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Sprengel Museum

Kurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel. 0511 - 168 438 75; Fax 0511 - 168 450 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
www.sprengel-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

22.06. - 16.10. 2011

Roman Bezjak. Archäologie einer Zeit: Sozialistische Moderne

Roman Bezjak, geboren 1962 in Slowenien, war bis zu seiner Berufung als Professor an der Fachhochschule Bielefeld im Jahr 2000 mehrfach ausgezeichneter Fotograf für Arbeiten, die im Auftrag des Frankfurter Allgemeine Magazins entstanden.

 

In den vergangenen fünf Jahren reiste er wiederholt durch Ost- und Südosteuropa sowie den Osten Deutschlands auf der Suche nach Bauten, die als exemplarisch für eine sozialistische Moderne in der Architektur gelten können. Unterstützt wurde er dabei durch Stipendien der Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst und der Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen des Programms »Grenzgänger«.

 

Es entstand eine umfangreiche fotografische Arbeit, die eine Art Archäologie dieser Moderne visualisiert. Ebenso unprätentiös wie diszipliniert fotografierte er Wohnungsbauten, Hotels, Kulturpaläste und ähnlich öffentlich-funktionale Architekturen. Sichtbar wird ein überschießendes, utopisch besetztes Formenvokabular ebenso wie eine global anmutende Monotonie des Bauens. Bezjaks Fotografien offenbaren die Abnutzung der Utopie und ihre Ankunft im Alltag der Gegenwart.

 

Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation im Verlag Hatje Cantz.

Eröffnung der Ausstellung: Dienstag, 21. Juni 2011, um 18.30 Uhr.

Gefördert von der Stiftung Niedersachsen

 

 

 

 

OPTIMUM WHITE CUBE? ­ Wo würden Sie sich gerne Kunst ansehen?

FH Hannover und Sprengel Museum Hannover untersuchen Eignung des "White Cube" aus Sicht der Besucher / Forscherteam: "Wir stellen jahrzehntelange Konvention infrage"

 

Muss zeitgenössische Kunst im weißen Raum ausgestellt werden? Diese Frage ist Ausgangspunkt eines Forschungsprojekts der Fachhochschule Hannover. In Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover untersucht ein Team um Professorin Suzanne Koechert und Martina Wiedleroither erstmals umfassend die Eignung des Ausstellungskonzepts "White Cube" aus Besuchersicht. "Unter White Cube versteht man das seit Jahrzehnten vorherrschende Ausstellungskonzept, Kunst in weißen, geschlossenen Räumen zu präsentieren", erklärt Koechert. "Die gängige Auffassung ist, dass die vermeintliche Neutralität eines weißen Raums einen unverfälschten Blick auf die Kunst erlaubt. Unser Projekt erforscht, ob nicht auch ein weißer Raum die Wahrnehmung des Publikums beeinflusst. Wir stellen damit eine jahrzehntelange Konvention infrage."

 

Im Sprengel Museum Hannover modifizierte das Team mehrfach einen Raum der Oberen Sammlung, der mit Werken von Joseph Kosuth und Daniel Buren einen Teil der ständigen Ausstellung beherbergt. Während die Auswahl der Kunstwerke und deren Hängung im Raum die gleiche blieb, platzierten die Forscher zunächst eine Sitzgelegenheit im Raum. In einem weiteren Schritt variierten sie die Wandfarbe.

 

Sowohl vor als auch nach der Veränderung sind insgesamt rund 700 Besucher beobachtet und rund zwei Drittel von ihnen zusätzlich befragt worden. "Das Besondere an unserem Experiment ist, dass wir eine real bestehende Situation verändern durften", sagt Martina Wiedleroither, die Innenarchitektur studiert hat, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Projekt arbeitet und an der UdK Berlin ihre Dissertation zum Thema verfasst. Eigens für Befragungen hergerichtete Ausstellungen würden vom Besucher häufig als Laborsituation erkannt. Dadurch reagiere er anders. "Wir können dagegen die Reaktionen vorher und nachher direkt miteinander vergleichen. Es gibt bislang kein vergleichbares Experiment in einem Kunstmuseum", so Wiedleroither.

