german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Hannover

Sprengel Museum

Kurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel 0511 - 168 38 75; Fax 0511 - 168 50 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
aktuelle Ausstellungen / current exhibitions

 

 

08.05. - 21.07.2002 - PK Interventionen 28

Olafur Gislason

Träumen in Hannover

Die Kunst des Isländers Olafur Gislason (geb. 1962 in Reykjavik) besteht darin, Menschen dazu zu bewegen, im Alltag künstlerische Entscheidungen zu treffen. Gislason schafft - oftmals an ungewöhnlichen Orten - Situationen, die Personen verschiedensten Alters oder Milieus zu einer bildnerischen Umsetzung ihrer Vorstellungen und Befindlichkeiten veranlassen. Das Publikum ist mithin nicht mehr länger Rezipient eines Werkes, sondern aktiver Partner des künstlerischen Projektes. Das wirft nicht zuletzt die Frage auf, welche Chancen künstlerische Praktiken für die gesamte Gesellschaft bieten. Offensichtlich eine Menge. Zur "Die Woche der Bohème" 1997 in Wien brachte Gislason beispielsweise 300 Beislwirte dazu, eines ihrer Gerichte im Tausch gegen das Kunstwerk eines Gastes auszugeben.

In den neunziger Jahre setzte Olafur Gislason Kunst als Kommunikationsmittel ein, indem er an Pinwänden in Aufenthaltsräumen, Firmenbüros oder Eckkneipen installierte. Das künstlerisch "Skulpturale" bestand nach Gislason vor allem im Kennenlernen und in der Auseinandersetzung mit einer bestimmten "Szene", im Gang von Ort zu Ort auf der Suche nach geeigneten Plätzen, vor allem aber in den zahlreichen Gesprächen mit den zu überzeugenden Kooperationspartnern. Ein erweiterter Kunstbegriff zwischen Privatem und Öffentlichkeit kommt hier zum Tragen, der das Publikum nicht mit einem fertigen Werk konfrontiert, sondern im Handlungsprozess unter Einbeziehung des gesellschaftlichen Umfeldes Veränderungen bewirken will.

Dieser Aspekt ist auch für die 28. Intervention "Träumen in Hannover" auf unserer Museumsplatz wesentlich. Gislason hat Gespräche mit drei in Hannover lebenden Nichteuropäern zum Thema Fremdsein geführt und zwölf Räume konzipiert, die eine Art Anmutung ihrer Befindlichkeit vermitteln sowie eine schriftliche Dokumentation der Unterhaltungen beinhalten. So wird das Publikum zur Auseinandersetzung mit in Hannover präsenten und bisher unbekannten Vorstellungswelten eingeladen.

Pressekonferenz am Dienstag, 7. Mai, um 11 Uhr

Eröffnung am Dienstag, 7. Mai, um 11 Uhr

Die Interventionen 28 werden unterstützt von der Stadtsparkasse Hannover und der Firma J. H. Wiechmann.