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Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur

SK Stiftung Kultur der Stadtsparkasse Köln
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 - 226 24 23, 02211226-5900; Fax 0221 - 226 57 43, 02211226-5901
täglich 14 - 19 Uhr, Mi geschlossen, Mo Eintritt frei
skkultur@aol.com
http://www.sk-kultur.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

14.08. - 03.10. 2004

Scharf

Fotografische Impressionen künstlerischer Bewegung

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur im Jahr 2004 steht die Tanzfotografie, ein Medium, dem gemeinhin der Ruf anhaftet, sich im unbestimmten Alltags-Raum zwischen Dokumentation, Kunst und Öffentlichkeitsarbeit zu bewegen. Eine eindeutig künstlerisch wertende Einordnung scheint schwierig - ist Tanzfotografie noch Dokumentation dessen, was auf der Bühne geschieht oder schon eigenständige Kunstform? Was bedeutet in diesem Fall dokumentarisch? Steht das Dokumentarische dabei im Gegensatz oder im Konflikt zum Ästhetischen? Wo verläuft die Grenze zwischen einer dokumentarischen und einer künstlerischen Photographie, wo verläuft die Grenze zwischen Dokument und Kunstwerk?

"Dasjenige aber nur allein ist fruchtbar, was der Einbildungskraft freies Spiel lässt. Je mehr wir sehen, desto mehr müssen wir hinzudenken können. Je mehr wir dazu denken, desto mehr müssen wir zu sehen glauben." (Gotthold Epraim Lessing)

Bewegung und Bild/Fotografie - ein Gegensatz! Nicht nur in der Kunst. Bewegung - Motor jeglicher Veränderung - versteht sich als Prinzip des Lebendigen an sich und findet seine ästhetische Überhöhung im künstlerischen Tanz. Tanz bedeutet Bewegung, getragen von Musik, Melodie und Rhythmus. Tanz symbolisiert Dynamik und ständige Veränderung.

Die Fotografie einer Bewegung ist ein Verlust und ein Gewinn zugleich. Ein Verlust, weil sie die Dauer einer spezifischen, organischen Bewegung nicht abbilden kann. Die Fotografie fragmentiert den Raum und zersplittert die Zeit. Was bleibt ist eine Spur reflektierten Lichtes auf einer zweidimensionalen Fläche, ein bewahrtes Bruchstück. Die Tanzfotografie kreiert einen erstarrten Moment und ist deshalb zunächst "künstlicher" als die darstellende Kunst, die sie "abbildet", von der sie lediglich einen Bruchteil festhalten kann. Tanzfotografie zeigt die tanzenden Körper als eine Melange aus Zeit und Licht als kaum fassbare Bewegung und sieht sich damit konfrontiert mit der Ambivalenz von Dynamik und Momentaufnahme.

"Die einzige Aufzeichnung der Kunst eines Tänzers liegt in anderen Künsten"
(Martha Graham)

Seit dem 20. Jahrhundert und dem Aufkommen der Bewegungsfotografie entstehen in der Zusammenarbeit von Fotografen mit Tänzern und Choreographen immer wieder Bilder, in denen sich auf aufregende Weise der Erfindungsreichtum des zeitgenössischen Tanzes mit den modernen bildnerischen Techniken in der Fotografie verbindet. Faszinierende Momente künstlerischer Bewegung - scheinbar schwerelose Sprünge, schwebende Tänzer, nicht enden wollende Drehungen - in Verbindung mit verschiedenstartigen fotokünstlerischen Perspektiven machen den Tanz im Bild zu einem ganz einzigartigen neuen Medium - dem tänzerischen Bild.

Dabei bleiben Bewegung und Fotografie ein Gegensatz; bewahrt doch die Tanzfotografie die Wahrheit des Tanzes in Form eines erstarrten, eingefrorenen Moments und wirkt damit "künstlicher" als die darstellende Kunst, die sie "abbildet". Denn in Wirklichkeit kann die Fotografie Bewegung nicht abbilden - im Gegenteil: sie erfindet Bewegung neu. Damit besitzt die Fotografie die Chance einer ganz eigenen ästhetischen Qualität, die unabhängig von der abgebildeten Bewegung sein kann.