 

Insbesondere künstlerische Auseinandersetzungen der 1970er-Jahre machen deutlich, dass der White Cube nicht als neutral angesehen werden kann. In der musealen Praxis werde dennoch häufig von keiner Einflussnahme ausgegangen. "Der White Cube dominiert die Ausstellungskonzepte zeitgenössischer Kunst im Museum", sagt Martina Wiedleroither. "Dabei ist unklar, welchen Einfluss er auf Wohlbefinden und Wahrnehmungsbereitschaft der Besucher nimmt." Ziel des Forschungsvorhabens sei es, herauszufinden, inwieweit der White Cube die Vorlieben des Publikums bei der Beschäftigung mit Kunst berücksichtige und ob dieses Konzept vielleicht sogar ein Hindernis für den Kunstgenuss darstellen könne. "Erste Ergebnisse zeigen, dass die Kunstwerke im White Cube mitunter ganz anders rezipiert werden, als es der Künstler intendiert", sagt Professorin Suzanne Koechert. "Die Raumgestaltung könnte hierbei unterstützend wirken."

 

Das sechswöchige Experiment, das im Juni und Juli dieses Jahres im Sprengel Museum Hannover stattgefunden hat, ist eingebettet in ein eineinhalbjähriges Forschungsprojekt der FH Hannover, das noch bis Mitte 2012 läuft. Gefördert wird das Projekt durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union. Das Sprengel Museum Hannover stellte Räumlichkeiten und Werke für die wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Verfügung. Am 23. März 2012 findet ein eintägiges Symposium zur Fragestellung im Auditorium des Museums statt. Die Ergebnisse des Projekts werden im Herbst 2012 in einer Publikation zusammengefasst.

 

 

 

 

01.11. - 04.12. 2011

Markus Schaden

The "La Brea" Photobookstudy

(*1965

Projektraum

An einem sonnigen Samstagnachmittag im Juni 1975 fotografierte der amerikanische Fotograf Stephen Shore eine Chevron-Standard-Tankstelle an der Kreuzung La Brea Avenue und Beverely Boulevard in Los Angeles. Das Bild schrieb Geschichte: "Es wurde Teil des fotografischen Kanons und der kollektiven Erinnerung der Fotografie", so Christy Lange 2010 (zit. nach Christy Lange, Stephen Shore, Phaidon Press 2007).

 

Markus Schaden spürt in seiner "Photobookstudy", einer Art Mapping, der Einfluss- und Wirkungsgeschichte dieses wichtigen Bildes nach. Schon 1979 wurde diese Fotografie auf Empfehlung von Bernd und Hilla Becher auf der Documenta 6 in Kassel gezeigt. 1981 im legendären Katalog The New Color Photography von Sally Eauclaire und ein Jahr später in Shores Monografie Uncommon Places publiziert, hatte das Bild entscheidenden Einfluss auf den transatlantischen Austausch der Fotografie und wirkt bis heute nach.

Unter der Archivnummer 6046/99-28 befindet sich La Brea in der Sammlung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit entfalten die Reproduktionen dieses Bildes weitaus nachhaltigere Wirkung als Präsentationen des Originals: So stellt die "La Brea" Photobookstudy klassische Sammlungsstrategien und Paradigmen zur Diskussion.

 

Im Projektraum entfaltet sich La Brea als eine Wanderung durch die Welt der Fotobücher und Kataloge. Die Themen sind Straßen und Kreuzungen, Symbole und Zeichen Amerikas ­ Hollywood, Autos, Öl, die Megacity Los Angeles, The Road Trip ­ und die Banalität des Alltags. Ergänzt wird dies durch kuriose Fundstücke. Quasi exemplarisch wird hier die Komplexität des Wissens aufgeblättert, das sich in diese Fotografie bis heute latent eingeschrieben hat!

(Markus Schaden / Inka Schube)

 

Projektraum im Rahmen der Ausstellung PHOTOGRAPHY CALLING!

The "La Brea" Photobookstudy

Markus Schaden

Eröffnung am 1. November 2011, 18.30 Uhr

1. November ­ 4. Dezember 2011

 

Markus Schaden ist anwesend.

 

Presseanfragen an:

Markus Schaden

schaden.com@googlemail.com

 

Wir danken für einen Hinweis auf den Eröffnungstermin in Ihrem Medium und freuen uns auf Ihr Kommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Isabelle Schwarz

 

 

 

 

 

vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions

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in 2003

in 2004

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