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Rautenstrauch-Joest-Museum
Kulturen der Welt
Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Tel 0221 - 221 - 31356
Fax 0221 - 221 - 31333
rjm@stadt-koeln.de
www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum
Di - Sonntag 10-18 Uhr
Do 10 - 20 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag sowie am 24., 25., 31. Dezember und 01. Januar geschlossen
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
21.02. - 18.05.2003
Lehmhütte und Internet-Café: Alltag in Westafrikaeine Ausstellung der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt
Cotonou, Ouagadougou, Bamako, Maiduguri - nur wenige Deutsche können diese Großstädte den jeweiligen Ländern zuordnen oder wissen gar, wo Länder wie Benin oder Burkina Faso überhaupt liegen. Wenn dieser Teil der Erde in den Medien auftaucht, so meist mit schlechten Nachrichten. Zu zeigen, dass es daneben ein Westafrika der Gastfreundschaft und der Herzlichkeit gibt, der Farben, Gerüche, der Musik und Mythen, ein Westafrika, in dem verschiedene Religionen und tausende Sprachen weitgehend friedlich nebeneinander und miteinander existieren, ist Ziel dieser Ausstellung.
Über 15 Jahre lang haben rund 100 Wissenschaftler der Universitäten Frankfurt und Heidelberg in Burkina Faso, Benin und Nigeria geforscht. In einem sogenannten Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft arbeiteten so unterschiedliche Wissenschaften wie Archäologie, Botanik, Ethnologie, Geographie und Sprachwissenschaften in interdisziplinären Projekten gemeinsam an der Erforschung von Sprach-, Kultur- und Landschaftsgeschichte.
"Leben in Westafrika" ist trotz der wissenschaftlichen Pioniertaten der Frankfurter keine Wissenschaftsausstellung - und sollte es auch nie werden. Vielmehr sollten die Neugier und das Interesse einer breiten Öffentlichkeit geweckt werden für eine kulturell und landschaftlich aufregende Region.
Ausgestattet mit Objekten aus der reichen Sammlung des Frobeniusinstitutes in Frankfurt und Gegenständen, die extra für diese Ausstellung aus Westafrika importiert wurden, schlägt die Ausstellung einen weiten Bogen. 13000 Jahre zurück reichen die Bohrkerne in einem See in Nordnigeria, aus dem die Vegetationsund Klimageschichte rekonstruiert werden kann. Spektakuläre Einzelfunde des Sonderforschungsbereichs wie das reich ausgestattete Grab eines Kriegers oder der Fund des ältesten Bootes Afrikas machen deutlich, wie wenig über die frühe Geschichte dieser Region bekannt ist. Die Portraitierung eines großen Königshofes, vom Speisenvorkoster bis zum Verwalter des königlichen Sitzkissens zeigt dem Besucher, wie wichtig Adel und Königtum auch heute noch sind. Dass Opfer und Ahnenkult nicht pittoreske, beinahe ausgestorbene Traditionen sind, sondern bis heute eine wichtige soziale Funktion haben, wird anhand des "Bieropfers", eines Jägerfestes und anhand von Totengedenkfeiern spannend visualisiert und auch akustisch erlebbar gemacht. Ein großer, opulent ausgestatteter Frauenraum aus Nigeria zeigt, welche Prestigeobjekte es in anderen Ländern gibt.
Am Computer kann man sich über das "Sprachenbabylon" Westafrikas informieren. Tischfußballgerät, geflickte Plastiksandalen und Kürbiskalebassen, Stoffe mit Handy- und Jesusmotiven, Altartöpfe und Amulette, ein überquellender Ladentisch, Ausschnitte aus Kochsendungen und Misswahlen, Telekomwerbung und Heilertafeln: das Aufeinanderprallen gegensätzlichster Objekte und Bilder macht das ganze Spektrum einer Weltgegend im Umbruch deutlich.
Nähere Infos unter www.lebeninwestafrika.de (nicht alle Themen, die auf der homepage genannt werden, können in der Kölner Ausstellung gezeigt werden)