Die Ausstellung Scharf präsentiert ausgewählte Tanzphotographen aus Deutschland und ihren Blick auf den Tanz. In der Verbindung von Bühnenphotographie und Studiophotographie als Ausdruck persönlicher bildchoreographischer Visionen eröffnet die Ausstellung einen repräsentativen Blick auf eine Kunstform an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und künstlerischen Autonomie.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm

Cool Jazz on Moving Images - Musik und Gespräche über Tanz und Fotografie in der Ausstellung - jeweils freitags, 3. September, 10. September, 17. September, 24. September, ab 20 Uhr Geplant ist, an diesen Abenden - eingebettet in das Musikprogramm - Gespräche mit ausgewählten Persönlichkeiten zum Thema Tanz und der Auseinandersetzung von Bildenden Künstlern mit dem Thema Tanz und Bewegung zu führen.

 

Dance on the edge of photography - Finissage mit Filmen von Tanzfotografen-

Freitag, 1. Oktober, ab 20 Uhr

Die traditionelle Fotografie ist auch für Fotografen längst nicht mehr das einzige Medium, sich bildkünstlerisch mit dem Tanz auseinander zu setzen. Längst nutzen Fotografen verschiedenste moderne Medientechniken (wie zum Beispiel den Film), um ein neues Bild vom Tanz zu kreieren. Wie sieht dieses aus dem Geist des Fotografischen geborene Bild aus? Unter der Fragestellung, ob für Künstler der Übergang zu neuen Gattungen stets auch ein Paradigmenwechsel bedeutet, insofern sich mit Hilfe eines neuen Mediums alles das sagen lässt, was bisher mit einem alten Medium nicht gesagt werden kann, stellt das Deutsche Tanzarchiv Köln Filmarbeiten von Tanzfotografen wie Gert Weigelt, Maarten van Abele, Peter Lindbergh u.a. zur Diskussion.

Fotowettbewerb - Ungewohnte Sichtweisen auf den Tanz
Aus Anlass der Ausstellung lädt das Deutsche Tanzarchiv Köln Hobbyfotografen ein, ihre besten Tanzfotografien der Öffentlichkeit zu präsentieren. Alle Aufnahmen werden im Eingangsbereich der Ausstellung gezeigt. Im Rahmen der Finissage am 1. Oktober wird das beste Foto prämiert. Der Wettbewerb erstreckt sich über die Dauer der Ausstellung Einsendeschluss ist der 30. September. siehe

www.sk-kultur.de/scharf/fotowettbewerb

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung - jeweils sonntags, 15. August,
5. September, 19. September, 3. Oktober, 15 Uhr - Treffpunkt
Ausstellungseingang

Thematische Führungen für Gruppen und Schulklasse nach Absprache - Tel.
0221/226-5737

Die Ausstellung ist geöffnet täglich außer mittwochs von 14 bis 19 Uhr

Die Ausstellung ist ab 14. August 2004 zu sehen - eine Eröffnung findet nicht statt! Stattdessen wird das Abschlusswochenende (im Rahmen von Photokina, Internationaler Tanzmesse NRW und Internationalem Tanzfestival NRW für eine Finissage mit Programm genutzt.

 

Konzeption der Ausstellung: Thomas Thorausch (Deutsches Tanzarchiv Köln/SK
Stiftung Kultur), Klaus-Jürgen Sembach - Konzeption des Filmprogramms:
Christiane Hartter, Thomas Thorausch (Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung
Kultur) - Programm Management: Tanja Brunner (SK Stiftung Kultur) -
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Ralf Convents (SK Stiftung Kultur) -
Ausstellungstechnik: Ruth Sandhagen, Ralf Baader (Deutsches Tanzarchiv
Köln/SK Stiftung Kultur)

 

Bitte beachten Sie auch folgende neue Ausstellung, zeitgleich im Tanzmuseum:

 

 

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