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Sprengel Museum
Kurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel. 0511 - 168 438 75; Fax 0511 - 168 450 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
www.sprengel-museum.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
19.05. - 26.09. 2010
Lutz Dammbeck. Re_Re-education
Filme 19792003
Von der bildenden Kunst kommend entdeckte Lutz Dammbeck (*1948) in den frühen 1970er Jahren den Animationsfilm als Experimentierfeld und Ausdrucksmittel. 1982 begann er, unter Einbeziehung unterschiedlichster Medien (Bild-, Text- und Körpersprache/Tanz), mit dem ,Herakles-Konzept' ein sich permanent fortschreibendes Gesamtkunstwerk, Archiv und Collage zugleich, an dem die Arbeit bis heute fortdauert.
Lutz Dammbeck sieht sich dabei als ein Monteur, der Fotografien, Zeitungsausschnitte und Archivalien unterschiedlichster Art sammelt, bearbeitet und zu einer "Archäologie der Erinnerung" zusammenfügt. Dabei macht er die ihn seit Anfang der 1980er Jahre vorrangig interessierenden Baupläne der Moderne und Gegenmoderne nicht nur lesbar, sondern er erinnert auch an die dort eingeschriebenen Utopien, Wünsche und Intentionen. Neben raumfüllenden Installationen und Collagen entstand so auch eine Reihe von Experimental- und international erfolgreichen Dokumentarfilmen.
Im Raum für Fotografie wird nun ein Teil dieser Filme in einer eigens für den Raum entwickelten Installation gezeigt, die zum mehrmaligen, vergleichenden, analytischen Sehen der bewegten Bilder einlädt. Ausgewählt sind Filme, die das Verhältnis zwischen bildender Kunst, Geisteswissenschaften, Technologieentwicklung und Populärkultur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts thematisieren.
Eröffnung der Ausstellung: Dienstag, 18. Mai 2010, 18.30 Uhr.
Thomas Hirschhorn erhält Kurt-Schwitters-Preis 2011 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung
Die Niedersächsische Sparkassenstiftung verleiht zum achten Mal den Kurt-Schwitters-Preis. Die international besetzte Jury vergibt den mit 25.000 Euro dotierten Preis an den in Paris lebenden Künstler Thomas Hirschhorn (geb. 1957 in Bern), der seit Mitte der 1990er Jahre mit raumgreifenden Installationen bekannt geworden ist.
Zu den größtenteils im öffentlichen Raum realisierten, zumeist temporären Werken des Schweizer Künstlers gehören u. a. das "Bataille Monument", das er 2002 während der documenta 11 in Kassel realisierte, sowie seine Straßenaltäre, die er in verschiedenen Städten aufgebaut hat und Künstlern wie Piet Mondrian oder Ingeborg Bachmann widmete. In Hannover war das Werk von Thomas Hirschhorn erstmals im Jahr 2000 in der Ausstellung "Aller Anfang ist Merz - Von Kurt Schwitters bis heute" im Sprengel Museum
Hannover zu sehen.
Die Jury begründete Ihre Wahl wie folgt:
"Die komplexen multimedialen Werke von Thomas Hirschhorn sind außergewöhnlich reich, sowohl an Inhalt als auch in ihrer Form. Er zitiert oft große Philosophen und Schriftsteller und hat in mehr als 20 Jahren eine lebendige Bildsprache entwickelt, in der die Gedanken seiner Figuren die von Baruch Spinoza bis zu Georges Bataille, von Raymond Carver bis zu Michel Foucault reichen in dramatische Umgebungen und Installationen verwoben sind. Diese ähneln manchmal Höhlen, Labyrinthen, Monumenten, Waschsalons, Häusern voller Reichtümer, Klassenzimmern, Läden und Wohnungen.
Hirschhorn hat oft das Werk von Kurt Schwitters als einen Einfluss in seinen umfassenden Installationen zitiert, die sich häufig durch eine hochgradig kreative Verwendung von
Alltagsmaterialien auszeichnen, darunter Paketklebeband, Aluminiumfolie, Werbeanzeigen, Texte oder Schaufensterpuppen.
Hirschhorns Kunst ist sowohl zutiefst ernsthaft als auch sehr amüsant und so präzise wie ausufernd und erfindungsreich in ihrer Mischung aus Skulptur und Video, Bildern und Slogans. Thomas Hirschhorn hat die Jury als unverwechselbare künstlerische Persönlichkeit beeindruckt, deren Werk den Geist von Kurt Schwitters auf eine Art heraufbeschwört, die sich immer weiterentwickelt und neue Wege aufzeigt."
Die Verleihung des Kurt-Schwitters-Preises sowie die Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Thomas Hirschhorn finden Ende 2011 im Sprengel Museum Hannover statt.
Die Jury zur Vergabe des Kurt-Schwitters-Preises 2011:
Prof. Dr. Ulrich Krempel, Direktor Sprengel Museum Hannover (Vorsitzender),
Prof. Dr. Beatrice von Bismarck, Prorektorin Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig,
Hendrick Driessen, Direktor De Pont museum voor hedendaagse kunst (Tilburg, Niederlande),
Dr. Fabrice Hergott, Direktor Musée d'Art moderne de la Ville de Paris,
Adrian Searle, Kunstkritiker, The Guardian London,
Prof. Thomas Wagner, Kunstkritiker (Frankfurt am Main).
Anliegen des Kurt-Schwitters-Preises ist es, Künstler zu würdigen, "deren Werk durch die Berufung auf Kurt Schwitters gekennzeichnet ist und sich durch das Vorwagen in neue Bereiche künstlerischen Gestaltens und künstlerischer Vorstellungen auszeichnet, oder deren Werk einen Beitrag zur Verbindung und Integration der künstlerischen Gattungen leistet".
Die Vergabe des Kurt-Schwitters-Preises ist ein wichtiger Baustein der Kulturförderung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, die sich nicht nur für die bildende Kunst, sondern auch in den Bereichen Musik, Museen und Denkmalpflege engagiert.
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