressegespräch: 1. September 2006, 11 Uhr
MONOLOGUES
Adrian Williams und Tris Vonna-Michell am 6. September 2006 im >>raum für kultur<< der Dresdner BankAm 6. September 2006 ab 19 Uhr präsentiert der >>raum für kultur<< im Gallileo-Hochhaus der Dresdner Bank die Perfomance-Künstler Adrian Williams und Tris Vonna-Michell. Die in Frankfurt lebenden Künstler gestalten den dritten MNONOLOGUES-Abend unter dem Titel "Subtitles as dialogues."
Adrian Williams verfasste vor zwei Jahren einen (unpublizierten) Roman mit dem Titel ZIP-TIGHT COAL-DRAG, der gelegentlich in Performances oder Ausstellungen einen aktiven Fortlauf erhält. Williams nutzte eine Romanfigur, Nathaniel von Harbou, und schrieb die Poesie für sie. Für die Performance im >>raum für Kultur>> wurde eine Person gefunden, die Nathaniel von Harbou verkörpert und seine eigenen Gedichte vorträgt.
Das Projekt von Tris Vonna-Michell mit dem Titel "Leipzig Calendar Works" entstand im Zeitraum vom 1. April bis 1. Mai 2005 in einem Zimmer eines Plattenbaus in Leipzig. Vonna-Michell beschäftigte sich mit Methoden des Dokumentierens von (persönlicher) Geschichte mit der Intention, bestimmte Momente seines autobiographischen Hintergrunds und seiner bildhaften Erinnerungen daran zu hinterfragen. In einem Akt der Dekonstruktion zerschnitt er Fotografien aus seinem persönlichen Archiv und verfasste Tagebuchnotizen. Eine Kamera zeichnete diesen Vorgang wiederum täglich auf, so dass ein 17 Minuten langes Video und eine Textarbeit entstanden sind. Ein Monolog wird die Arbeit live vor dem Publikum vervollständigen.
Zu den Arbeiten erschien eine begleitende Publikation mit Texten von Adrian Williams, Tris Vonna-Michell
und einem Nachwort von Nikola Dietrich.
Die Veranstaltung im >>raum für kultur<< ist der 3. Teil der Reihe MONOLOGUES, in der Perfomances junger und auch international bekannter Künstler gezeigt werden. Kuratorin ist Nikola Dietrich vom Portikus Frankfurt.Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsdaten
6.9.2006, 19:00 Uhr
raum für kultur
Dresdner Bank
Gallusanlage 7, EG, Frankfurt
Oktober - November
Paul Chan
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