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Sprengel MuseumKurt Schwitters Platz
30169 Hannover
Tel. 0511 - 168 438 75; Fax 0511 - 168 450 93
Di 10 - 20 Uhr, Mi bis So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen
www.sprengel-museum.de
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26.08. - 25.11.2001
Otto Gleichmann
Der Hannoveraner Otto Gleichmann, 1887 geboren in Mainz, gilt trotz regen Austausches mit Künstlerpersönlichkeiten wie Paul Klee oder Kurt Schwitters als einer der großen Einzelgänger des Expressionismus. Anders als viele Kollegen war Gleichmann kein Gesellschaftskritiker oder Sozialrevolutionär. Beeinflußt von Schopenhauers Ethiklehre suchten seine Darstellungen nicht den "trügerischen Schein des Individuellen" zu konkretisieren, sondern die Einheit alles Seienden. Daraus resultierte ein "zutiefst humanes Verständnis für die Situation seiner Zeitgenossen" (Norbert Nobis). Er sah sie allesamt als Gefangene ihres Schicksals, als Verlorene, die ziel- und orientierungslos durch gespenstisch düstere Szenarien schreiten oder "in kubistisch-verschachtelter Landschaft ins Bodenlose stürzen" (Richard Hamann/Jost Hermand). Virtuos bannte er das Fühlen und Denken der an apokalyptischen Erfahrungen so überreichen ersten Jahrhunderthälfte in ausdrucksstarke melancholisch grundierte Bilder und Zeichnungen.
Ende der 20er Jahre fand Otto Gleichmann zu einem gestillteren, verinnerlichten, fast meditativen Stil, welcher der schwebenden Instabilität des Lebens in überzeugender künstlerischer Manier Rechnung trug. Otto Gleichmann zog nach seinem Fronteinsatz im 1. Weltkrieg nach Hannover, wo er 1963 starb.
Die Eröffnung findet statt am Sonntag, den 26. August 2001, um 11.15 Uhr.
In der Buchreihe "Irgendsowas - Materialien zur Kunst des 20. Jahrhunderts" der Band "Otto Gleichmann" von Gunda-Anna Gleichmann.