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Sprengel Museum

Kurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel 0511 - 168 38 75; Fax 0511 - 168 50 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
aktuelle Ausstellungen / current exhibitions

 

 

18.05. - 03.08.2003


Cubisme - Kubismus

Ein künstlerischer Aufbruch in Europa 1906 - 1926

English version

"Cubisme - Kubismus" ist ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Staatlichen Tretjakow Galerie in Moskau und des Sprengel Museum Hannover. Die Präsentation würdigt den Kubismus erstmals als Wegbereiter und Katalysator einer gesamteuropäischen Moderne. Denn der Kubismus war der erste Kunststil des 20. Jahrhun-derts, der sofort nach seinem Aufkommen in Paris (durch Pablo Picasso, George Braque und Juan Gris) auch in Russland und Deutschland adaptiert wurde.

Die bekannten russischen Sammler Sergej Schtschukin und Iwan Morosow kauften bereits 1909 erste Gemälde von Picasso und Braque, so auch das in der Ausstellung gezeigte Bild "La reine Isabeau" (1909) von Picasso. Als sie ihre Samm-lungen öffneten, begegneten viele junge aufstrebende Künstler, unter ihnen Natalija Gontscharowa, Aristarch Lentolow, Kasimir Malewitsch, Ljubow Popowa, Iwan Kljun, Nadeschda Udalzowa, Wladimir Tatlin, und Wassily Kandinsky, erstmals der radikalen westlichen Avantgarde mit bekanntermaßen revolutionären Folgen für die russische Kunst. Man erkannte Frankreich zwar als Zentrum der Avantgarde an und ließ sich inspirieren, entwickelten jedoch in Künstlervereinigungen und Unterrichtsstätten schnell eine ganz eigene, unverkennbare Ausprägung des Kubismus. Daraus gingen nicht zuletzt konstruktive Tendenzen hervor, wie etwa bei Alexander Rodtschenko, und der Suprematismus, dessen Begründer Kasimir Malewitsch mit seinem "Schwarzes Quadrat" (1929) die radikalste Weiterentwicklung kubistischer Prinzipien betrieb.

Die Ausstellung führt diese Ausprägungen in verschiedenen Themenbereichen vor. Der analytische Kubismus und der Einfluss der frühen kubistischen Arbeiten auf russische Künstler beispielsweise durch Picassos "Drei Figuren unter einem Baum" (1907-1908) oder "Drei Frauen" (1908) nimmt dabei eine bedeutende Rolle ein. Zudem werden die Prinzipien der Formzersplitterung, die Entwicklungen des synthetischen Kubismus und der Drang zur Dreidimensionalität wie man ihn in Tatlins "Konterrelief" (1914-1916) findet, veranschaulicht.

In Deutschland waren es in erster Linie die Expressionisten Franz Marc und August Macke, die enge Beziehungen zu französischen Kollegen, und speziell zu Robert und Sonja Delaunay unterhielten und so den Kubismus zunächst im Rhein-land bekannt machten, wo er von vielen Künstlern begeistert aufgenommen wurde. Aber auch die Tätigkeit von Ausstellungshäusern wie Herwarth Waldens Galerie "Der Sturm" in Berlin haben dazu beigetragen, dass der Kubismus unter den deutschen Künstlern bis hin zu Kurt Schwitters schnell an Beliebtheit gewann.

"Cubisme - Kubismus" dokumentiert diesen bislang nicht genügend reflektierten engen Zusammenhang zwischen West- und Osteuropa mit rund 150 der wichtigsten Arbeiten dieser Epoche. Dabei werden den Beständen des russi-schen Kubismus aus der Staatlichen Tretjakow-Galerie die Arbeiten des westlichen Kubismus gegenübergestellt. Letztere stammen vorwiegend aus westeuropäi-schen Sammlungen - vor allem aus dem Sprengel Museum Hannover und aus französischer Museen - greifen aber auch auf Bestände der in Moskau und St. Petersburg verwahrten Sammlungen Schtschukin und Morosow zurück.

Wir danken der Kulturstiftung des Bundes, der Niedersächsischen Lotto-stiftung, der British American Tobacco Russia und der Severstal Gruppe, Tscherepowez für die großzügige Unterstützung.

Die Schirmherrschaft über die Ausstellung haben dankenswerterweise Michail Schwydkoj, Minister für Kultur der Russischen Föderation, und Lutz Stratmann, Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, übernommen.

"Cubisme - Kubismus" wird vom 4. September - 23. November 2003 auch in der Staatliche Tretjakow Galerie in Moskau zu sehen sein.

Es erscheint ein gemeinsamer, zweisprachiger Katalog mit Beiträgen namhafter deutscher und russischer Wissenschaftler und Farbabbildungen aller ausgestellten Arbeiten.

 

Cubisme - Cubism
An Artistic Watershed in Europe 1906-1926
May 18 - August 3 2003

This large exhibition presents Cubism as the first modern movement in 20th century art. From the start, artists such as Picasso, Braque and Gris were popular both in western Europe as well as in Germany and Russia.

The first to exhibit Cubist work in Russia was the collector Sergei L. Schschukin, who purchased a Picasso (Woman with a Fan, 1906) in 1908, bringing it to Moscow. He soon followed these initial purchases with further works by Picasso, and Braque. Around then, the Moscow collector Ivan Morossov also bought Picassos. Villa Schschukin in the grand Snamenski Lane was open to the public from 1909, providing many Moscow artists, such as M. Larionov and N. Gont-scharova, David Buliyuk, Kasimir Malevitsch, Ivan Kliun, Vladimir Tatlin and Wassili Kandinsky with their first exposure to French Cubism.

Two German artists who had close contact with French colleagues brought the Cubist style to their native Rheinland (in western Germany), Franz Marc and August Macke, were especially friendly with Robert and Sonja Delaunay. This new art movement left a strong impression on those who were confronted with it. Places where exhibitions were held, such as Herwath Walden's 'Der Sturm' gallery in Berlin, spread the Cubist message and won over many German artists of the day.

This exhibition's aim is to show significant western European Cubist artwork from collections in both western Europe, including many prominent pieces from the Sprengel Museum Hannover as well as from French museums, together with paintings from Moscow and Saint Petersberg collections. These contain works from the Schschukin and Morossov collections, which will be juxtaposed with Russian Cubist pieces from the Tretyakov collection. The frequently overlooked relationship between East and West in Europe, illustrates parallel developments in Modernism which then influenced the path 20th century Russian art was to take.

The exhibition will be accompanied by a bilingual catalogue containing texts by illustrious Russian art historians and colour reproductions of most of the works included in the show.

 

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