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Portikus

Alte Brücke 2, Maininsel
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 2199 875960, Fax 069 2199 87-61
info@portikus.de
www.portikus.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

30.01. - 14.03. 2010, Verlängert bis einschließlich 21. März 2010

Mathias Poledna

Gegenstand der Ausstellung des in Los Angeles lebenden Künstlers Mathias Poledna (geb. 1965 in Wien) im Frankfurter Portikus ist eine neue, raumgreifende filmische Arbeit, die hier erstmals im Rahmen einer Einzelpräsentation zu sehen ist.
Ausgangspunkt der Arbeit ist eine von Adolf Loos (1870 ­ 1933) gestaltete und erstmals 1929 von der Wiener Firma L&J Lobmeyr produzierte Gruppe von Kristallgläsern. Das sog. "Barset" besteht aus zwölf Einzelteilen: Fingerschale, Champagnerflöte, Bierglas, Weindekanter, Wasserkrug, Wasserglas, Whiskeybecher Double Old Fashioned, Rotweinglas, Weißweinglas, Dessertweinglas, Sherryglas und Likörglas. Im Unterschied zu traditionellen Glasservices dieser Zeit, in denen sich die einzelnen Teile stark in Hinblick auf die ihnen jeweils zugedachte Verwendung unterscheiden und typischerweise mit einer Vielzahl gestalterischer Details versehen sind, basieren alle Teile des von Loos gestalteten Barsets auf einer einzigen, extrem reduzierten Grundform, einem vollrunden Glas mit þachem Boden, dessen Seiten sich zur Stellþäche in einem rechten Winkel befinden. Die einzelnen Bestandteile des Services lassen sich als "Variationen" dieses Motivs verstehen, die sich entsprechend der jeweils gedachten Verwendung ausschließlich in Hinblick auf das genaue Verhältnis von Glashöhe und -durchmesser voneinander unterscheiden. Den kulturphilosophischen Vorstellungen von Loos entspricht die schlichte, präzise Formensprache des Barsets. Anders als bei vergleichbaren gestalterischen Ansätzen dieser Zeit geht die formale Reduktion und Abwesenheit jeder Verzierung bei Loos mit höchster Raffinesse im Materialumgang und der Ausführung einher. Die Böden der mundgeblasenen, handgeschliffenen und -polierten Gläser sind mit einem Diamantschliff versehen, einer feinen, rasterartigen Textur, die subtilste Lichteffekte erzeugt. Ihr kulturhistorischer Hintergrund erschließt sich jedoch nicht in der Arbeit selbst; im Gegenteil, er ist aus aus der filmischen Darstellung gewissermaßen ausgelagert und durch eine räumliche Erzählung von Transparenz, Textur, Abwesenheit und Bewegung ersetzt. Im Zusammenspiel von typologischer Erfassung, Detailaufnahme und wechselnder Dramaturgie zielt sie auf eine Art Objektchoreographie ab, in der Grenzen und Übergänge zwischen Abstraktion, historischer Aufzeichnung und hyperästhetischer Produktinszenierung ausgelotet werden.



Ausstellungen (Solo): 2009: Bonner Kunstverein, Bonn (mit Christopher Williams); New Museum of Contemporary Art, New York; 2007: Galerie Daniel Buchholz, Köln; Hammer Museum, Los Angeles; 2006: Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam; Galerie Daniel Buchholz, Köln; 2005: Richard Telles Fine Art, Los Angeles; 2004: Galerie Meyer Kainer, Wien; 2003: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien; 2002: Richard Telles Fine Art, Los Angeles; 2001: Grazer Kunstverein.

Gruppenausstellungen (Auswahl): 2010: Modernologies, Warsaw Museum of Modern Art, Warschau; 2009: Modernologies, Museu d'Art Contemporani de Barcelona, Barcelona; See This Sound, Lentos Kunstmuseum Linz; Rock ­ Paper ­ Scissors: Pop Music as the Subject in Contemporary Art, Kunsthaus Graz; Memories of the Future, Galerie Václava Spály, Prag; 2008: Yokohama Triennial, Yokohama, Japan; Transes, Musée départemental d'art contemporain, Rochechouart; 2007: Sammlung, Generali Foundation, Wien; Perspektive 07, Lenbachhaus, München; How Soon is Now, Fundació Luís Seoane, La Coruña; Archaeologies of the Future, Sala Rekalde, Bilbao; 2006: Whitney Biennial 2006: Day for Night, Whitney Museum of American Art, New York; Why Pictures Now, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien; Galerie Daniel Buchholz, Köln, Metro Pictures, New York; 2005: Occupying Space. Sammlung Generali Foundation, Haus der Kunst, München; I really should..., Lisson Gallery, London; 2004: Liverpool Biennial 2004, Tate Liverpool; 20/20 Vision, Stedelijk Museum, Amsterdam; 3. Berlin Bienniale für Zeitgenössische Kunst, Kunstwerke Berlin; 2003: Mixtapes, CCAC Wattis Institute for Contemporary Art, San Francisco; Adorno. Die Möglichkeit des Unmöglichen, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main

Für weitere Informationen oder Führungen zur Ausstellung wenden Sie sich bitte an info@portikus.de.

Wir danken der Deutschen Bank Stiftung für die freundliche Unterstützung.
Ziel aller Aktivitäten der Deutsche Bank Stiftung ist es, Menschen dabei zu unterstützen, über sich hinauszuwachsen ­ ihnen zu ermöglichen, aus Talenten Fähigkeiten zu machen, aus Einzelengagements nachhaltige Impulse für die Gesellschaft hervorzubringen. Vom polnischen Kunstpreis "Views" über Ausstellungen bis hin zur Dotierung des "Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preises" ­ Kunstförderung ist ein Kernbereich des Engagements. Wie bei der Sammlung Deutsche Bank liegt der Fokus hier auf der zeitgenössischen Kunst. Mathias Poledna wurde von der Deutschen Bank bereits 2009 im Rahmen des 3M-Projekts im New Museum, New York, unterstützt.
Mehr Informationen: www.deutsche-bank-stiftung.de </> und www.db-artmag.de <
Ebenfalls danken wir dem Österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur für die freundliche Unterstützung.


 

 

 

 

OLAFUR ELIASSON
LIGHT LAB, 2006/2007

Das Projekt "light lab" des Künstlers Olafur Eliasson (geboren 1967 in Kopenhagen) ist eine mehrteilige Lichtinstallation, die speziell für das Dach des neuen Portikus konzipiert wurde. Im April 2006, sozusagen als erste Arbeit am neuen Haus, pr?sentierte Eliasson die erste Installation aus der Reihe - einen Lichtbogen, der die Anmutung einer aufgehenden Sonne hatte ("light lab, test 1").
Erst bei Einbruch der Dämmerung wird die Lichtinstallation durch die nördliche, verglaste Dachseite des Portikus sichtbar. Es handelt sich bei dieser Serie von Installationen weniger um ein einzelnes künstlerisches Werk als um eine Form des Umgangs mit den speziellen architektonischen Bedingungen des neuen Ausstellungsraumes und dessen Öffnung zum urbanen Bild der Stadt.
Eliassons Werk ist zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes Frankfurts geworden und Anfang August 2008 von der Hessischen Landesbank für den dauerhaften Verbleib in Frankfurt gekauft worden. Da der Portikus keine eigene Sammlung hat, ist die Arbeit "light lab, test 1" nun im Besitz der Sammlung des Museum für Moderne Kunst, erstrahlt aber weiterhin im Dach des Portikus.

Das Projekt wird gefördert von Siteco.

Abbildungen: http://staedelschule.de/lightlab

 

 

 

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