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Rautenstrauch-Joest-Museum

Kulturen der Welt
Cäcilienstraße 29-33, 50667 Köln
Tel 0221 - 221 - 31356
Fax 0221 - 221 - 31333
rjm@stadt-koeln.de
www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum
Di - Sonntag 10-18 Uhr
Do 10 - 20 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag sowie am 24., 25., 31. Dezember und 01. Januar geschlossen
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

22.04. - 18.11. 2007, verlängert bis 13. Januar 2008

Wüste im Überfluss.

Landschaftswandel in Afrika

25 Prozent der Erdoberfläche sind Wüsten und über 500 Millionen Menschen leben in diesen Regionen. Jeden Tag breitet sich die Wüste in die angrenzenden Savannengebiete ein Stück weiter aus. Nach dem jüngsten UN-Wüstenbericht wird das Leben für die Menschen durch die globale Erderwärmung immer schwieriger werden: die Wüste wird "wüster", die Savanne trockener, das Wasser knapper und die Menschen müssen sich im Kampf um das tägliche Überleben immer neuen Herausforderungen stellen.
Im Anschluss an das internationale Wüstenjahr 2006 widmet das Rautenstrauch-Joest-Museum diesem hoch aktuellen Thema eine Ausstellung. Zwölf Jahre lang haben rund 140 Wissenschaftler der Universität Köln und Bonn in teils schwer zugänglich Gebieten im Nordosten (Ägypten, Libyen, Sudan und Tschad) und Südwesten (Angola, Namibia, Südafrika) Afrikas geforscht. Die erstaunlichen Ergebnisse werden in fünf Modulen anhand von faszinierenden Fotos und Filmsequenzen sowie einzigartigen Objekten visualisiert und auch akustisch erlebbar gemacht.
Die Ausstellung zeigt das Leben von Menschen, die in den trockenen Zonen Afrikas teils sesshaft teils nomadisch leben und sich immer wieder den Umweltgegebenheiten anpassen. Auf verschiedenen Wegen durchqueren die Besucher gemeinsam mit den Wissenschaftlern die Wüste: mit einer altägyptische Expedition auf der Suche nach wertvollen Rohstoffen, mit dem Esel als Lasttier oder mit einer Kamelkarawane zu neuen Oasen.
Spektakuläre Einzelfunde des Sonderforschungsbereichs wie die etwa 5000 Jahren alten mysteriösen Clayton-Ringe, das Libysche Wüstenglas, welches sich in der Grabkammer des Tutanchamuns wiederfindet oder Tausende von gerösteten Heuschrecken-Resten stellen die Wissenschaftler vor die spannende Aufgabe die Geheimnisse der Wüste zu lüften.
Insbesondere die politische Vergangenheit und Gegenwart spielt in den Untersuchungsgebieten eine wichtige Rolle und unabhängig ob Siedler, Händler, Missionare, Kolonialherren oder Eliten von heute unabhängigen Staaten, sie alle haben ihren Einfluss deutlich gemacht. Die heute noch anhaltenden Auseinandersetzungen sind von einem deutlichen Ungleichgewicht geprägt und erinnern an David gegen Goliath: Der Bauer, der sich mit dem Hirsestab gegen den mit einer Kalaschnikow bewaffneten Kamelreiter wehrt oder das Hirtenvolk der Himba, welches gegen ein staatlich gefördertes Staudammprojekt ankämpft.
Ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Vorträgen, Filmvorführungen, themenspezifischen Führungen und einem eigenen "Wüstensonntag" im Rautenstrauch-Joest-Museum greift das Thema in seiner aktuellen gesellschafts-politischen Brisanz auf. Ein interessantes "Paket" für alle archäologisch, historisch, kulturell und an der Umwelt interessierten Besucher. Mit der multimedialen Umsetzung der Themen und der spielerischen interaktiven Einbindung von Besuchern sollen besonders Schulklassen und Studenten angesprochen werden, abgerundet mit einem umfangreichen museumspädagogischen Konzept.

 

 

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